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Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Die Berichtssaison hierzulande nimmt langsam Fahrt auf. Während es in der 1. Börsenreihe bereits vollständige Berichte sind, legen die Unternehmen der 2. und 3. Reihe hauptsächlich vorläufige Ergebnisse vor. Nichtsdestotrotz war auch zuletzt die eine oder andere Überraschung dabei. 

Centrotherm  besser; (B):

Dank einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterindustrie setzte der Dienstleister für die Solar- und Halbleiterbranche vorläufigen Berechnungen zufolge in 2024 mit 240,0 (151,2) Mio. € deutlich mehr um. Dank eines starken internationalen Geschäfts fuhr das Ebitda auf 39 (19) Mio. € vor. Gemeinsam mit dem Geschäftsbericht dürfte am 30. April dann auch eine Guidance für das Geschäftsjahr 2025 folgen.

3U Holding  erwartet 2025 Übergangsjahr; (B):

Zwar ist es der Beteiligungsholding in 2024 ersten Berechnungen zufolge gelungen, den Umsatz um 6,5 % auf 55,8 Mio. € zu steigern, das Ebitda blieb mit 3,8 (5,2) Mio. € derweil hinter dem Vorjahreswert zurück. Die entsprechende Marge fiel mit 6,8 (10,0) % ebenfalls schwächer aus. Hier waren jedoch 4 bis 5 % erwartet worden. Der testierte Jahresabschluss ist für den 28. März angekündigt. Das Geschäftsjahr 2025 dürfte für 3U ein Übergangsjahr werden. Daher wird ohne Berücksichtigung künftiger Käufe ein Umsatz von 62 bis 66 Mio. € sowie ein insgesamt lediglich ausgeglichenes Ebitda angepeilt.

Nabaltec  trotzt Marktumfeld; (A–):

Allen voran die Nachfrage in der chemisch-pharmazeutischen Industrie schwächelte in 2024 weiter. Trotz dieses angespannten Marktumfelds steigerte der Spezialchemiekonzern in 2024 den vorläufigen Umsatz auf 203,6 (200,1) Mio. €. Auch das Ebit kletterte auf 22,3 (18,3) Mio. €. Da sich die konjunkturelle Lage auch im laufenden Jahr nicht wesentlich verbessern dürfte, wird für 2025 ein Umsatzanstieg um 3 bis 5 % in Aussicht gestellt. Bei der Ebit-Marge wird mit einem Rückgang auf 7 bis 9 (10,8) % gerechnet. Für den 6. Mai steht der detaillierte Geschäftsbericht auf dem Plan.

Müller – Die lila Logistik  etwas besser; (B):

Im Zuge der Aufstellung des Jahresabschlusses hat der Logistikdienstleister seine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 angepasst. Während der Umsatz mit 219 (260) Mio. € im Rahmen der Erwartungen von 246 bis 256 Mio. € liegen dürfte, wird das Ebit die Zielspanne wohl übertreffen. Dank einer erfolgreichen Restrukturierung dürfte das Ebit mit 9,2 (6,9) Mio. € auch den Vorjahreswert überbieten (Guidance: 7,0–8,3 Mio. €). Einen konkreten Termin für das vollständige Zahlenwerk gibt es jedoch noch nicht.

Nynomic  belastet; (A–):

Der Messtechnikspezialist spürte im Abschlussquartal 2024 zwar eine Erholung, Umsatz- und Projektverschiebungen sorgten ersten Berechnungen zufolge dennoch auf Jahressicht für einen Umsatzrückgang auf 102,8 (118,0) Mio. €. Die Ebit-Marge landete bei 7 (13) %. Auch der Auftragsbestand verlor auf 47,5 (53,9) Mio. €. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 105 bis 110 Mio. € und ein Ebit in der Spanne von 8,5 bis 10,0 Mio. €. Der vollständige Bericht soll spätestens bis zum 30. Mai veröffentlicht werden.   

mwb  passt Ausblick 2024 an; (B+):

Auf Grundlage der Umsatzentwicklung im 2. Halbjahr 2024 hat die Wertpapierhandelsbank ihre Umsatzprognose für das abgelaufene Gesamtjahr angepasst. U.a. dank einer stabilen Marktentwicklung erwartet der Vorstand für 2024 weiterhin einen Umsatz zwischen 10 und 12 (10,4) Mio. €. Zudem soll erstmals das operative Ergebnis den Turnaround geschafft haben. Hier machte sich vor allem die optimierte Kostenstrukur bemerkbar. Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management von einem weiter positiven Geschäftsverlauf aus und erwartet eine Fortsetzung der Umsatz- und Ergebnissteigerung von mindestens 10 % im Vergleich zu 2024. Am 28. Mai wird das testierte Zahlenwerk vorgestellt.

Energiekontor  erwartet mehr; (B+):

Erst im Dezember hatte der Wind- und Solarparkentwickler seine Ziele für das Geschäftsjahr 2024 angepasst und ein Konzern-Ebt zwischen 23 und 27
Mio. € in Aussicht gestellt. Verschiedene Sondereffekte, die nach Ablauf des Berichtszeitraums eingetreten sind, haben nun dafür gesorgt, dass der Vorstand die Guidance für 2024 wider deutlich nach oben korrigiert hat. Das Ebt soll nun zwischen 34 und 37 Mio. € landen. 2023 erwirtschaftete der Konzern hier allerdings noch 95,5 Mio. €. Für den 28. März ist der vollständige Bericht angekündigt.   

Cyan  dämmt Verlust ein; (B):

Das testierte Zahlenwerk stellt der IT-Dienstleister zwar erst am 15. Mai vor, im Zuge der Aufstellung wurde jedoch bereits bekannt, dass der Umsatz in 2024 um rund 50 % auf 7,1 Mio. € zulegte. Beim Ebitda konnte das Minus mit –1,5 bis –1,6 Mio. € immerhin reduziert werden, nach –4,5 Mio. € im Vorjahr. Für 2025 avisiert das Management Erlöse von 8,4 bis 9,2 Mio. € sowie ein ausgeglichenes Ebitda.

Ecotel Communications  liefert Ergebnisse; (B):

Während sich im Vorjahr noch die Entkonsolidierung des Segments nacamar positiv auf die Ergebnisse des Telekommunikationsspezialisten auswirkte, entfiel dieser Effekt in 2024. Nichtsdestotrotz steigerte das Unternehmen im vergangenen Jahr den Umsatz auf 115,5 (106,3) Mio. €. Auch das operative Ebitda legte leicht auf 9,5 (9,0)
Mio. € zu. Unterm Strich gab der Gewinn auf 2,0 (7,4) Mio. € nach. Die Aktionäre sollen im Zuge des Gewinnrückgangs eine niedrigere Dividende von 0,29 (0,47) € je Aktie erhalten. Ein Termin für die HV steht noch nicht fest. Für 2025 avisiert der Vorstand Erlöse von 117 bis 125 Mio. € sowie ein operatives Ebitda in der Bandbreite von 10,0 bis 11,5 Mio. €

Grenke  kürzt Dividende; (B–):

Zwar knackte das Leasingneugeschäft von Grenke in 2024 mit 3,1 (2,6) Mrd. € erstmals die 3 Mrd.-€-Marke, eine gestiegene Risikovorsorge drückte jedoch auf das Konzernergebnis. So stand unterm Strich ein Rückgang von 19,1 % auf 70,2 Mio. € in den Büchern. Auch die Aktionäre müssen sich mit einer auf 0,40 (0,47) € je Aktie reduzierten Ausschüttung zufrieden geben (HV: 7. Mai). Die Prognose für 2025 sieht beim Leasingneugeschäft 3,2 bis 3,4 Mrd. € vor. Das Konzernergebnis soll dabei zwischen 71 und 81 Mio. € landen.

Hella  mit soliden Ergebnissen; (B+):

Trotz der angespannten Marktsituation ist es dem zum französischen Autozulieferer Forvia gehörenden Konzern in 2024 gelungen, den währungs- und portfoliobereinigten Umsatz auf 8,06 (7,95) Mrd. € zu steigern. Das operative Ebit erreichte 470 (464) Mio. € und unterm Strich stand ein Gewinn von 371 (266) Mio. €. Den Aktionären soll auf der HV am 16. Mai eine Dividende in Höhe von 0,95 (0,71) € je Aktie vorgeschlagen werden. Für das laufende Geschäftsjahr avisiert der Konzern einen währungsbereinigten Umsatz von 7,6 bis 8,0 Mrd. €.