Auch wenn die meisten Unternehmen inzwischen ihre Berichte über das Geschäftsjahr 2024 vorgelegt haben, gibt es noch den einen oder anderen Player unter den Small Cape, der seine Zahlen noch nicht vorgestellt hat. Zuletzt legten erneut einige Werte ihre vorläufigen Ergebnisse vor und hatten die eine oder andere Überraschung im Gepäck.
MBB verbucht Rekordergebnisse; (B+):
Vor allem dank der positiven Entwicklung bei Friedrich Vorwerk schloss die Beteiligungsgesellschaft das Jahr 2024 mit Rekorden bei Umsatz und bereinigtem Ebitda ab. Die Erlöse fuhren um 11,9 % auf 1,07 Mrd. € vor und übersprangen damit erstmals die 1 Mrd.-€-Marke. Das bereinigte Ebitda kletterte auf 149,0 (80,2) Mio. € und nach Anteilen Dritter erreichte der Gewinn 37,7 (12,2) Mio. €. Für 2025 stehen ein Umsatz von 1,0 bis 1,1 Mrd. € sowie eine bereinigte Ebitda-Marge von 11 bis 14 (14) % auf dem Prognosezettel.
Mainz Biomed reduziert Verlust; (B–):
Der u.a. in den USA gelistete Krebsdiagnostik-Spezialist hat seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgestellt. Trotz höherer Umsätze aus Verkäufen über das Laborpartnernetz in Europa steht auf Konzernebene für 2024 ein leichter Umsatzrückgang auf knapp 894 (895) T$ in den Büchern. Der operative Verlust konnte immerhin auf –18,7 (–26,6) Mio. $ eingedämmt werden. Auch unterm Strich sah das Unternehmen mit –21,7 (–26,3) Mio. $ weiterhin rot. Hier machten sich u.a. Kostensenkungsmaßnahmen positiv bemerkbar. Einen Ausblick auf 2025 gab der Vorstand bisher nicht aus.
Veganz senkt Kosten; (B):
Die seit 2023 durchgeführte Portfoliooptimierung und Maßnahmen zur Kosteneinsparung haben bei dem Hersteller von veganen Lebensmitteln ersten Berechnungen zufolge zu einer Verlustreduzierung geführt. Da die deutlich gestiegene Marktnachfrage im bisherigen Kerngeschäft jedoch nicht bedient werden konnte und somit Aufträge in Höhe von 7 Mio. € gecancelt werden mussten, setzte der Umsatz in 2024 auf Konzernebene auf 10,8 (16,3) Mio. € zurück. Aktivierte Forderungen und die Kosteneinsparungen sorgten indes für eine Reduzierung des Ebitda-Verlusts auf –2,3 (–6,3) Mio. €. Gemeinsam mit dem vollständigen Bericht dürfte am 13. Mai auch eine Guidance für das laufende Jahr folgen.
3U Holding setzt Dividende aus; (B):
Die Beteiligungsgesellschaft hat das Geschäftsjahr 2024 im Rahmen der eigenen Erwartungen abgeschlossen. Mit Erlösen von 55,75 (52,35) Mio. € wurde der Prognosewert von 55 Mio. € sogar leicht übertroffen. Das Ebitda blieb, wie in Aussicht gestellt, mit 3,77 (5,23)
Mio. € deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück. Die Ebitda-Marge landete bei 6,8 (10,0) % – hier wurden jedoch 4 bis 5 % anvisiert. Unterm Strich brach das Konzernergebnis auf 0,73 (2,55) Mio. € ein. Da 2025 ein Übergangsjahr wird, will der Vorstand die Dividendenausschüttung für 2024 aussetzen, nachdem zuvor 0,05 € je Aktie verteilt wurden. Für 2025 wird derweil mit einem Umsatzkorridor von 62 bis 66
Mio. € sowie einem ausgeglichenen Ebitda gerechnet.
Wüstenrot & Württembergische Gewinneinbruch; (B):
Die Unwetter im vergangenen Jahr haben dem Versicherer auch auf Jahressicht die Bilanz verhagelt. Allein das Pfingst-Hochwasser in Süddeutschland sorgte in der Schaden- und Unfallversicherung für einen Verlust von –91 Mio. €. Auf Konzernebene steht ein Finanzergebnis von 476 (582) Mio. € in den Büchern. Der Nettogewinn brach auf 36 (141) Mio. € ein. Nichtsdestotrotz sollen die Aktionäre eine stabile Dividende von 0,65 € je Aktie erhalten (HV: 22. Mai). Nachdem die ersten beiden Monate des laufenden Jahres positiv verliefen, blickt das Management vorsichtig optimistisch auf 2025. Der Jahresüberschuss soll wieder deutlich über dem Vorjahreswert landen, allerdings noch nicht das langfristige Ziel von 220 bis 250 Mio. € erreichen.
