08. Januar 2020
Paris – Der französische Wasser- und Abfallkonzern erhöht im monatelangem Tauziehen um eine Übernahme des Rivalen Suez den Druck. Veolia wandte sich mit der Kaufofferte direkt an den Verwaltungsrat von Suez und forderte den Vorstand auf, den Widerstand gegen die mittlerweile 11 Mrd. € schwere Übernahme aufzugeben. Damit zahlt Veolia für die verbliebenen 70 % an Suez 18 € je Aktie. „Nun ist es an der Zeit für den Verwaltungsrat und das Management von Suez, ihre destruktive Verzögerungstaktik aufzugeben und die Aktionäre über unser Angebot abstimmen zu lassen“, so Veolia. Mit der Übernahme wären u.a. große Teile der Wasserversorgung in Frankreich in der Hand von Veolia. Das Suez-Management wehrt sich bereits seit Längerem gegen die Avancen und hat das Wassergeschäft in Frankreich in eine Stiftung nach niederländischem Recht eingebracht, um sie vor dem Verkauf an Veolia zu schützen. Zudem hatte der Konzern versucht, den Kauf des Engie-Anteils durch Veolia auf gerichtlichem Weg zu blockieren. Der Vorstand liebäugelt mit Alternativen zu der Übernahme und setzt seine Hoffnungen dabei auf den französischen Finanzinvestor Ardian. Veolia will mit der Übernahme einen „Giganten“ in der Abfall- und Wasserwirtschaft schaffen, der besser gerüstet sei, um es mit Rivalen aus China aufzunehmen.
Die Übernahme von Suez durch Veolia dürfte kaum noch zu umgehen sein. Für Veolia startet damit ein neues Kapitel. Anleger bleiben daher hier auf jeden Fall dabei; (B+).