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25 %, 50 %, 200 % – Die Trumpsche-Zollwillkür

Es scheint derzeit das "Modus Operandi" des US-Präsidenten Donald Trumps zu sein – Strafzölle. Doch wer es wagt sich mit Gegenzöllen zu wehren oder gar einen negativen Kommentar vor der Presse abzugeben, der wird einfach mit noch höheren Abgaben bestraft. Das Handeln Trumps nimmt dabei beinahe eine Form der Willkür und des Trotz an: "wenn du nicht willst wie ich, dann wirst du bestraft!"

Jüngstes Beispiel sind die Drohungen gegen die EU. So hat US-Präsident Donald Trump der EU mit Zöllen von 200 % auf Wein, Champagner und andere alkoholischen Getränke aus Frankreich und anderen EU-Staaten gedroht. Die USA würden diese Zölle in Kürze erheben, wenn die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknehme. Seine neuen Zölle würden großartig sein für die amerikanischen Produzenten von Wein und Champagner, fügte der Präsident hinzu.
Die EU will mit Gegenzöllen auf US-Waren im Milliardenwert die neuen amerikanischen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte kontern. Die Höhe der Zusatzzölle soll zum Teil bei 50 % liegen – so zum Beispiel für Jack-Daniel's-Whiskey.
Trump behauptete in seinem Post, die EU sei allein zu dem Zweck gegründet worden, die Vereinigten Staaten zu übervorteilen. Später schrieb er: "Die USA haben keinen Freihandel, wir haben einen dummen Handel." In Großbuchstaben fügte er hinzu: "Die ganze Welt zockt uns ab!!"

Einen kleinen Seitenhieb konnte sich hingegen die US-Presse nicht verwehren und wies den Präsidenten darauf hin, dass es in den USA keine Champagnerproduktion gebe. Denn der Name "Champagner" ist geschützt und darf nur für Schaumwein verwendet werden, der aus der französischen Champagne stammt. Das Anbaugebiet liegt im Norden Frankreichs und erstreckt sich über etwa 150 Kilometer. 

In den Zollstreitigkeiten dürfte das letzte Wort noch lange nicht gesprochen sein. Zumal Donald Trump etwa Kanada bei bestimmten Produkten noch einen Aufschub bis April gewährte. Wie lange dieses Abkommen jedoch anhält, bleibt abzuwarten.