Geschlossene Freizeitparks und teure Release-Verschiebungen haben den Unterhaltungsriesen Walt Disney tief in die roten Zahlen gebracht. In den drei Monaten bis Ende Juni fiel unterm Strich ein Verlust von –4,7 Mrd. $ an. Vor einem Jahr hatte hier noch einen Gewinn von 1,8 Mrd. $ in den Büchern gestanden. Die Erlöse brachen um 42 % auf 11,8 Mrd. $ ein. Disney-Chef Bob Chapek sprach von anhaltenden Herausforderungen, aber auch vom „unglaublichen Erfolg“ des Streaming-Services Disney+. Der im vergangenen November gestartete Videodienst zählt aktuell bereits 60,5 Mio. Abonnenten, so Chapek. Einen Ausblick auf das lfd. Gesamtjahr gab der Konzern indes weiterhin nicht aus.
Walt Disney dürfte bald wieder alte Kurse erreicht haben; (A–).
Der Gaming-Boom hat in der Coronakrise nochmals deutlichen Schub erhalten. Das hat auch der Videospielekonzern Activision Blizzard gemerkt. So sprang der Umsatz von Activision Blizzard zwischen April und Juni um 38 % auf 1,93 Mrd. $ hoch. Bei Spielen wie Call of Duty oder Candy Crush stieg die Zahl aktiver Nutzer binnen drei Monaten von 102 auf 125 Mio. User. Unterm Strich blieben 580 (328) Mio. $ Gewinn stehen. Einen konkreten Ausblick auf das lfd. Gesamtjahr gab das Unternehmen indes nicht aus.
Bei Activision Blizzard spielt man weiter mit; (B+).
Die Übernahme des Biopharmaspezialisten Celgene hat dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb zwischen April und Juni deutlichen Schub beschert. Die Erlöse legten um rd. 60 % auf 10,1 Mrd. $ zu. Unter dem Strich sorgte der Celgene-Kauf für einen auf Verlust von –85 Mio. $, nach einem Überschuss von 1,4 Mrd. $ im Vorjahr. Im Gesamtjahr sollen sich die Erlöse auf 40,5–42 Mrd. $ belaufen. Das bereinigte EPS wird nunmehr bei 6,10 bis 6,25 $ anvisiert. Zuvor waren noch 6,00–6,20 $ angepeilt worden.
Bristol Myers Squibb dürfte langfristig von der Celgene-Übernahme profitieren; (A–).
T-Mobile US hat ihr Geschäft dank der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint im 2. Quartal kräftig ausgebaut. Die Erlöse legten um 61 % auf 17,7 Mrd. $ zu. Hohe Kosten aufgrund der Fusion und Belastungen durch die Coronakrise ließen den Gewinn nach Steuern jedoch um 88 % auf 110 Mio. $ einbrechen. Einen konkreten Ausblick auf das lfd. Jahr gab das Unternehmen ebenfalls nicht.
T-Mobile US ist nicht zu stoppen; (B+).
„Ohne Zweifel war das vergangene 3. Quartal eines der volatilsten und unsichersten, das ich je erlebt hab“, so Tyson Foods-CEO Noel White bei der Vorlage des jüngsten Zahlen. Dabei ist das Unternehmen noch moderat durch die Coronakrise gekommen. Die Erlöse des weltweit größten Fleischproduzenten konnten sich in den ersten 9 Monaten mit 31,7 (31,5) Mrd. $ sogar noch leicht verbessern. Unter dem Strich verringerte sich jedoch das Ergebnis auf 1,45 (1,65) Mrd. $. Einen konkreten Ausblick auf das restliche Geschäftsjahr gab das Unternehmen zwar nicht, allerdings geht Tyson Foods erneut von leicht anziehenden Verkäufen aus.
Bei Tyson Foods hält man vorerst die Füße still; (B).
U.a. negative Währungseinflüsse haben den Lautsprecherhersteller Sonos im 3. Quartal belastet. Zwar legten die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum auf 986,5 (966,7) Mio. $ zu. Nach Steuern rutschte der Konzern mit –38,5 Mio. $ jedoch in die roten Zahlen. Im Vorjahr hatte Sonos hier noch einen Gewinn in Höhe von 24,8 Mio. $ eingefahren. Für das Gesamtjahr visiert das Unternehmen derweil einen Umsatz in der Bandbreite von 1,28–1,29 Mrd. $ an. Das entspricht einem Plus von gut 2 % gegenüber dem Vorjahr.
Sonos ist dennoch weiter eine interessante Investmentchance; (A–).
Uber ist aufgrund der Corona-Auswirkungen weiter tief in die Verlustzone gefahren. Der Essensbringdienst Uber Eats verbuchte dank hoher Nachfrage während des Lockdowns zwar weiter starkes Wachstum, das konnte die Bilanz aber nicht retten. Im 2. Quartal fiel daher unter dem Strich ein Fehlbetrag von –1,8 Mrd. $ an. Allerdings lag der Verlust damit unter dem Vj.-Wert von –5,2 Mrd. €. Hier hatten Kosten für den Börsengang auf dem Ergebnis gelastet. Insgesamt sanken die Erlöse um 29 % auf 2,2 Mrd. €. Eine Prognose für das Gesamtjahr lieferte Uber zudem nicht.
Uber bleibt auf der Verkaufsliste; (B–).
Der Hersteller von Actionkameras GoPro hat innerhalb der Coronakrise deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge verkraften müssen. Angesichts der weltweiten Reiseeinschränkungen ist dies jedoch wenig verwunderlich. Die kompakten Kameras werden vor allem in Urlaubszeiten vermehrt gekauft. Die Umsätze fielen im 2. Quartal von 292,4 Mio. auf 133,3 Mio. $. Nach Steuern rutschte das Unternehmen mit –50,88 Mio. $ noch tiefer in die Verlustzone. Hier hatte im Vorjahr ein Fehlbetrag von –11,29 Mio. $ in den Büchern gestanden.
GoPro bleibt uninteressant; (B–).