Nach den Gewinnmitnahmen in der vergangenen Woche lassen es Anleger am letzten Handelstag vor Weihnachten ruhig angehen. Der DAX hatte zuletzt die runde Marke von 20.000 Punkten aus den Augen verloren, nachdem die US-Notenbank Fed mit ihrer Zinsprognose für Gewinnmitnahmen sorgte. Trotz des Rücksetzers steht für 2024 immer noch ein Plus von 19 % zu Buche. Kurz vor dem Jahresende könnten allerdings einige größere Kursschwankungen das Geschehen prägen, da die Handelsumsätze gering ausfallen dürften.
Die Finanzaufsicht BaFin hat Medienberichten zufolge eine Sonderprüfung bei dem Fondsanbieter DWS eingeleitet. Dabei gehe es um den Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen. Im Fokus der Prüfung stehe der sogenannte Engagement-Prozess, bei dem die DWS mit problematischen Unternehmen in ihrem Portfolio kommuniziert. Die Prüfung stehe auch im Zusammenhang mit Vorwürfen und Bedenken einer Führungskraft zum Engagement-Prozess. Deren Hinweise seien offenbar nicht ausreichend ernst genommen worden. Die DWS erklärte, sie äußere sich weder zu den Beziehungen zu den Aufsichtsbehörden noch zu Bedenken von Arbeitnehmern. Die Dt. Bank-Tochter sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, sie habe "Greenwashing" betrieben, also Fonds nachhaltiger dargestellt als sie es tatsächlich waren. In den USA musste das Unternehmen unter anderem deshalb eine Geldstrafe von 25 Mio. $ zahlen.
Aufgrund der Krise in der Autobranche will Europas größter Autobauer VW künftig mit gut 35.000 Beschäftigten weniger auskommen und über 700.000 Autos im Jahr weniger produzieren. Das ist Teil eines zäh ausgehandelten Kompromisses im harten Tarifstreit von Volkswagen mit der IG Metall, der kurz vor dem Wochenende endete. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. "Die jetzt vereinbarte Lösung mit Abbau der Kapazitäten an verschiedenen Standorten entspricht dem Produktionsumfang von zwei bis drei großen Werken", sagte VW-Chef Oliver Blume in einem Interview.
Für Kursbewegungen dürften derweil die heute anstehenden Indexveränderungen im TecDAX, MDAX und SDAX sorgen. Evotec und Auto1 werden in den MDAX aufgenommen. Im Gegezug müssen Befesa und Stabilus weichen. Nexus, Springer Nature und Formycon werden zudem in dem SDAX aufgenommen, wohingegen Adtran Holdings, Takkt und Nucera den Index verlassen müssen.