Während die Berichtssaison in den USA so langsam richtig in Fahrt kommt, stehen hierzulande die ersten Halbjahresberichte Anfang August an. Nichtsdestotrotz haben einige Unternehmen erste Ergebnisse im Rahmend er Aufstellung des Quartalsberichts veröffentlicht. Zudem hat der eine oder andere Konzern eine Prognoseanpassung im Gepäck.
Bastei Lübbe verdoppelt Gewinn; (B+):
Die Verlagsgruppe konnte im abgelaufenen Jahr 2023/24 (per Ende März) deutlich besser abschneiden. Während der Umsatz auf 110,3 (100,0) Mio. € zulegte, sprang das Ebit auf 14,0 (7,2) Mio. € an. Zum Wachstum trugen alle Vermarktungskanäle bei. Unterm Strich konnte das Periodenergebnis mit 8,8 (4,0) Mio. € mehr als verdoppelt werden. Auch die Aktionäre sollen von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren und eine Dividende von 0,30
(0,16) € je Aktie erhalten (HV: 11. September). Für das Geschäftsjahr 2024/25 wird mit Erlösen von 111 bis 115 Mio. € und einem Ebit zwischen 13 und 14 Mio. € gerechnet.
Endor vor Neuaufstellung; (C):
Das Amtsgericht Landshut hat zwei Aktionäre des Unternehmens ermächtigt, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Auf dieser soll u.a. der Vorstand über die bisherigen Gespräche und Verhandlungen bezüglich der drohenden Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens berichten. Zudem sollen den Vorstandsmitgliedern das Vertrauen entzogen und die Aufsichtsratsmitglieder abberufen werden. Außerdem ist geplant einen Sonderprüfer zu bestellen, welcher das Verhalten von Vorstand und Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Restrukturierung prüft. Zusätzlich sollen die Aktionäre über eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage abstimmen. Die antragsstellenden Aktionäre planen eine KE um bis zu 70 Mio. € zu einem Ausgabepreis von 1,00 €. Das Vorstandsteam prüft derzeit, ob gegen den Entscheid Rechtsmittel eingelegt werden.
Accentro Real Estate plant Stundung; (C):
Der kriselnde Immobilienkonzern hat bekanntgegeben, dass die Verhandlungen mit Anleihengläubigern der Anleihen 2020/2026 sowie 2021/2029 über eine Restrukturierungslösung für das Unternehmen weiter andauern. Im Zuge dessen hat sich das Management dazu entschieden, vorsichtshalber ein Verfahren „zur Einholung der Zustimmung gemäß dem deutschen Schuldverschreibungsgesetz hinsichtlich einer Stundung der im August fälligen Zinsen der Anleihe 2020/2026 bis zum 31. Dezember 2024 einzuleiten“, hieß es vom Unternehmen. Auch für die im September fälligen Zinsen aus der Anleihe 2021/2029 will der Vorstand eine Stundung bis zum 20. Dezember 2024 bei dem Gläubiger beantragen.
Hypoport steigert Volumen; (B+):
Dank einer wachsenden Nachfrage in dem Bereich private Immobilienfinanzierung durch eine Verbesserung des Marktumfelds sowie eine Erhöhung der Marktanteile der Plattformen Europace, Finmas und Genopace setzte der Finanzdienstleister in den ersten 6 Monaten ersten Berechnungen zufolge sein Wachstum fort. Das Europace-Transaktionsvolumen fuhr im
1. Halbjahr um 22 % vor. Lediglich im Bereich Bausparen zeigte sich das Transaktionsvolumem rückläufig. Der Halbjahresbericht ist für den 12. August angekündigt.
Heidelberg Materials baut US-Geschäft aus; (A–):
Der Baustoffkonzern verstärkt seine Präsenz in den USA mit der Übernahme von drei Unternehmen für insgesamt 380 Mio. $. Zuletzt wurde die Akquisition des Zuschlagstoff- und Asphaltherstellers Highway Materials bekanntgegeben. Mit vier Schottersteinbrüchen, Asphaltmischanlagen und Recyclingbetrieben sei die Firma ein führender Anbieter der Region, hieß es von Unternehmensseite. Zudem kauft Heidelberg Materials den Zuschlagstoffhersteller Victory Rock und den Baustoffproduzenten Aaron Materials, die beide in Texas angesiedelt sind.
Wacker Neuson kürzt Ausblick; (B+):
Angesichts der schwachen Branchenkonjunktur in den Bereichen Bau und Landwirtschaft blickt das Management des Baumaschinen-Herstellers verhaltener auf das Gesamtjahr. Im schlechtesten Fall werde der Umsatz demnach um 13 % zurückgehen und sich das Ebit halbieren. Auf Halbjahressicht sackte der Umsatz ersten Berechnungen zufolge um 12 % auf 1,2 Mrd. € gen Süden. Das Ebit landete bei 83,8 (176,7) Mio. €. Der vollständige Bericht wird am 13. August vorgestellt. Für das Gesamtjahr wird nun mit einem Umsatz von 2,3 bis 2,4 (2,65) Mrd. € gerechnet. Das Ebit wird zwischen 138 und 168 (273) Mio. € anvisiert.
Ludwig Beck setzt auf 2. Halbjahr; (B–):
Nach einem positiven 1. Quartal machten dem Münchener Modehaus zwischen April und Juni das schlechte Wetter und die Überschwemmungen in München zu schaffen. Der Umsatz hielt sich mit 31,3 (31,2) Mio. € auf Vorjahresniveau, beim Ebit wurde der Verlust mit –1,0 (–0,3) Mio. € indes ausgeweitet. Nach Steuern rutschte das Unternehmen mit –1,5 (–0,8)
Mio. € tiefer in die roten Zahlen. Das Management setzt auf die 2. Jahreshälfte mit dem im September beginnenden Oktoberfest und hält daher an der bisherigen Prognose für 2024 fest (vgl. ES 17/24).
Data Modul spürt Marktspannungen; (B+):
Ersten Berechnungen zufolge blieb das 2. Quartal des Anbieters von elektronischen Systemen hinter dem Vorjahr zurück. Als Grund nannte das Unternehmen die weiterhin angespannte gesamtwirtschaftliche Lage. Demnach sank der Umsatz im Q2 um 23,5 % auf 51,0 Mio. €. Das Ebit rutschte dabei auf von 5,7 Mio. auf 1,5 Mio. € ab. Der Halbjahresbericht wird am 9. August veröffentlicht.