Aktienkurve.jpg
@GettyImages

Neuigkeiten von der Heimatbörse

Auch in den vergangenen Tagen haben einige Unternehmen ihre vorläufigen oder sogar finalen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 vorgestellt. Zudem gab es noch die eine oder andere überraschende Prognoseanpassung für das laufende Jahr. Der ES hat die wichtigsten Informationen einmal kurz und prägnant für Sie zusammengestellt. 

RTL Group  optimistisch für die Zukunft; (B+):

Die anhaltende Konjunkturflaute sowie rückläufige Werbeeinnahmen haben dem Medienkonzern in 2024 einen Gewinnrückgang eingebrockt. Während der Umsatz mit 6,25 (6,23) Mrd. € beinahe stabil blieb, sackte das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) auf 721 (782) Mio. € ab. Die stabilen Erlöse sind jedoch vor allem auf Zukäufe der Produktionstochter Fremantle zurückzuführen. Auf die Aktionäre entfiel ein Gewinn von 460 Mio. €, nach 467 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Die Aktionäre müssen sich für das abgelaufene Jahr mit einer gekürzten Dividende von 2,50 (2,75) € je Aktie zufriedengeben (HV: 30. April). CEO Thomas Rabe kündigte derweil höhere Gewinne für die kommenden Jahre an. „Mit unseren Streaming-Diensten und dem Inhaltegeschäft haben wir entscheidende Wendepunkte erreicht. Wir erwarten daher, unsere operativen Gewinne in den kommenden Jahren deutlich zu steigern.“ In 2025 soll das bereinigte Ebita auf 780 Mio. € klettern, da die Anlaufverluste für Investitionen ins Streaming-Geschäft wegfallen.

Scherzer & Co.  fährt Gewinn ein; (B+):

Die Beteiligungsgesellschaft steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihr Finanzanlagevermögen auf 30,73 (28,85) Mio. €. Mit einem Jahresüberschuss von 1,43 Mio. € schaffte das Unternehmen zudem den Turnaround. Im Vorjahr sah Scherzer mit –0,8 Mio. € noch rot.

Knaus Tabbert  liefert vorläufige Ergebnisse; (B):

Eine Produktionsunterbrechung von insgesamt mehr als zwei Monaten und Restrukturierungsmaßnahmen haben den Hersteller von Wohnmobilen in 2024 ersten Berechnungen zufolge belastet. Während der Umsatz von 1,44 auf 1,08 Mrd. € zurückfuhr, brach das bereinigte Ebitda auf 28,4 Mio. € ein. Im Vorjahr standen hier noch 123,8 Mio. € in den Büchern. Das testierte Zahlenwerk ist für den 31. März angekündigt. Für 2025 rechnet der Vorstand mit Erlösen von rund 1 Mrd. €. Die bereinigte Ebitda-Marge soll sich derweil auf 5,0 bis 6,5 % erholen. In 2024 dürfte sie bei 2,6 % gelandet sein.

SGL Carbon  plant Restrukturierung; (B+):

Eine schwache Nachfrage aus der wichtigen Halbleiter- und Automobilindustrie hat dem Kohlefaserspezialisten in 2024 zu schaffen gemacht. Der Umsatz verlor auf 1,03 (1,09) Mrd. €. Dank positiver Preis- und Produktmix-Effekte gab das bereinigte Ebitda „nur“ um
3,3 % auf 162,9 Mio. € nach. Einmaleffekte und Sondereinflüsse sorgten unterm Strich jedoch für einen Verlust in Höhe von –80,3 Mio. €. Im Vergleichszeitraum erwirtschaftete das Unternehmen hier noch einen Gewinn von 41,0 Mio. €. Für den Bereich Carbon Fibers hat das Management inzwischen alle strategischen Optionen geprüft und sich für eine umfangreiche Restrukturierung des Segments entschieden. Im Zuge dessen werde es auch zu Schließungen unprofitabler Geschäftsaktivitäten kommen, teilte der Vorstand mit. Ein Verkauf sei derzeit nicht realisierbar, hieß es weiter. Für 2025 wird bei Erlösen leicht unter dem Vorjahr ein bereinigtes Ebitda zwischen 130 und 150 Mio. € anvisiert.

