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Neues vom Heimatmarkt

Die Berichtssaison der Unternehmen hat auch hierzulande ihren Höhepunkt erreicht. Während sich einige Gesellschaften im Rahmen der Erwartungen in 2024 entwickelten, gab es doch auch die eine oder andere Überraschung. Der ES hat eine Auswahl im Ticker-Format zusammengestellt.

IVU Traffic  Rekordjahr; (A–):

Das Bahn-IT-Unternehmen hat das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte abgeschlossen. Bei Erlösen von 133,7 (122,5) Mio. € landete das Ebit in 2024 bei 16,8 (15,8)
Mio. €. Unterm Strich stand mit 12,0 (11,4) Mio. € ebenfalls mehr in den Büchern. Die Aktionäre sollen an der positiven Entwicklung teilhaben und eine Dividende von 0,28 (0,26) € je Aktie erhalten (HV: 28. Mai). Für 2025 wird mit einem Umsatz von 140 Mio. € gerechnet. Das Ebit soll bei rund 18 Mio. € landen.

PNE  hebt Dividende an; (B+):

Dank einer sehr guten operativen Entwicklung erreichte die Gesamtleistung des Windkraft- und Photovoltaik-Projektierers in 2024 mit 342,6 (267,8) Mio. € einen neuen Höchstwert. Auch der Umsatz fuhr auf 210,4 (121,5) Mio. € vor. Veräußerungen von Windparks und Photovoltaikanlagen sowie des US-Geschäfts und der schwedischen Gesellschaften schoben die Ergebnisse an. Das Ebitda landete bei 69,0 (39,9) Mio. €. Höhere Zinsen und Steuern sorgten unterm Strich derweil für einen Verlustanstieg auf –13,4 (–9,6) Mio. €. Nichtsdestotrotz sollen die Aktionäre auf der HV am 13. Mai eine Dividende von 0,08 (0,04) € je Aktie erhalten. Neben einer Basisausschüttung von 0,04 € soll zusätzlich eine Sonderdividende in derselben Höhe an die Anteilseigner verteilt werden. Für 2025 steht außerdem ein Ebitda von 70 bis 110 Mio. € auf dem Kurszettel.

Energiekontor  liefert Ergebnisse; (B+):

Das Geschäftsjahr 2024 war für den Wind- und Solarparkentwickler ein Übergangsjahr. Der Umsatz verlor auf 126,5 (241,8) Mio. €, das Ebitda rutschte auf 72,9 (135,6) Mio. € ab und auch der Gewinn brach auf 22,6 (83,3) Mio. € ein. Der HV am 28. Mai soll aufgrund der insgesamt schwächeren Entwicklung eine auf 0,50 (1,20) € je Aktie reduzierte Dividende vorgeschlagen werden. Für 2025 erwartet der Vorstand, bereits wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren und avisiert ein Ebt zwischen 70 und 90 (36) Mio. €. Zudem erhielt der Konzern zuletzt noch im Rahmen der Februar-Ausschreibung der Bundesnetzagentur Zuschläge für insgesamt acht Windparkprojekte mit einer Gesamterzeugungsleitung von rund 192 Megawatt.

Knaus Tabbert  streicht Dividende; (B):

Die vorläufigen Ergebnisse sowie ein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr hat der Hersteller von Wohnmobilen bereits veröffentlicht und nun nochmals bestätigt (vgl. ES 13/25). Eine Änderungsvereinbarung zu einem bestehenden Konsortialkreditvertrag dürfte zudem zu einer Dividendenaussetzung in den Jahren 2025 und 2026 führen, sofern die Konsortialbanken keine Ausschüttung genehmigen. Der Vertrag sei auf Grundlage der Planung für die Jahre 2025 bis 2027 durch die Konsortialbanken angepasst worden.

Mister Spex  weitet Verlust aus; (B–):

Zwar hat sich der Brillenanbieter für 2025 eine Steigerung der Profitabilität auf die Agenda geschrieben, im vergangenen Jahr musste jedoch zunächst ein Umsatzrückgang von 3 % auf 216,8 Mio. € verzeichnet werden. Beim Ebit rutschte der Konzern mit –85,2 (–47,7) Mio. € derweil tiefer in die roten Zahlen. Auch unterm Strich wurde das Minus auf –84,9 (–47,9) Mio. € ausgeweitet. Für 2025 rechnet der Vorstand mit einem weiteren Rückgang der Erlöse um 5 bis 10 %. Die Ebit-Marge soll sich derweil auf –5 bis –15 (–35) % verbessern.

Accentro  neue Grundsatzeinigung; (D):

Das Immobilienunternehmen hat mit Anleihengläubigern und Minderheitsaktionären eine Grundsatzeinigung erzielt. Die Restrukturierungslösung, die vom Vorstand nach Prüfung und Bewertung als einzig verfügbare und damit beste Handlungsmöglichkeit eingeschätzt und daher weiterverfolgt wird, sieht u.a. die Durchführung eines Restrukturierungsvorhabens gemäß dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) vor. Dieses sieht auch eine teilweise Kapitalherabsetzung auf 10.000 € durch eine Aktienzusammenlegung vor. Diese soll im Verhältnis 3.243:1 durchgeführt werden. Im Anschluss ist eine Barkapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts aller Aktionäre durch Ausgabe von 274.299 neuen Aktien an die Adler Group und die bestehenden Anleihengläubiger vorgesehen.

Delticom  etwas besser; (B):

Der Online-Reifenhändler hat in 2024 an seiner Profitabilität und der Kostenstruktur gefeilt. Der Umsatz kletterte auf 482 (476) Mio. € und das Ebitda erreichte 22,7 (21,8) Mio. €. Höhere Ertragssteuern sorgten derweil für einen Gewinnrückgang auf 4,0 (8,0) Mio. €. Trotz des Gewinnrückgangs will das Unternehmen die Dividendenzahlung wieder aufnehmen und der HV am 9. Juli 0,12 € je Aktie vorschlagen. Für 2025 werden derweil Erlöse von 470 bis 490 Mio. € sowie ein Ebitda von 19 bis 21 Mio. € in Aussicht gestellt.

Dt. Euroshop  schafft Turnaround; (B):

Während sich bei dem Shoppingcenter-Investor auf der einen Seite Investitionen bemerkbar machten, sorgten bessere Bewertungsergebnisse unterm Strich für die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Erlöse landeten mit 271,4 (273,3) Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert. Das Ebit verbesserte sich derweil auf 216,3 (212,7) Mio. € und der Gewinn drehte auf 123,5 (–38,3) Mio. € auf. Der HV am 27. Juni soll trotz des Gewinns eine auf 1,00 (2,60) € je Aktie gekürzte Dividende vorgeschlagen werden. Für 2025 stehen Erlöse von 268 bis 276 Mio. € und ein Ebit zwischen 209 und 217 Mio. € dem Plan.

Medigene  mit Verlustanzeige; (C):

Das Management des Biotechunternehmens geht davon aus, dass für 2024 ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals verzeichnet werden muss. Zudem sei die Liquidität nicht, wie bisher kommuniziert, bis Juli 2025 gesichert, sondern nur bis Mai. Das Management sei aber weiter bestrebt, den Betrieb durch die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel aufrechtzuerhalten. Grund für den hohen Verlust seien nicht erhaltene Meilensteinzahlungen und ausgebliebene Einnahmen aus vertraglichen Verpflichtungen. Einen konkreten Termin für den Geschäftsbericht 2024 gibt es derzeit noch nicht.