Die Berichtssaison hierzulande erreicht langsam aber sicher ihren Höhepunkt. Während einige noch ihre finalen Ergebnisse für 2023 vorlegen, werden bereits Quartalsberichte vorgestellt. Einige Unternehmen bekamen dabei das schwierige Marktumfeld zu spüren und andere schnitten besser ab als gedacht.
Masterflex bestätigt Prognose; (A–):
Zwar hat der Spezialist für Hightechschläuche im Q1 die konjunturelle Schwäche umsatzseitig gespürt, konnte aber dennoch das beste operative Ebit in einem Auftaktquartal einfahren. Umsatzseitig stand ein Rückgang von 5,2 % auf 26,2 Mio. € in den Büchern. Das operative Ebit legte indes um 3,1 % auf 4,3 Mio. € zu. Finanzierungskosten sowie gestiegene Zinsen drückten das Konzernergebnis jedoch auf 2,8 (3,4) Mio. €. Der stabile Auftragsbestand von 20,8 Mio. € stimmt das Management zuversichtlich für 2024 und es werden Erlöse von 100,0 bis 107,0 (101,7) Mio. € sowie ein operatives Ebit zwischen 12,0 und 15,0 (12,6) Mio. € in Aussicht gestellt.
paragon im Rahmen der Erwartungen; (B):
Der Fahrzeugzulieferer musste zu Jahresbeginn ein verhaltenes Abrufniveau der Kunden hinnehmen und setzte mit 40,9 (44,7) Mio. € weniger um. Hier machte sich jedoch auch das Auslaufen eines Sensorik-Produktes im Sommer 2023 negativ bemerkbar. Das Ebitda in fortgeführten Geschäftsbereichen verbesserte sich indes leicht auf 4,1 (3,8) Mio. €. Unterm Strich konnte der Verlust auf –478 T€ eingedämmt werden, nach –2,3 Mio. € im Vergleichszeitraum. Für das Gesamtjahr werden in fortgeführten Bereichen Erlöse von 160,0 bis 165,0 (161,6) Mio. € sowie ein Ebitda zwischen 18,0 und 20,0 (17,7) Mio. € anvisiert.
AdCapital besser; (B):
Die eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen scheinen bei der Industrieholding zu greifen. Zwar musste das Unternehmen in den ersten 3 Monaten beim Umsatz einen Rückgang um 5,7 % auf 40,7 Mio. € hinnehmen, das Ebit sprang indes um ganze 225,6 % auf 1,3 Mio. € an. Weitere Angaben machte das Unternehmen derweil nicht. Für das Geschäftsjahr 2024 will das Management die Optimierungsmaßnahmen weiter intensivieren und erwartet Erlöse in der Bandbreite von 171,2 bis 182,4 (165,1) Mio. €. Das Ebit soll überproportional auf 10,2 bis 12,2 (3,3) Mio. € zulegen.
Stabilus konkretisiert Ziele; (B+):
Der Auto- und Industriezulieferer steigerte von Oktober bis Ende März zwar seine Erlöse auf 618,9 (601,3) Mio. €, musste beim Ebit allerdings einen Rückgang auf 51,2 (66,2) Mio. € hinnehmen. Unterm Strich stand mit 30,2 (58,1) Mio. € ebenfalls weniger in den Büchern. Aufgrund der aktuellen Marktsituation hat der Vorstand die Ziele für 2023/24 (per Ende September) konkretisiert und stellt nun Erlöse am unteren Ende der Prognose von 1,4 bis 1,5 (1,2) Mrd. € in Aussicht. „Analog zu den zurückliegenden Jahren erwarten wir eine stärkere Nachfrage im 3. und 4. Quartal des laufenden Geschäftsjahrs, was uns zuversichtlich stimmt, unsere konkretisierte Jahresprognose zu erreichen“, so Finanzvorstand Stefan Brauerreis. Bei der Ebit-Marge werden weiterhin 13,0 bis 14,0 (11,3) % erwartet.
