Die weiterhin hohe Nachfrage nach Clouddiensten hat Splunk im vergangenen Quartal einen deutlichen Umsatzsprung verschafft. In den ersten 3 Monaten des lfd. Geschäftsjahres erzielte das Unternehmen Erlöse in Höhe von 502,05 (434,08) Mio. $. Vor allem das Cloud-Geschäft erwies sich mit einem Zuwachs von ganzen 73 % erneut als Umsatztreiber. U.a. höhere Investitionskosten ließen das Ergebnis nach Steuern jedoch mit –471,0 (–305,58) Mio. $ tiefer in die roten Zahlen sinken. Dennoch gibt sich das Unternehmen aufgrund des anhaltenden Remote-Trends optimistisch für das lfd. Jahr: Für das 2. Quartal visiert Splunk entsprechend mit 550–570 Mio. $ erneut einen signifikant höheren Erlös an.
Bei Splunk wurden bereits frühzeitig Gewinne abgesichert – gut so, angesichts des derzeit abgestraften Kursverlaufs. Den Restbestand sollte man dennoch zunächst weiterlaufen lassen; (B+).
Der Videokonferenzdienst Zoom profitiert weiterhin massiv vom Wandel der Arbeitswelt in der Coronakrise. Im vergangenen Vierteljahr schnellte der Umsatz um ganze 191 % auf 956,2 Mio. $ hoch. Der Gewinn nach Steuern sprang von 27 Mio. $ im Vorjahr auf 227,4 Mio. $. Zugleich stellt sich der Konzern auf die Zeit nach der Pandemie ein, in der wieder mehr Arbeit in Büros erledigt wird. Firmenchef Eric Yuan will sich für die Zukunft unter anderem damit rüsten, dass Zoom zusätzlich zu den Videokonferenzen auch die Sprachtelefonie in Unternehmen übernimmt. Dafür hat Zoom nun auch einen eigenen Telefonapparat mit großem Display im Angebot. Für das gesamte Geschäftsjahr stellte Finanzchefin Kelly Steckelberg derweil ein Umsatzplus von rund 50 % auf knapp 4 Mrd. $ in Aussicht.
Zoom stand lange als „Trendaktie“ unter genauer Beobachtung. Angesichts der zukunftsorientierten Investitionen bleibt man der Aktie jedoch weiterhin treu; (B+).
Angesichts des sinkenden Bedarfs an COVID-19-Tests senkt der Pharmariese Abbott Laboratories seinen Ausblick für das lfd. Jahr. Vor allem die Impferfolge in den USA und anderen großen Industrienationen haben den Absatz von Schnelltests und Co. in den letzten Wochen massiv einbrechen lassen. Vor diesem Hintergrund visiert der Konzern nunmehr einen bereinigten Gewinn je Aktie von 4,30–4,50 $ für das Gesamtjahr 2021 an. Bisher hatte Abbott noch gut 5 $ je Aktie angepeilt.
Abbott Lab muss aktuell erwartungsgemäß eine deutliche Kurskorrektur verkraften. Allerdings dürfte diese schnell wieder ausgebügelt werden; (B+).
Der Pharma- und Konsumgütergigant Johnson & Johnson ist mit seinem Einspruch gegen ein milliardenschweres Schadenersatzurteil wegen des vermeindlich krebserregendem Babypuders beim Obersten US-Gericht abgeblitzt. Der Supreme Court entschied, sich letztlich nicht mit dem Fall zu befassen und wies die Berufung somit zurück. Das Unternehmen war im Juli 2018 von einer Geschworenenjury zunächst zu Schadenersatz- und Strafzahlungen in Höhe von 4,7 Mrd. $ an 22 Klägerinnen verurteilt worden. Im Juni 2020 verringerte ein Berufungsgericht dann die Summe auf 2,1 Mrd. $, doch auch hiergegen ging J&J in Berufung. Geklagt hatten Frauen, die an Eierstockkrebs erkrankt waren. Die Klägerinnen machten primär J&J-Produkte wie das angeblich mit Asbest kontaminierte Körperpflegepuder „Baby Powder“ für ihre Erkrankungen verantwortlich. Der Konzern hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen, stellte den Verkauf des umstrittenen „Baby Powder“ in den USA und Kanada jedoch im vergangenen Jahr ein.
Das Urteil ist wenig überraschend und dürfte sich nur kurzzeitig auf J&J auswirken. Daher gibt man hier keine Stücke vorschnell aus der Hand; (B+).
Der erst im vergangenen Jahr an die Börse gegangene Marktplatz für „Handgemachtes“, Etsy, will sich mit einem Zukauf umweltbewusster aufstellen. Insgesamt 1,63 Mrd. $ bieten die Amerikaner für die Shopping-App Depop. Hierüber wird vor allem neue und gebrauchte Kleidung ver- und gekauft, die fair und umweltfreunldich produziert wurde. Allein bis 2024 rechnet Etsy in diesem Bereich mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 39 % auf bis zu 64 Mrd. $. Der Deal soll noch im 3. Quartal abgeschlossen werden.
Auch wenn Etsy bereits eine mehr als gute Performance abgelegt hat, bleibt der Wert nur etwas für spekulative Investoren; (B+).