Bei der Onlinehandelsplattform Ebay laufen die Geschäfte in der Coronapandemie wesentlich besser als erwartet. Für das lfd. 2. Quartal geht das Unternehmen demnach von einem Umsatz zwischen 2,75 und 2,8 (zuvor: 2,38–2,48) Mrd. $ aus. Beim Gewinn je Aktie wird derweil ein Ergebnis von 1,02–1,06 (0,73–0,80) $ anvisiert. Auch für das Gesamtjahr geben sich die Amerikaner optimistisch. Demnach wird für das Gesamtjahr ein Umsatz über der im April prognostizierten Spanne von 9,56 bis 9,76 Mrd. $ erwartet.
Ebay überzeugt weiterhin; (B+).
Der kurz vor der Übernahme durch die VW-Tochter Traton stehende Lkw-Hersteller Navistar ist in seinem 2. Quartal weiter in die roten Zahlen gefahren. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen nach Steuern einen Fehlbetrag von –38 (–48) Mio. $. Im Vorjahr hatte jedoch ein Vergleich in einem Rechtstreit um fehlerhafte Abgasanlagen das Ergebnis gedrückt. Die Erlöse lagen mit 1,9 Mrd. $ zudem gut 36 % tiefer. „Wir konzentrieren uns auf den Erhalt der finanziellen Mittel und auf Einsparungen, aber nicht auf Kosten unserer Zukunft“, so Finanzchef Walter Borst zu den Bemühungen, in der Krise zurechtzukommen. Im April hatte das Unternehmen einen Sparplan angekündigt, der aufs Jahr gesehen über 300 Mio. $ einsparen sollte.
Bei Navistar fährt man bei der Übernahme weiter mit; (B+).
Der Videokonferenzenanbieter Zoom profitierte in den vergangenen Monaten deutlich vom wachsenden Trend zum Homeoffice. In den ersten 3 Monaten verdreifachten sich die Umsatzerlöse auf 328,2 Mio. $. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 27,04 Mio. $. Im Vorjahr hatten hier gerade einmal 198.000 $ in der Bilanz gestanden. Große Hoffnung bereitet Zoom mittelfristig die vermehrte Nutzung durch Privatkunden. „Videokonferenzen werden zu einem Verbrauchergeschäft“, so Vorstandschef und Gründer Eric Yuan. Er sieht hier Chancen, mit den Videochat-Angeboten der großen Tech-Konzerne Apple, Google, Facebook oder Microsoft mithalten zu können. Allerdings sorgten zuletzt auch gravierende Sicherheitslücken für Negativschlagzeilen.
Zoom ist bereits heiß gelaufen. Daher sollte man hier eine Kursnormalisierung zunächst abwarten; (B).
Unterbrechungen in der Lieferkette vor dem Hintergrund der Coronapandemie haben den Chipkonzern Broadcom in den ersten 6 Monaten belastet. Die Erlöse konnten sich zwar mit 11,6 (11,3) Mrd. $ leicht verbessern. Nach Steuern fiel der Gewinn mit 799 Mio. $ indes deutlich zurück. Im Vorjahr hatte der Konzern hier noch einen Gewinn von 1,16 Mrd. $ eingefahren. Konzernchef Hock Tan rechnet jedoch wieder mit einer zunehmenden Chip-Nachfrage durch Cloud-Kunden und Telekommunikationsunternehmen. Dennoch kann der Manager mit seinem Ausblick auf das lfd. 3. Quartal nicht überzeugen. