Das erste Mal seit 2011 musste Netflix sinkende Nutzerzahlen in einem Quartal verbuchen. Ein Grund ist u.a. der Rückzug aus Russland, wo sämtliche Kundenkonten wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine deaktiviert wurden. Insgesamt sank die weltweite Nutzerzahl zum Quartalsende auf 221,6 Mio., das waren damit gut 200.000 weniger. Eigentlich hatte Netflix mit 2,5 Mio. neuen Kunden gerechnet. Zwar legten die Umsätze insgesamt u.a. dank Preiserhöhungen um 10 % auf 7,9 Mrd. $ zu. Nach Steuern ging der Gewinn jedoch mit 1,6 Mrd. $ um 6 % zurück.
Netflix wurde angesichts des Abo-Rückgangs deutlich abgestraft. Allerdings kommt man an dem Platzhirsch im Streamingbereich keinesfalls vorbei. Spekulative Anleger könnten daher nun das Einstiegsmoment nutzen; (A–).
Vor allem die abflachende Nachfrage nach Coronaimpfstoffen lässt Johnson & Johnson etwas verhaltender auf das lfd. Jahr blicken. Das Unternehmen erwartet demnach nun einen Umsatz von 94,8–95,8 (93,78) Mrd. $. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll dieses Jahr bei 10,15 bis 10,35 $ liegen, zuvor waren 10,40 bis 10,60 $ avisiert worden. Von Januar bis März konnte der Konzern den Umsatz zwar um 5 % auf rd. 23,4 Mrd. $ steigern, der Gewinn ging nach Steuern allerdings um fast 17 % auf knapp 5,15 Mrd. $ zurück.
Bei J&J nimmt man angesichts der aktuellen Lage erste Gewinne mit; (B+).
Nach einem starken 3. Quartal wird der Konsumgüteranbieter Procter & Gamble für das lfd. Geschäftsjahr (Ende Juni) erneut optimistischer. Der organische Umsatz soll demnach um 6–7 % wachsen und damit gut 2 % mehr als bislang erwartet. Bereits zum Halbjahr hatte das Unternehmen seine Aussichten angehoben. Nun habe man „ein weiteres Quartal mit starkem Umsatzwachstum vorgelegt und trotz erheblicher und zunehmender Kostenbelastungen Fortschritte beim Gewinnwachstum gemacht“, so Unternehmenschef Jon Moeller. Im 3. Quartal (bis Ende März) erzielte das Unternehmen mit 19,4 Mrd. $ einen um 7 % erhöhten Umsatz. Netto verbesserte sich das Ergebnis um 3 % auf 3,36 Mrd. $.
Bei Procter & Gamble werden ebenfalls erste Gewinnmitnahmen ins Auge gefasst; (B+).
Zuwächse im Geschäft mit Software und Beratung haben IBM in den ersten 3 Monaten gepusht. Der Umsatz wuchs um 8 % auf 14,2 Mrd. $. Unterm Strich gab es im fortgeführten Geschäft zudem einen Gewinn von 662 Mio. $, nach 403 Mio. $ im Vorjahr. Es war das erste volle Quartal nach der Abspaltung des Geschäfts mit Infrastruktur-Management in die Firma Kyndryl. Im abgelaufenen Vierteljahr verkaufte der Konzern zudem das Geschäft mit Anwendungen seiner künstlichen Intelligenz Watson im Gesundheitswesen.
IBM lässt man in aller Ruhe weiterlaufen; (B+).
Nach dem Boom-Jahr 2021 ist Hasbro ergebnisseitig etwas verhaltener in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Während der Umsatz noch um 4 % auf 1,16
Mrd. $ zulegte, ging der Gewinn nach Steuern deutlich von 116,2 Mio. $ auf 61,2 Mio. $ zurück. Vor allem die Sanktionen gegen Russland drückten auf die Ergebnisentwicklung. Hier rechnet das Unternehmen im Jahresverlauf mit Umsatzeinbußen in Höhe von knapp 100 Mio. $.
Hasbro übt sich aktuell erneut an einem Kursausbruch. Jedoch bleibt der Wert nur etwas für spekulative Investoren; (B+).
Eine anhaltend starke Nachfrage nach Coronatests und gute Geschäfte in der Medizintechnik-Sparte bescherten Abbott Laboratories in den ersten 3 Monaten ein Umsatzplus von 13,8 % auf 11,89 Mrd. $. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis auf 2,45 (1,79) Mrd. $. Für das lfd. Geschäftsjahr bestätigte der Konzern seine Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie von 4,70 (3,94) $.
Abbott Lab gehört ins Medizin-Depot; (B+).
Die derzeitigen geopolitischen Unsicherheiten belasten das Werbegeschäft der Fotoplattform Snap. Demnach hätten viele Werbekunden ihre Anzeigenkampagnen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine gestoppt, so Finanzchef Derek Andersen. Insgesamt stand im 1. Quartal dennoch ein Umsatzplus von 38 % auf 1,06
Mrd. $ in der Bilanz. Unter dem Strich weitete sich der Verlust jedoch auf –359,6 (–287,0) Mio. $ aus.
Snap ist und bleibt ein eher volatiles Investment; (B).
- Der laufende Konzernumbau drückt bei AT&T auf das Wachstum. Der Gesamtumsatz ging um 13,3 % auf 38,1 Mrd. $ zurück. Die Amerikaner wollen sich auf das Kerngeschäft mit Internet- und Telefondiensten fokussieren und spalten dadurch ihr Mediengeschäft (u.a. CNN, HBO, Warner Bros.) ab. Der Nettogewinn sank entsprechend von 7,5 Mrd. $ auf 4,8 Mrd. $.
AT&T ist aktuell wenig reizvoll; (B).
- Vor allem die anhaltend hohe Nachfrage nach Spezialchemikalien ließ den Umsatz von Dow im 1. Quartal um 28,5 % auf 15,3 Mrd. $ anwachsen. Noch deutlicher zog der Nettogewinn um 58,4 % auf 1,57 Mrd. $ an, und das trotz Belastungen in Höhe von 186 Mio. $, die im Zusammenhang mit der aktuell schwierigen geopolitischen Lage einhergingen. „Trotz höherer Energiekosten konnten wir eine gesunde Nachfrage auf dem Endmarkt verzeichnen und ein solides Volumenwachstum, Preissteigerungen und eine Ausweitung der Gewinnspanne erzielen“, sagte Konzernchef Jim Fitterling bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Zum weiteren Jahresverlauf machte der Konzern zunächst keine Angaben.
Angesichts der durchaus guten Entwicklung hat der Dow-Kurs zuletzt einen wahren Sprung hingelegt. Bei einem akt. Kurs von 68,07 $ ist jedoch noch nicht zu spät, hier einen ersten Bestand aufzubauen; (A–).