Metro schwächer; (B+):
Währungsschwankungen haben dem Großhandelskonzern in der 1. Jahreshälfte 2023/24 (per Ende September) zu schaffen gemacht. Der unter anderem auch weiterhin in Russland aktive Konzern konnte den Umsatz immerhin mit 15,0 Mrd. € stabil halten, das bereinigte Ebitda rutschte indes auf 478 (577) Mio. € ab. Das auf die Aktionäre entfallende Ergebnis sackte mit –63 (415) Mio. € sogar in die roten Zahlen. Die Guidance für das Gesamtjahr hat der Vorstand bestätigt und erwartet ein Erlöseplus von 3 bis 7 %, nach 30,6 Mrd. € im Vorjahr. Das bereinigte Ebitda soll zwischen 1,06 und 1,21 (1,16) Mrd. € landen.
Synlab profitiert von Einsparungen; (B):
Europas größte Laborkette hat im 1. Quartal den starken Rückgang der COVID-Tests erneut zu spüren bekommen. Der Erlös schrumpfte insgesamt um 2,8 % auf gut 682 Mio. €. Besser lief es aber operativ. Synlab profitierte hier vor allem von Einsparungen und Verkäufen von Unternehmensteilen. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) erhöhte sich um rund 7 % auf 64,8 Mio. €. Unter dem Strich ging der auf die Aktionäre anfallende Gewinn um mehr als 10 % auf 25,0 Mio. € zurück. Hier belasteten u.a. höhere Finanzierungskosten. Für das laufende Jahr peilt der Konzern weiterhin einen Umsatz von rund 2,7 Mrd. € an.
Sto mit saisonalbedingtem Rückgang; (B+):
Der Dämmstoff- und Farbenhersteller hat auch im 1. Quartal des neuen Jahres weiterhin die zurückhaltenden Investitionen im Baugewerbe zu spüren bekommen. Der Umsatz ging insgesamt um 6 % auf 340,5 Mio. € zurück. Zudem fiel der Jahresstart saisonbedingt auch wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse schwach aus. Im Berichtszeitraum lag der quartalsübliche Fehlbetrag über dem Vorjahresniveau, was überwiegend auf den geringeren Umsatz sowie die tarifbedingte Erhöhung des Personalaufwands im Konzern zurückging. Ein genaues Ergebnis nannte der Konzern indes nicht. Seinen Ausblick bestätigte Sto derweil und visiert nach wie vor für 2024 einen Umsatz von 1,79 (1,72) Mrd. € an.
R. Stahl startet mit Umsatzplus; (B+):
Im 1. Quartal profitierte der Hersteller von Produkten für den Explosionsschutz von einer soliden Nachfrage vor allem in Afrika, Amerika und der Region Asien/Pazifik, welche den Rückgang in Deutschland abfedern konnte und auf Konzernebene zu einem Erlöseplus von 8,5 % auf 84,7 Mio. € führte. Hohe Einmalaufwendungen drückten das Ebit hingegen auf 4,1 (6,1) Mio. €. Auch unterm Strich fuhr der Gewinn auf 2,1 (3,9) Mio. € zurück. Die Jahresziele wurden dennoch nochmals bestätigt (vgl. ES 17/24).
Cliq Digital rückläufige Ergebnisse; (B):
Wie bereits angekündigt, entwickelten sich die Geschäfte von Januar bis März deutlich rückläufig. Der Umsatz verlor um 13 % auf 73 Mio. € und das bereinigte Ebitda um 55 % auf 5 Mio. €. Unterm Strich brach der Gewinn auf 3 Mio. € ein und verbuchte damit ein Minus von 63 %. Der Streaminganbieter will sich nun auf die Diversifizierung der Vertriebskanäle fokussieren und hat die in der vergangenen Woche nach unten korrigierten Ziele bestätigt (vgl. hier).
Auto1 sieht weiter rot; (B):
Der Online-Autohändler ist positiv ins laufende Gechäftsjahr gestartet. Im 1. Jahresviertel blieb der Umsatz mit 1,45 (1,51) Mrd. € zwar leicht hinter dem Vorjahreswert zurück, das Ebit schaffte derweil mit 1,8 Mio. € den Sprung in die schwarzen Zahlen. Im Vorjahr standen hier noch –40,8 Mio. € in den Büchern. Auch der Konzernverlust konnte immerhin auf –3,5 (–44,1) Mio. € eingedämmt werden, verharrte jedoch weiter in den roten Zahlen. Auf Jahressicht plant das Unternehmen weiterhin mit einer Absatzmenge von 610.000 bis 665.000 verkauften Fahrzeugen. Beim bereinigten Ebitda werden 20,0 bis 40,0 Mio. € in Aussicht gestellt, nach noch –43,9 Mio. € in 2023.