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Börsenbericht – DAX rutscht ab

Der dt. Leitindex ist mit weiteren Verlusten in die neue Börsenwoche gestartet und hat zeitweise auch seine Tiefststände vom Juli und August (15.454/15.469 Zähler) unterboten. Damit rutschte der DAX unter seine zentrale Haltezone und hat nun weiteres Abwärtspotenzial. Nun muss der dt. Leitindex zeigen, ob er die 200-Tage-Linie bis Handelsschluss zurückerobern kann. Auch ein Blick auf den ifo-Geschäftsklimaindex ist nicht dazu angetan, die Kauffreude zu schüren. Schließlich ist der wichtigste deutsche Konjunkturfrühindikator im September zum fünften Mal in Folge gefallen – wenn auch nur minimal. Insgesamt setzte der Index um 0,1 Punkte auf 85,7 Zähler zurück. Auch an der Wall Street dürfte es am ersten Handelstag der neuen Börsenwoche bergab gehen. Der Future auf die Standardwerte im Dow Jones notierte zuletzt 0,2 % tiefer. In der Vorwoche hatte der US-Leitindex bereits ein deutliches Minus von 1,9 % eingefahren. Fundamentaler Hintergrund der anhaltenden Kursverluste an den Aktienmärkten dies- und jenseits des Atlantik ist die Furcht vor einer längeren Phase hoher Zinsen in den USA. Fed-Chef Jerome Powell hatte in der vergangenen Woche klargestellt, dass Anleger auf Zinssenkungen vorerst nicht zu hoffen brauchen. Selbst weitere Zinserhöhungen sind möglich. 

Der Panzergetriebe-Hersteller Renk peilt bei seiner Rückkehr an den Aktienmarkt einen Börsenwert von bis zu 1,8 Mrd. € an. Das Unternehmen und sein Eigentümer, der Finanzinvestor Triton, legten die Preisspanne heute auf 15 bis 18 € fest. Triton will so bis zu 486 Mio. € einnehmen. Die Renk-Papiere können von Dienstag an bis 4. Oktober gezeichnet werden.

Für heute ist der sogenannte Wohnungsbaugipfel angekündigt. Nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz sollen "ganz konkrete Dinge" besprochen werden, wie mehr Wohnungen gebaut werden können. Im Zuge dessen konnte Vonovia einige Punkte aufholen. 

Nach der Rüge der Finanzaufsicht BaFin wegen der IT-Probleme bei der Postbank hat Lars Stoy, Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts der Dt. Bank und der Postbank, laut einem Medienbericht Versäumnisse eingeräumt. "Da gibt es nichts zu beschönigen", sagte Stoy. "Wir hätten unsere Kunden anders - besser - informieren müssen."

Die EU-Wettbewerbshüter haben der milliardenschweren Übernahme der schwedischen ETraveli Group durch das Online-Buchungsportal Booking.com einen Riegel vorgeschoben. Das geplante Geschäft im Wert von 1,63 Mrd. € hätte die marktbeherrschende Stellung von Booking.com im Bereich der Online-Hotelbuchungen weiter verstärkt, so die Behörde. Dies hätte zu höheren Kosten für die Anbieter und möglicherweise auch für die Kunden geführt.

Der Autokonzern BMW hat Rückenwind für die geplante Errichtung eines Batteriewerks in Niederbayern erhalten. Bei einem Bürgerentscheid in der Gemeinde Straßkirchen stimmte zuletz eine Mehrheit von 75,3 % für die Ansiedlung eines Montagewerks für Hochvoltbatterien auf bisherigen Ackerflächen, wie die Gemeindeverwaltung mitteilte. Die Gegner des Projekts scheiterten damit.

Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat seine Angaben zum angekündigten Sparprogramm konkretisiert. "Wir wollen 150 Mio. € im Jahr einsparen, daher werden wir Stellen abbauen müssen, auch in Deutschland. Derzeit verhandeln wir mit den Arbeitnehmervertretern über Art und Umfang", sagte Lanxess-Chef Matthias Zachert in einem Interview. Dabei sei vor allem die Verwaltung von dem Stellenabbau betroffen.

Vor der Nationalen Luftfahrtkonferenz hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr eine Reform der Luftverkehrssteuer gefordert. Die Einnahmen sollten in die Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe fließen, sagte Spohr. "Ich würde mir wünschen, dass der Koalitionsvertrag an dieser Stelle umgesetzt wird." Für gleiche Wettbewerbsbedingungen müsse es zudem eine europaweite Luftverkehrssteuer geben.

Die Familie des verstorbenen Medienunternehmers Silvio Berlusconi hat ihren knapp 30-%igen Anteil am deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 umstrukturiert. "Wir haben jetzt eine direkte Beteiligung an ProSiebenSat.1 in Höhe von 28,9 % gesichert, was Stimmrechten in Höhe von 29,7 % entspricht", sagte die Deutschland-Chefin der Berlusconi-Holding Media for Europe (MFE), Katharina Behrends.