Schwere Cyberattacken auf Deutschland und auf die Ukraine haben ihren Ursprung mehrheitlich in Russ- land. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer aktuellen
Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). In Deutschland konnte zwar der Großteil der schwer- wiegenden Angriffe für den Zeitraum ab 2011 keinem Staat zugeordnet werden. Russische Akteure machen allerdings mit 28 % der Cyber-Vorfälle die Mehrheit der Fälle mit bekanntem Ursprung hierzulande aus. In der Ukraine konn- ten dagegen ungleich mehr Cyberattacken einem Staat zugeordnet werden, hier überwiegen Angriffe aus Russ- land deutlich: 4 von 5 Cyberangriffen auf die Ukraine kamen demnach aus Russland.
Laut Einschätzung von IW-Expertin Vera Demary kann der russische Cyberkrieg mit der Ukraine auch in andere Staaten ausstrahlen, so auch Deutschland. Die Gefahr bestehe
zum einen darin, dass Cyberangriffe auf die Ukraine sich nicht auf dortige Systeme, Hardware und Daten beschränken, sondern auch auf verbundene Rechner in anderen Staaten verteilen könnten.
Auch ohne diese zusätzliche Gefahr sind deutsche Unter- nehmen bereits jetzt oft das Ziel von Cyberangriffen. Im Jahr 2020 wurden für die deutsche Wirtschaft Schäden in Höhe von 223,5 Mrd. € durch den Diebstahl von Daten, Spionage und Sabotage geschätzt.
Laut IT-Experten hat sich die Gefährdungslage bereits durch die Coronapandemie verschärft. Der durch die Coronakrise ausgelöste Digitalisierungsschub stellt die IT-Sicherheit vor große Herausforderungen. Hierbei können Cyberangriffe nicht nur zu existenzbedrohenden Schäden in der Privat- wirtschaft führen, sondern auch Staaten destabilisieren und einen direkten Angriff auf die Demokratie darstellen.