Mailand – Roberto Cingolani, Chef des italienischen Rüstungskonzerns, setzt sich angesichts der geopolitischen Unsicherheiten für eine engere Zusammenarbeit innerhalb der Branche ein: „Wir wollen Allianzen in der europäischen Verteidigungsindustrie vorantreiben“, so der Manager. Europas Unternehmen seien zwar „groß, aber längst nicht so groß wie etwa US-amerikanische Unternehmen“. Daher habe sich sein Unternehmen das strategische Ziel verordnet, „europäische Giganten zu schaffen, die auf Kooperation gründen“. Ziel müsse sein, „von einer Finanzierung durch die nationalen Haushalte auf einen europäischen Fonds“ umzusteigen. Dies sei „keine banale Angelegenheit“ und gehe „nicht von heute auf morgen“. Man habe allerdings „auch keine zehn Jahre mehr Zeit für solche Schritte“.
Leonardo ist mit fast 60.000 Beschäftigten und mehr als 15 Mrd. € Umsatz eines der weltweit größten Rüstungsunternehmen. Die Italiener hatten erst im vergangenen Oktober die Verträge für ein Gemeinschaftsunternehmen mit der deutschen Rheinmetall unterzeichnet und sind mit knapp 23 % Großaktionär beim Münchner Sensorik-Experten Hensoldt. Außerdem sind die Italiener unter anderem am Bau der Kampfjets F-35 und Eurofighter beteiligt.
Leonardo SpA ist nicht zu stoppen. Entsprechend lässt man den Restbestand in aller Ruhe weiterlaufen; (B+).