Der Softwareriese zeigt sich nach einem überraschend guten Jahresstart zuversichtlich für 2021. „Wir verzeichnen ein sehr starkes Wachstum bei allen unseren Anwendungen und stehen dabei erst am Anfang“, erklärte Konzernchef Christian Klein.
Seit Klein das SAP-Führungsruder alleine steuert, beschleunigte der DAX-Konzern die Umstellung auf Cloud-Computing und nimmt dafür zunächst auch höhere Kosten in Kauf. Das kam an der Börse zunächst nicht gut an. Vor allem auf den Kauf von Qualtrics für 16 Mrd. $ reagierte die Börse zunächst verschnupft. Doch inzwischen wird der Mehrwert in den Ergebnissen sichtbar. So zogen die Erlöse im 1. Quartal nach vorläufigen Zahlen währungsbereinigt um 2 % auf 6,35 Mrd. € an. „Wir hatten beim Auftragseingang für das Cloudgeschäft und die Softwarelizenzen das höchste Wachstum seit fünf Jahren und verzeichneten beim Betriebsergebnis und bei der operativen Marge den stärksten Anstieg seit 10 Jahren.“
Die währungsbereinigten Umsätze mit der Cloud stiegen um 13 % auf 2,15 Mrd. €. Um 24 % auf 1,74 Mrd. € verbesserte sich auch das bereinigte Betriebsergebnis. Die Kennziffer Current Cloud Backlog, in der die vertraglich zugesicherten Clouderlöse der nächsten 12 Monate erfasst werden, kletterte um 15 % auf 7,63 Mrd. €. Für das Gesamtjahr setzt der Softwarespezialist darauf, dass das Wachstum der Clouderlöse noch weiter Fahrt aufnimmt. Somit will man in dem Bereich 14 bis 18 % mehr umsetzen. Beim konzernweiten Betriebsergebnis lautet die noch vorsichtige Guidance 7,80 bis 8,20 (8,28) Mrd. €. Neue Wege geht SAP sodann bei den Branchenlösungen für den Finanzsektor mit Banken und Versicherern. Mit der Münchener Beteiligungsgesellschaft Dediq wird ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Walldorfer erhoffen sich von dem Schritt, dass sie im Markt für Finanzdienstleister schneller und agiler auf die Kundenbedürfnisse reagieren können. Mittelfristig will man in dem Bereich beim Umsatz die Milliardengrenze knacken.
Musterdepot-Wert SAP läutet die Trendwende ein; (A–).