Hapag-Lloyd  bleibt vorsichtig; (B):

Die Hamburger Großreederei hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem auf 19,1 (17,9) Mrd. € gestiegenen Umsatz beendet. Auch das Ebitda fuhr leicht auf 4,6 (4,5) Mrd. € vor. Geringere Zinserträge und höhere Steueraufwendungen sorgen indes für einen Gewinnrückgang auf 2,4 (2,9) Mrd. €. Auch wenn die seit dem 1. Februar laufende Gemini Cooperation im laufenden Jahr für Wachstum sorgen dürfte, bleiben die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten groß. In Zusammenarbeit mit einer A.P. Moeller-Maersk-Tochter hat Hapag-Lloyd ein Netzwerk geplant und umgesetzt, welches nun implementiert wird. Ziel ist es, ein schnelles und flexibles Seeverkehrsnetz zu schaffen, welches letztlich branchenführend sein soll. Bis Juni 2025 wird erwartet, dass alle Schiffe nach dem neuen Fahrplan fahren. Für das Gesamtjahr bleibt der Vorstand allerdings vorsichtig und stellt auf Konzernebene ein Ebitda zwischen 2,4 und 3,9 Mrd. € in Aussicht.

Südzucker  kürzt Dividende; (B):

Die seit Oktober 2024 gefallenen Zuckerpreise in der EU haben Europas größtem Zuckerkonzern im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Februar) ersten Berechnungen zufolge die Bilanz verhagelt. Vor allem der Krieg im Zucker- und Getreide-Exportland Ukraine sorgt für starke Schwankungen am Markt. Dennoch konnten die zwischenzeitig angepassten Erwartungen zum Teil übertroffen werden. Der Umsatz blieb mit 9,7 (10,3) Mrd. € hinter dem Jahreswert zurück. Anvisiert wurde hier die Mitte der Spanne von 9,5 bis 9,9
Mrd. €. Beim Ebitda konnten die in Aussicht gestellten Ziele von 550 bis 650 Mio. € mit 715 Mio. €. überboten werden. Im Vorjahr standen hier jedoch noch 1,14 Mrd. € in der Bilanz. Das operative Konzernergebnis setzte auf 340 (947) Mio. € zurück, übertraf damit allerdings ebenfalls die Guidance von 175 bis 275 Mio. € (Bericht: 15. Mai). Für die Dividendenausschüttung steht zwar noch die Entscheidung des Aufsichtsrats aus, es sollen auf der HV am 17. Juli jedoch 0,20 (0,90) € je Aktie vorgeschlagen werden. Für das laufende Jahr werden aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten und der US-Zölle ein moderater Rückgang des Umsatzes sowie ein Ebitda zwischen 525 und 675 Mio. € anvisiert. Das operative Konzernergebnis soll zwischen 150 und 300 Mio. € landen.

SMT Scharf  will wieder Dividende zahlen; (B+):

Die erstmalige Vollkonsolidierung des Joint Ventures Shandong Xinsha Monorail Co. seit November 2024 haben die Ergebnisse des Anbieters von Transport- und Logistiklösungen für den Untertagebau angeschoben. Ersten Berechnungen zufolge erreichte der Umsatz 95,0 (73,2) Mio. € (Bericht: 27. März). Das Ebit wird bei 4,8 (4,0) Mio. € landen, teilte das Unternehmen mit. Angesichts der positiven Entwicklung soll auch die Dividendenausschüttung wieder aufgenommen werden. Der HV am 20. Mai sollen 0,21 € je Aktie vorgeschlagen werden. In Zukunft sollen mindestens 20 % des IFRS-Konzernjahresergebnisses nach Abzug der nicht-beherrschenden Anteile als Dividende an die Aktionäre weitergereicht werden. Für 2025 stehen zudem Erlöse von 110 bis 130 Mio. € sowie ein Ebit in der Bandbreite von 5,5 bis 7,5 Mio. € auf dem Kurszettel.

Douglas  senkt Ausblick; (B–):

Angesichts einer spürbar nachlassenden Konsumstimmung hat die Parfümeriekette ihre Ziele für das laufende Jahr 2024/25 (per Ende September) reduziert. Bei den Erlösen werden nun rund 4,5 (bisher: 4,7–4,8) Mrd. € in Aussicht gestellt. Unterm Strich soll das Ergebnis bei 175 Mio. € landen, nachdem bisher 225 bis 265 Mio. € anvisiert wurden.