- Der Chip-Riese Intel wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Schrumpfen des PC-Marktes schwer erwischt und musste auch im Geschäft mit Rechenzentren einen Rückgang hinnehmen. Bei den beiden wichtigsten Standbeinen des Konzerns fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um über 30 % und der operative Gewinn verlor um mehr als 80 %. Auf Konzernebene musste Intel für 2022 einen Erlöserückgang auf 63,1 (79,0) Mrd. $ hinnehmen. Unterm Strich fiel der Gewinn auf 8,0 (19,9) Mrd. $ zurück. CEO Pat Gelsinger verwies auf die schwache Konjunktur und stellte für das laufende Vierteljahr vorerst keine Besserung in Aussicht. Für das Q1/2023 rechnet der Konzern mit Erlösen von 10,5 bis 11,5 Mrd. $, nach 18,4 Mrd. $ im Vorjahr.
Bei Intel stimmen dennoch die Langfristaussichten. Der Wert bleibt vorerst unter Beobachtung; (B+).
- Tausende abgesagte Flüge rund um die Weihnachtsfeiertage haben Southwest Airlines im letzten Jahresviertel 2022 in die roten Zahlen stürzen lassen. Auch auf Jahressicht sah es nicht viel besser aus. Der Umsatz verbesserte sich zwar auf 23,81 (15,79) Mrd. $, erhöhte sich jedoch nur wenig im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit (2019: 22,43 Mrd. $). Unterm Strich sackte der Gewinn auf 539 Mio. $ ab. Im Vorjahreszeitraum standen noch 977 Mio. und vor Corona 2,3 Mrd. $ in den Büchern.
Mit Southwest bleibt man weiterhin am Boden; (B).
- Trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen liefen die Geschäfte von Visa von Oktober bis Ende Dezember mehr als gut. Vor allem Visas internationales Geschäft verbuchte aufgrund der Erholung des Tourismus und des internationalen Reiseverkehrs von der Coronapandemie starke Zuwächse, da etwa Hotel- und Flugbuchungen häufig mit Kreditkarte bezahlt werden. Mit 7,9 Mrd. $ setzte der Konzern 12 % mehr um. Der Nettogewinn kletterte um 6 % auf 4,2 Mrd. $.
Visa läuft und läuft und...; (A–).
- Colgate-Palmolive geht für das neue Jahr von mehr Umsatz und Gewinn aus. So soll der Erlös um 2–5 % zulegen. Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern den Umsatz um 3 % auf knapp 18 Mrd. $. Rund liefen die Verkäufe besonders bei der Tiernahrungsmarke Hill‘s. Im Geschäft mit sonstigen Konsumgütern und Pflegeprodukten verhalfen hingegen nur Preiserhöhungen zu mehr Umsatz. Dabei machte sich vor allem der starke Dollar negativ bemerkbar. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn sackte im Gesamtjahr allerdings von 2,2 Mrd. $ im Vorjahr auf 1,8 Mrd. $ ab.
Bei Colgate bleibt man dennoch aktuell „nur“ am Seitenrand; (B).
- Der Kreditkartenanbieter American Express musste zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres mehr Geld für ausfallende Kredite zurücklegen. Zwar konnten die Erlöse im 4. Quartal um 17 % auf einen Rekordwert von 14,2 Mrd. $ gesteigert werden. Nach Steuern verdienten die Amerikaner mit 1,6 Mrd. $ indes gut 9 % weniger als im Vorjahresvergleich. Trotz der erhöhten Risikovorsorge gab American Express für das neue Jahr dennoch einen durchaus zuversichtlichen Ausblick ab. Der Umsatz soll um 15–17 % zulegen (2022: 52,86 Mrd. $). Der Gewinn je Aktie wird nach 9,85 $ zudem bei 11,00–11,40 $ je Aktie anvisiert. Konzernchef Stephen Squeri dämpfte darüber hinaus etwaige Konjunktursorgen nach der Bilanzvorlage: „Wir sehen keine Rezessionssignale“, so der Manager.
Amex ist langfristig nach wie vor eine gute Investition; (A–).