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Börsenbericht – Rekorde an der Wall Street

An der Wall Street sorgte die Nominierung des Hedgefonds-Managers Scott Bessent zum US-Finanzminister in der kommenden Trump-Administration für höhere Kurse. Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group und war zuvor Chief Investment Officer von George Soros' Soros Fund Management. Er sagte in einem am Wochenende veröffentlichten Interview mit dem Wall Street Journal, dass sowohl Steuer- als auch Ausgabenkürzungen Priorität hätten. Damit setzte sich die zuletzt ins Stocken geratene Rally an den US-Börsen fort. Sowohl der S&P 500, bei 6.020 Punkten, als auch der Dow Jones (44.815 Zähler) erreichten im Handelsverlauf neue Bestmarken. Letztlich schloss der Dow Jones 0,99 % fester und der S&P 500 legte 0,3 % zu.  Lediglich die Technologiebörse Nasdaq verbuchte lediglich ein kleines Plus von 0,14 %. Die Zollpläne von Donald Trump sorgten derweil für Zurückhaltung an den Börsen hierzulande. Der DAX rutschte weiter Richtung 19.000 Punkte. Für einen Stimmungsdämpfer sorgt die Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Er will bereits an seinem ersten Amtstag hohe Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China verhängen. Das werde er am 20. Januar als eine seiner ersten Anordnungen auf den Weg bringen, erklärte Trump auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Die protektionistische Handelspolitik Trumps betrifft auch die EU und die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands, sodass sich die Anleger Sorgen um die Konjunktur machen, die sich ohnehin bereits ausgesprochen schwach entwickelt.

Eine Verschiebung bei der Veröffentlichung des Quartalsberichts von Macy's machte derweil die Anleger nervös. Das Unternehmen wird seine Quartalszahlen nach eigenen Angaben am 11. Dezember vorlegen. Zuvor war die Veröffentlichung für den 26. November geplant. Hintergrund sei, dass ein Mitarbeiter von Macy's "absichtlich falsche Buchungseinträge" vorgenommen habe, um rund 132 bis 154 Mio. $ an Lieferkosten zwischen dem 4. Quartal 2021 und dem 3. Quartal 2024 zu verbergen. Zudem fielen die vorläufigen Quartalsergebnisse des Unternehmens etwas unter den Erwartungen der Analysten aus: Der Nettoumsatz ging auf 4,74 Mrd. $ zurück, Experten hatten im Schnitt mit 4,77 Mrd. $ gerechnet.

Die kriselnde Stahltochter von Thyssenkrupp will in den kommenden Jahren Tusende Stellen abbauen. Bis 2030 sollen 5.000 Jobs gestrichen werden – weitere 6.000 Stellen sollen durch Ausgliederung oder Verkäufe wegfallen. Ziel sei es, in den kommenden Jahren die Personalkosten im Schnitt um 10 % zu senken.

Im SDAX kommt es zu einem außerplanmäßigen Wechsel. Der Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische (W&W) wird den Solar- und Windparkbetreiber Encavis ersetzen. Die Anpassung werde zum 28. November wirksam, teilte der zur Dt. Börse gehörende Index-Anbieter ISS Stoxx mit. Grund sei die Übernahme von Encavis durch ein Konsortium unter der Führung des Finanzinvestors KKR.

Der Videodienstleister Zoom rechnet im kommenden Jahr mit einem anhaltenden Trend zum hybriden Arbeiten und schraubt deshalb seine Umsatzprognose hoch. Der Umsatz werde nun zwischen 4,65 und 4,66 Mrd. $ liegen. Zuvor hatte Zoom mit Erlösen zwischen 4,63 und 4,64 Mrd. $ gerechnet. Zoom hatte in der Coronapandemie wegen des Trends zum flexiblen Arbeiten zwischen Homeoffice und Büro stark zugelegt.