Trumps Zollpläne drücken weiterhin auf die Stimmung der Anleger hierzulande – positive Impulse sucht man derzeit vergebens. Nachdem der DAX zuletzt drei Tage in Folge zulegen konnte, gab er zuletzt wieder einige Punkte ab. Vor allem die angekündigten Zölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China hatten zuletzt die Stimmung getrübt. Darüber konnte auch nicht die Nominierung von Bessent zum Finanzminister positiv hinweg helfen. Die Leitindizes der Wall Street zeigte sich gestern fester. Technologietitel erholten sich, während Anleger die Zollankündigungen von Präsident Trump und das jüngste Protokoll der US-Notenbank Fed verarbeiteten. Gerade das Protokoll offenbarte Uneinigkeit über das weitere Vorgehen bei Zinssenkungen, bekräftigte aber die Erwartungen der Experten, dass in den kommenden Wochen keine konkreten Aussagen zur Geldpolitik getroffen wird. Der Dow Jones ging mit einem Plus von 0,3 % bei 44.860 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 gewann 0,6 % auf 6.021 Zähler und die Technologiebörse Nasdaq legte um 0,6 % auf 19.175 Stellen zu.
Der erhoffte KI-Boom bei PCs bleibt weiterhin aus – damit zeigte sich auch die Nachfrage nach entsprechenden PCs weiterhin schwach und belastete Dell und HP das Geschäft. Die beiden Anbieter von Desktops und Laptops legten zuletzt enttäuschende Zahlen und zurückhaltende Ausblicke vor.
Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung Electronics ordnet seine Führungsspitze im Chipgeschäft neu. Wie der Konzern mitteilte, wird Jun Young Hyun neuer Leiter des Speicherchipgeschäfts und Co-CEO des Unternehmens. Han Jin Man übernimmt die Leitung der Halbleiter-Auftragsfertigung und wird zum Präsidenten befördert. Die Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund sinkender Aktienkurse und der Sorge von Investoren, dass Samsung bei der Lieferung von High-End-Chips an Nvidia auf dem boomenden Markt für Künstliche Intelligenz (KI) hinter seinen Rivalen zurückbleibt. Samsungs Halbleitersparte verzeichnete im 3. Quartal einen Gewinneinbruch von 40 % gegenüber dem Vorquartal.
Der US-Biotechkonzern Amgen hat mit einem neuen Abnehmmedikament in einer klinischen Studie vielversprechende Ergebnisse erzielt. Das Mittel MariTide führte in einer Phase-2-Studie mit knapp 600 übergewichtigen oder fettleibigen Teilnehmern nach 52 Wochen zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von bis zu 20 %, wie Amgen heute mitteilte. An der Börse konnte der Biotechkonzern damit allerdings zunächst nicht punkten.
Die italienische Großbank UniCredit stößt mit ihrem Übernahmeangebot für die inländische Rivalin Banco BPM auf Widerstand. Die Offerte sei nicht abgesprochen gewesen und sei nicht im Einklang mit der Entwicklung des eigenen Hauses, teilte die Banco BPM mit. Die Bedingungen des Angebots gäben in keiner Weise die Profitabilität und das Potenzial für Wertschaffung wieder. UniCredit-Chef Andrea Orcel bemüht sich auch um die Commerzbank.
Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat der französische Energiekonzern Total Energies ein großes Windkraftprojekt vor der Ostküste der USA vorerst gestoppt. "Im Bereich der Offshore-Windenergie habe ich beschlossen, das Projekt auf Eis zu legen", sagte Firmenchef Patrick Pouyanne. "In vier Jahren werden wir es besser sehen". Der Energiekonzern hatte im Oktober 2023 ein Joint-Venture zur Entwicklung eines Offshore-Windkraftprojekts vor der Küste der US-Bundesstaaten New York und New Jersey gegründet. Total hält 56 % der Anteile, die Partner Corio Generation und Rise Light & Power 27,7 % und 16,3 %. Das Projekt sollte nach Firmenangaben eine Kapazität von bis zu 3.000 Megawatt erreichen, genug für fast 1 Mio. Haushalte.