Während die großen Konzerne der 1. Reihe bereits zum Großteil ihre Ergebnisse für 2024 präsentiert haben, legen nun auch langsam aber sicher die kleineren Unternehmen aus der 2. oder 3. Reihe ihre Berichte vor – wenn auch zum Teil erst einmal "nur" die vorläufigen Zahlen. Hier gab es auch die eine oder andere Überraschung.
Daldrup & Söhne besser; (B+):
Ersten Berechnungen zufolge hat der Bohrtechnik-Spezialist in 2024 die eigenen Ziele übertroffen. Demnach kletterte die Gesamtleistung auf 55,0 (48,4) Mio. €. Aufgrund eines gut verlaufenden Bohrgeschäfts und einer von der kommunalen Wärmeplanung getriebenen dynamischen Marktentwicklung hatte der Vorstand hier zuletzt 50 Mio. € in Aussicht gestellt. Das Ebit sprang auf 6,8 (2,6) Mio. € an und die Ebit-Marge landete bei 12 %. Zuletzt wurden 7 bis 9 % anvisiert. Für den 30. Mai ist das vollständige Zahlenwerk angekündigt.
Zeal Network Rekordjahr; (B+):
Das Geschäftsjahr 2024 war für den Anbieter staatlicher Lotterien mehr als erfolgreich. Marketingmaßnahmen, eine erfolgreiche Neukundenakquise und die hohe Skalierbarkeit sorgten für einen Umsatzsprung auf 188,2 (116,1) Mio. €. Das Ebitda hat sich dabei mit 61,9 (32,9) Mio. € beinahe verdoppelt. Das auf die Aktionäre entfallende Periodenergebnis fuhr auf 58,4 (12,8) Mio. € vor. Aufgrund der positiven Entwicklung und weil 2024 ein Jubiläumsjahr war, sollen die Aktionäre eine Dividende von 2,40 (1,10) € je Aktie erhalten (HV: 21. Mai). Diese besteht aus 1,30 € Basis- und 1,10 € Sonderdividende. Für 2025 stellt das Management Erlöse von 195 bis 205 Mio. € sowie ein Ebitda zwischen 55 und 60 Mio. € in Aussicht.
Bike24 sieht weiter rot; (B–):
Dank eines starken Schlussquartals konnte der Fahrradhändler in 2024 seine Verluste immerhin eindämmen. Der Umsatz blieb auf Jahressicht mit 226,3 Mio. € stabil. Beim Ebit konnte das Minus auf –15,1 (–83,5) Mio. € reduziert werden. Nach Steuern verharrte der Konzern mit –13,6 (–80,4) Mio. € weiterhin in den roten Zahlen. In 2025 will sich das Management weiterhin auf die Profitabilität fokussieren und peilt ein Erlöseplus von 3 bis 7 % an. Die bereinigte Ebitda-Marge soll dann zwischen 3 und 5 (2,4) % landen.
HomeToGo setzt auf Wachstum; (B):
U.a. dank Zukäufen konnte die Ferienwohnungsplattform in 2024 ein Erlöseplus von 31 % auf 212,3 Mio. € verbuchen. Das bereinigte Ebitda vervielfachte sich dabei auf 12,8 (1,8) Mio. €. Unterm Strich sah das Unternehmen derweil mit –28,1 (–28,3) Mio. € weiterhin rot. Für 2025 hat sich der Vorstand weiteres Wachstum auf die Agenda geschrieben und peilt neben Erlösen über 300 Mio. € ein bereinigtes Ebitda von mehr als 35 Mio. € an. Zudem soll ein positiver Free Cashflow (Vj.: –10,3 Mio. €) erreicht werden.
Amadeus Fire kürzt Ausschüttung; (B+):
Nachdem der Personalvermittler in der vergangenen Woche seine Ziele für das laufende Jahr vorgestellt hat, wurde nun ein Dividendenvorschlag bekanntgegeben. Nach einem Gewinnrückgang nach Anteilen Dritter in 2024, soll der HV am 22. Mai eine Dividende von 4,03 € je Aktie vorgeschlagen werden. Für 2023 wurden noch 5,00 € je Anteilsschein an die Aktionäre verteilt.