Rhön-Klinikum schneidet besser ab; (B):
Dank einer höheren Anzahl stationär und ambulant behandelter Patienten hat der Klinikbetreiber in 2024 den Gewinn gesteigert. Der Umsatz kletterte leicht von 1,5 auf 1,6 Mrd. € und das Ebitda auf 110,8 Mio. €. Hier erwirtschaftete der Konzern im Vorjahr 105,9 Mio. €. Der Nettogewinn fuhr derweil auf 45,2 (40,2) Mio. € vor. Für 2025 stellt das Management Erlöse von rund 1,7 Mrd. € in Aussicht, +/–5 %. Das Ebitda soll sich derweil in der Bandbreite von 110 bis 125 Mio. € einfinden.
Elumeo erwartet weniger; (B–):
Ergänzend zu den bereits eingeleiteten Schritten zur Kostensenkung hat der Schmuckhändler weitere strukturelle Maßnahmen beschlossen, um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Das im vergangenen Jahr gestartete Programm #Juwelo100, welches bisher eine Umsatzsteigerung auf 100 Mio. € bis 2030 vorsah, wird sich wohl um drei Jahre verschieben. Für den 28. April ist der Geschäftsbericht angekündigt, ersten Berechnungen zufolge werden die bisher anvisierten Ergebnisse jedoch verfehlt. Die Erlöse dürften 2024 zwischen 1 und 4 % gesunken sein, nach 45,4 Mio. € in 2023. Das bereinigte Ebitda wird auf bis zu –1 Mio. € sinken. Bisher wurden hier 0,5 bis 1,5 Mio. € erwartet, nach –384 T€ im Vorjahr. Eine konkrete Prognose für das laufende Jahr wird gemeinsam mit dem vollständigen Zahlenwerk erwartet.
Plan Optik schwächer; (B–):
Der vollständige testierte Bericht ist zwar erst für den 11. April angekündigt, erste Ergebnisse hat der Waferhersteller jedoch bereits vorgestellt. Der Lagerabbau der Großkunden sorgte für rückläufige Ergebnisse und auf Jahressicht für einen Umsatzrücksetzer auf 11,9 (13,3) Mio. €. Das Ebitda rutschte auf 1,76 (3,08) Mio. € gen Süden. Der Jahresüberschuss brach auf 700 T€ ein. Im Vorjahr standen hier 1,7 Mio. € in den Büchern. Für das laufende Jahr wird mit einer Verbesserung beim Umsatz auf 12,0 bis 13,0 Mio. € gerechnet.
YOC liefert Ausblick; (B):
Der Mobile-Marketing-Spezialist zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr zuversichtlich. Ersten Berechnungen zufolge setzte das Unternehmen in 2024 mit 35,0 (30,6) Mio. € mehr um. Das Ebitda fuhr auf 5,2 (4,4) Mio. € vor und der Gewinn erreichte 3,7 (2,9) Mio. € (Bericht: 28. April). Für 2025 stehen dann Erlöse von 39 bis 41 Mio. € und ein Ebitda zwischen 5,5 und 6,5 Mio. € auf der Agenda.
Grenke auf Kurs; (B–):
In den ersten 3 Monaten des laufenden Jahres steigerte Grenke das Leasingneugeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,6 % auf 740,6
Mio. €. „Mit unserem Neugeschäft liegen wir voll im Plan“, so CEO Dr. Sebastian Hirsch. Der Deckungsbeitrag 2, der Gradmesser der Profitabilität, legte in diesem Zeitraum deutlich um 15,6 % auf 130,3 Mio. € zu. Die gesamten Ergebnisse für das 1. Jahresviertel sind für den 15. Mai angekündigt. Zudem wurde eine Vereinbarung über den stufenweisen Verkauf des Factoringgeschäfts an die schweizerische Teylor AG geschlossen. Mit dem Abschluss der Transaktion wird Mitte 2026 gerechnet.