Die Neuausrichtung der Rotorblatt-Fertigung führte bei dem Windanlagenbauer im 1. Quartal zu deutlichen Einbußen. Wegen eines Hackerangriffs konnte Nordex außerdem seine Quartalszahlen nicht pünktlich im Mai vorlegen. Jetzt melden die Hamburger für die ersten 3 Monate einen Umsatzrückgang um 25,4 % auf 933 Mio. €. Das Ebitda brach von 10,4 Mio. auf –88,9 Mio. € ein. Unterm Strich weitete sich der Verlust auf –150,5 (–54,7) Mio. € aus.
Nordex hatte Ende Januar angekündigt, die Rotorblatt-Fertigung an seinem deutschen Standort Rostock Ende Juni einzustellen. Das Unternehmen begründet dies mit einem schwierigen Wettbewerbsumfeld und einer Verschiebung der Nachfrage nach größeren Rotorblättern, die nicht in Rostock hergestellt werden können.
An seiner bereits Ende Mai gesenkten Prognose für 2022 hält das Unternehmen jedoch fest. Die mittelfristige Zielsetzung, eine operative Marge (Ebitda) von 8 % zu erreichen, wurde ebenfalls bekräftigt. Für 2022 geht der Windanlagenbauer von –4 bis 0 % bei dieser Kennzahl aus.
„Der Start in das Jahr 2022 war schwierig und ist sicherlich anders verlaufen, als alle erwartet haben“, kommentierte Konzernchef José Luis Blanco die Zahlen. Die Kostensituation bleibe volatil, es komme „zu deutlichen Unterbrechungen der Lieferketten“. Bei der erwarteten mittelfristigen Erholung der Margen setzt der Konzernchef auch auf Preiserhöhungen.
Nordex kämpft wie die gesamte Branche mit Lieferketten-Problemen und hohen Kosten; (B–).