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Börsenbericht – Rekord zum Wochenende?

Derzeit scheint den DAX kaum eine Nachricht lange aus dem Tritt bringen zu können – nachdem es zu Wochenbeginn leicht bergab ging, stand im gestrigen Handel bereits das nächste Rekordhoch. Zuletzt rückte die nächste runde Marke bei 22.000 Punkten ins Visier. Parallel zu den Kursen steigen jedoch auch die Bewertungen und das Enttäuschungsrisiko. Die zum Wochenstart gerissene Abwärtslücke hat der DAX bereits wieder geschlossen und bei 21.921 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht. Allerdings ist für heute noch der US-Arbeitsmarktbericht für Januar angekündigt, welcher als wichtigster Konjunkturtermin der Woche gewertet werden kann. Sollte sich der Arbeitsmarkt in den USA weiterhin robust zeigen, dürfte eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed in weite Ferne rücken. Auch die weiteren Schritte von US-Präsident Donald Trump unter anderem in Sachen Handelskriege bergen ein Risiko. Auch an der Wall Street zeigten sich Anleger verunsichert und die Leitinizes fanden keine gemeinsame Richtung. Während der Dow Jones einen Rückschritt von 0,3 % verbuchen musste, legte der S&P 500 um 0,4 % zu. Auch die Technologiebörse Nasdaq gewann 0,5 %. 

Der Versicherungskonzern Talanx hat 2024 so viel verdient wie nie zuvor. Der Überschuss wuchs nach vorläufigen Zahlen um ein Viertel auf 1,98 Mrd. €. Die Aktionäre sollen wie geplant mit einer von 2,35 auf 2,70 € erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben. Den Rekordgewinn verdankte Talanx guten Geschäften in der Erst- und Rückversicherung. Der Versicherungsumsatz stieg um etwa 11 % auf 48,1 Mrd. €. Die Erstversicherungssparte mit der Hauptmarke HDI steuerte mit 49 % fast die Hälfte zum Konzernergebnis bei. Im Vorjahr waren es erst 46 % gewesen. Die Eigenkapitalrendite kletterte von 16,6 auf 17,8 %. Die endgültigen Jahreszahlen und mehr Details will Talanx am 19. März veröffentlichen.

Nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr hat der Sportwagenbauer Porsche ein Spar- und Investitionsprogramm aufgelegt und nimmt dafür im laufenden Jahr Einbußen vom rund 800 Mio. € in Kauf. Der Konzern kündigte an, wieder vermehrt Modelle mit Verbrennungsmotor oder Plug-in-Hybride bauen zu wollen. Das Geschäft mit E-Sportwagen lief zuletzt schleppend. Konkret dürfte die operative Umsatzrendite in 2025 auf 10 bis 12 (14) % sinken.

Medienberichten zufolge steht der E-Lkw-Bauer Nikola kurz vor einem Konkursantrag. Demnach arbeite das Unternehmen mit einer Anwaltskanzlei zusammen, um Umstrukturierungen oder sogar einen Verkauf des Unternehmens zu prüfen. 

Über den Jahreswechsel hat der Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt Orders in Milliardenhöhe eingesammelt. Von Oktober bis Januar erreichten die Aufträge einen Wert von 1,4 Mrd. €. 

Trotz eines starken Wachstums zeigten sich Anleger zunächst enttäuscht von der Prognose des Tech-Riesen Amazon. Für das laufende Jahresviertel wird mit einem Umsatz zwischen 151,0 und 155,5 Mrd. $ gerechnet – Analysten hatten 158 Mrd. $ erwartet.

Nach einem überraschend hohen Gewinn von 4,2 Mrd. € will die französische Großbank Société Générale ihre Anteilseigner an der Entwicklung teilhaben lassen. So sollen 1,7 Mrd. € für Dividenden und Aktienrückkäufe genutzt werden.

Da das Geschäft in China weiterhin schwächelt und auch die Nachfrage im wichtigen Markt Nordamerika schwächer ausfiel als erwartet, verbuchte der Kosmetikkonzern L'Oréal im Q4 "nur" einen Erlöseanstieg von 2,5 %.  

Der US-Mischkonzern Honeywell plant derzeit die Aufspaltung in drei Teile – damit beugt sich das Management dem Druck eines aktivistischen Investors. Die Geschäftsbereiche Luft- und Raumfahrt und Automatisierungstechnik sollen in separate Einheiten ausgegliedert werden. Alle drei Einheiten sollen an der Börse gelistet sein. Konzernangaben zufolge soll die Aufspaltung in der 2. Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden.