Teure Rechtsstreitigkeiten und Wertverluste einer Beteiligung haben der Schweizer Großbank Credit Suisse im 1. Quartal Verluste eingebrockt. Die Nettoerträge fuhren auf 4,41 (7,57) Mrd. CHF zurück. Unterm Strich sackte der auf die Aktionäre entfallende Verlust mit –273 (–252) Mio. CHF tiefer in die roten Zahlen.
Eine Trendwende scheint bei Credit Suisse noch nicht in Sicht. Daher bleibt man hier auf Abstand; (B).
Ein boomendes Handelsgeschäft hat der Schweizer Großbank UBS den besten Jahresstart seit 2007 beschert. Vor allem die Marktturbulenzen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg haben für rekordhohe Erträge in der Handelssparte gesorgt. Diese Erträge zogen um 8 % auf 9,4 Mrd. $ an. Das operative Ergebnis vor Steuern legte auf 2,7 (2,3) Mrd. $ zu. Der den Anteilseignern zurechenbare Reingewinn sprang derweil um 17 % auf 2,1 Mrd. $ an. In der Vorjahresperiode hatte allerdings der Kollaps des Kunden Archegos die Ergebnisse belastet. Einen Ausblick bleibt das Management vorerst schuldig.
Die Ergebnisse von UBS können sich sehen lassen. Daher bleibt der Titel auf der Watchlist; (B+).
Der österreichische Baukonzern Strabag hat 2021 mit einem Rekordauftragsbestand von 22,5 (18,4) Mrd. € beendet. Die Leistung erreichte mit 16,13 (15,45) Mrd. € beinahe das Vorkrisenniveau von 16,62 Mrd. €. Die Erholung im Bausektor schob das Ebit auf 896,1 (630,7) Mio. € an. Unterm Strich verbuchten die Österreicher 585,7 (395,2) Mio. €. Angesichts des Ukraine-Krieges verzichtet der Vorstand vorerst auf einen Ausblick auf das laufende Jahr.
Strabag kann mit den Jahreszahlen überzeugen; (A–).
Der Schweizer Pharmariese Novartis verbuchte zwischen Januar und März ein Umsatzplus von 1 % auf 12,5 Mrd. $ und sieht sich auf Kurs bei seinen Jahreszielen (vgl. ES 6/22). Währungsbereinigt betrug das Plus 5 %. Der operative Gewinn stieg derweil um 18 % auf 2,85 Mrd. $. Der Reingewinn legte von 1,80 Mrd. $ im Vorjahr auf 2,22 Mrd. $ zu.
Novartis ist mit Schwung ins neue Jahr gestartet. Kursrücksetzer werden zum Einstieg genutzt; (A–).
Mit einem Umsatzwachstum von 10 % auf 16,4 Mrd. CHF liegt Roche bereits nach dem 1. Quartal über den eigenen Erwartungen für das Gesamtjahr. Für 2022 stellte der Konzern stabile Erlöse bis hin zu einem niedrigen einstelligen %-Bereich in Aussicht. Vor allem die Diagnostik-Sparte verbuchte dank der anhaltend hohen Nachfrage nach Corona-Tests ein Plus von 22 %. Gewinnzahlen legt der Konzern traditionell nach 3 Monaten nicht vor.
Roche versorgt auch weiterhin das Depot; (B+).
Die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise haben OMV im Q1 einen Gewinnsprung beschert. Die Erlöse zogen auf 15,83 (6,43) Mrd. € an. Das um Sondereffekte bereinigte Ebit verdreifachte sich auf 2,6 Mrd. €. Auch unterm Strich sprang der Gewinn auf 1,1 Mrd. € an, nach 424 Mio. € im Vorjahr. Belastet wurde der Konzern von Abschreibungen in Russland sowie in Bezug auf die gestoppte Pipeline Nordstream 2 in Höhe von gut 1 Mrd. €.
Langfristig bleibt OMV eine gute Depotbeimischung; (B+).