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Börsenbericht – DAX gibt nach

Zur Wochenmitte ließen es die Anleger zunächst ruhig angehen. Der DAX konnte bis zum Mittag vor allem von der Anhebung der Mittelfristziele von Siemens Energy profitieren, bevor es zuletzt gen Süden ging. Zeitweise rutschte der dt. Leitindex unter die runde Marke von 19.000 Punkten. Zuletzt hatten die "Wirtschaftsweisen" ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr mehr als halbiert. Im kommenden Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft demnach nur um 0,4 % zulegen. Im Mai hatte der Rat noch ein Wachstum von 0,9 % für 2025 prognostiziert. Die Bundesregierung erwartet für das kommende Jahr ein Wachstum von 1,1 %. An der Wall Street stagnierten die Leitindizes zunächst auf ihrem hohen Niveau. Schon gestwrn hatten sich nach einer tagelangen Rekordjagd erste Ermüdungserscheinungen gezeigt. Auch die vor Handelsbeginn veröffentlichten Verbraucherpreise im Oktober haben bislang keine größeren Auswirkungen auf die Kurse und Indizes. Im Oktober hatte sich der Preisauftrieb wieder verstärkt, was allerdings bereits erwartet worden war – sie stieg von 2,4 auf 2,6 %.  

Unter Ausschluss der Bezugsrechte der Altaktionäre hat Vossloh 1,76 Mio. neue Aktien zu einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je rund 2,84 € gegen Bareinlagen um bis zu 10 % bei institutionellen Investoren platziert. Die Hauptaktionärin KB Holding GmbH (50,09 %) hatte sich ebenfalls dazu verpflichtet zu beteiligen. 

Eckert & Ziegler hat mit Telix Pharmaceuticals Limited einen Kooperations- und Lizenzvertrag über die von Eckert & Ziegler verwendete Zyklon-Technologie zur Herstellung Ac-225 geschlossen. Aktuell werden Ac-225-basierte Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten getestet.

Die Leiferando-Mutter Just Eat Takeaway hat die kriselnde US-Tochter GrubHub verkauft. Nach jahrelanger Käufersuche geht GrubHub für 650 Mio. $ an den US-Konkurrenten Wonder. 2020 hatte Just Eat das Unternehmen für 7,3 Mrd. $ übernommen.  

Eine Herunterstufung durch Jefferies von "Hold" auf "Underperform" hat den Kurs von K+S unter Druck gesetzt. Auch das Kursziel wurde auf 8,00 € gesenkt. Die Analysten rechnen unter anderem mit einem weiter schwierigen Preisumfeld. 

Die Allianz rechnet für das laufende Jahr mit einem operativen Gewinn zwischen 14,8 und 15,8 (14,7) Mrd. €. Im 3. Quartal übertraf sie mit einem operativen Ergebnis von 3,94 Mrd. € nicht nur das Vorjahresniveau um knapp 14 %, sondern auch die Markterwartungen. Umsatztreiber war die Lebens- und Krankenversicherung.

Der Energieriese RWE will eigene Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Mrd. € zurückkaufen. Der Aktienrückkauf soll noch in diesem Jahr beginnen und innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen werden. Zudem hat der Konzern die Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das Dreivierteljahr vorgezogen und ist etwas optimistischer für das Gesamtjahr 2024. So erwarte der Konzern beim bereinigten Ebitda einen Wert im mittleren statt im unteren Bereich der Spanne von 5,2 bis 5,8 Mrd. €. Zudem sollen die Aktionäre eine Dividende von 1,10 € je Aktie für 2024 erhalten.

Nach dem Einstieg des aktivistischen Investor Effissimo Capital Management bei dem japanischen Automobilhersteller Nissan zog der Kurs zwischenzeitig an. In einer Regulierungsmitteilung gab Nissan den auf den Cayman Islands registrierten ECM Master Fund als Anteilseigner mit einem Anteil von 2,5 % per Ende September bekannt. Angesichts rückläufiger Umsätze in China und den USA hatte der Konzern zuletzt den Abbau von 9.000 Stellen angekündigt. 

VW hat die Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Tesla-Herausforderer Rivian besiegelt. Bereits 2027 sollen die ersten Fahrzeuge auf Basis der neuen Elektro-Architektur anrollen. Die Investition in das Projekt lässt sich VW 5,8 Mrd. € kosten, das sind 800 Mio. € mehr als bisher geplant. Die Kooperation hatten die beiden Unternehmen bereits Ende Juni angekündigt.

Der Musikstreaming-Konzern Spotify hat mit seinem Kundenwachstum um 12 % im 3. Jahresviertel die Anleger überrascht. Der Umsatz kletterte um fast ein Fünftel auf knapp 4 Mrd. $. Das operative Ergebnis landete bei 454 Mio. $.

Die bereits angeschlagene US-Airline Spirit Airlines steht scheinbar kurz vor der Insolvenz. Medienberichten zufolge bereite der Billigflieger einen Insolvenzantrag in den kommenden Wochen vor. Zuvor waren Fusionsgespräche mit dem Konkurrenten Frontier Airlines gescheitert. Das Unternehmen kämpft seit geraumer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten und schrieb in fünf der vergangenen sechs Quartale Verluste. Zuletzt hatte Spirit angekündigt, rund 330 Piloten zu entlassen und 23 ältere Flugzeuge zu verkaufen, um die Liquidität zu verbessern.