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Gerry Weber erneut insolvent

Eineinhalb Jahre nach der letzten Sanierung ist der Modekonzern Gerry Weber erneut in die Insolvenz gerutscht. Erst 2023 hatten die damaligen Gläubiger mit einem Forderungsverzicht den Weg für die Entschuldung des Modekonzerns frei gemacht. Nun genehmigte das Amtsgericht Bielefeld ein erneutes Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, wie aus der Veröffentlichung des Gerichts hervorgeht. Medienberichten zufolge soll der Sanierungsexperte Christian Gerloff, der in der Modebranche große Erfahrung hat, die Rettung des Unternehmens organisieren. Als Grund für die zweite Insolvenz in sechs Jahren wurde ein schlechtes Weihnachtsgeschäft genannt. 

Gerry Weber war einer der ersten Sanierungsfälle, in dem das vorinsolvenzliche Verfahren nach dem StaRUG-Gesetz (Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz) zum Einsatz kam. Damals gingen nur die Einzelhandels-Tochter Gerry Weber Retail und die Österreich-Tochter in Insolvenz. Die Mehrheitseigentümer, die Hedgefonds Robus und Whitebox sowie die Investmentbank JP Morgan, stellten neue Kredite bereit. Gerry Weber wollte sich auf den Großhandel konzentrieren und einen Großteil der eigenen Läden schließen. Schon 2019 hatte das Unternehmen ein Insolvenzverfahren durchlaufen.