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Facebook EU-Kommission ermittelt

Brüssel/New York – Die EU-Kommission startet eine förmliche Untersuchung gegen den Internetriesen Facebook wegen des Verdachts von Wettbewerbsverstößen beim Kleinanzeigendienst „Facebook Marketplace“. Über den „Marktplatz“ können Nutzer des sozialen Netzwerks privat Waren von einander kaufen und verkaufen. Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben klären, ob Facebook seine Stellung auf anderen Märkten für diesen Dienst wettbewerbswidrig ausnutzt. Wenn Konkurrenzunternehmen über die Plattform für ihre Dienste Werbung betreiben, könnte Facebook in Besitz wirtschaftlich wertvoller Daten gelangen und diese dann gegen Wettbewerber nutzen, lautet der Verdacht der Kommission. „Nach Abschluss ihrer vorläufigen Untersuchung kann die Kommission nicht ausschließen, dass Facebook den Wettbewerb im Bereich der Online-Kleinanzeigendienste verfälscht“, so die EU. So könnte Facebook etwa aus den Werbeaktivitäten seiner Wettbewerber genaue Informationen über Vorlieben der Nutzer ableiten. „Facebook wird jeden Monat von fast drei Milliarden Menschen genutzt und verfügt über insgesamt fast sieben Millionen Werbekunden“, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Auch die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) hatte jüngst eine Untersuchung zur Nutzung von Daten durch Facebook eingeleitet.

Zudem dürfte die jüngst beschlossene „Steuerrevolution“ der G7-Staaten Facebook zukünftig unter Druck setzen. Die großen multinationalen Konzerne sollen demnach zukünftig in dem Land Steuern zahlen, in dem sie Umsatz machen. Bislang flüchteten sich gerade die großen Internetgiganten in Steueroasen wie etwa Irland.

Für Facebook ist dies keineswegs die erste Untersuchung. Entsprechend dürfte die (Kurs)Rally nur kurzzeitig unterbrochen werden; (B+).