HHLA erwartet Wachstum; (B):
Die vorläufigen Ergebnisse hat der Hamburger Hafenbetreiber bestätigt (vgl. ES 8/25) und für 2025 einen starken Anstieg des Containerumschlags in Aussicht gestellt. Daher soll der Umsatz „stark“ wachsen, nach 1,6 Mrd. € in 2024. Das Ebit wird in einer Bandbreite von 195,0 bis 235,0 (134,3) Mio. € erwartet.
hGears weitet Verlust aus; (B–):
Die anhaltend angespannte Marktlage im Bereich E-Mobility hat dem Unternehmen in 2024 einen höheren Verlust eingebrockt. Auch wenn im Segment e-Tools in der 2. Jahreshälfte eine Erholung spürbar war, musste auf Konzernebene im vergangenen Jahr ein Erlöserückgang auf 95,7 (112,5) Mio. € verbucht werden. Das bereinigte Ebitda brach auf 0,5 (5,6) Mio. € ein. Unterm Strich wurde das Minus von –13,8 auf –21,2 Mio. € ausgeweitet. Für 2025 rechnet der Vorstand mit einem Umsatz zwischen 80 und 90 Mio. €. Das bereinigte Ebitda dürfte mit –1 bis –4 Mio. € in die roten Zahlen rutschen.
Edag mit Gewinneinbruch; (B):
Dem Absatzrückgang in der Automobilindustrie und den daraus resultierenden Projektverschiebungen und -stornierungen konnte sich auch die Industrieholding in 2024 nicht entziehen. Bei einem Umsatzrückgang auf 822,0 (844,3) Mio. € brach das bereinigte Ebit auf 31,1 (52,6) Mio. € ein. Unterm Strich krachte das Unternehmen mit –14,4 Mio. € sogar in die roten Zahlen. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 28,9 Mio. € in der Bilanz. Für 2025 erwartet der Vorstand keine signifikante Erholung der Marktlage – daher werden Erlöse rund 8 % unter dem Vorjahreswert in Aussicht gestellt.
Rational bestätigt vorläufige Zahlen; (B+):
Die im Februar veröffentlichten untestierten Ergebnisse hat der Großküchenausrüster bestätigt (vgl. ES 7/25). Nun hat der Konzern einen Dividendenvorschlag sowie die Ziele für 2025 vorgestellt. Der HV am 14. Mai sollen 15,00 (13,50) € je Aktie vorgeschlagen werden. „In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in Europa und in China halten wir ein Absatz- und Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich für 2025 für realistisch“, teilte Finanzvorstand Jörg Walter mit. 2024 erlöste Rational 1,19 Mrd. €. Die Marge soll in etwa stabil bleiben, nach 26,3 % im Vorjahr.
Westwing reduziert Verlust; (B–):
Trotz der angespannten Marktlage ist es dem Online-Möbelhändler gelungen, den Umsatz in 2024 auf 444,3 (428,6) Mio. € zu verbessern. Der Fokus auf ein globales und hochwertigeres Sortiment zahlte sich aus und sorgte für einen Anstieg des bereinigten Ebitda auf 24,0 (17,8) Mio. €. Unterm Strich konnte der Verlust auf –5,0 (–12,4) Mio. € eingedämmt werden. Für 2025 erwartet der Konzern Erlöse von 425 bis 455 Mio. € und eine bereinigte Ebitda-Marge von 6 bis 8 (5,4) %.
Gesco verbucht Gewinnrückgang; (B):
U.a. der Verkauf der defizitären Geschäftsbereiche bei der Tochter Doerrenberg Ende 2024 haben die Ergebnisse der Industrieholding in 2024 nach bisher untestierten Zahlen belastet. Bei einem Umsatzrückgang auf 513,8 (560,7) Mio. € brach das Konzernergebnis auf 4,4 (20,9) Mio. € ein (Bericht: 29. April). Aufgrund der schwächeren Entwicklung will der Vorstand der HV am 25. Juni eine auf 0,10 (0,40) € je Aktie gekürzte Dividende vorschlagen. Zudem wird die Ausschüttungspolitik angepasst. Statt 20 bis 60 % des Gewinns an die Aktionäre weiterzureichen, wird der Bereich auf 20 bis 40 % heruntergefahren. Der Fokus wird auf organisches und anorganisches Wachstum sowie Aktienrückkäufe gelegt, wodurch der Dividendenvorschlag auch abweichen kann.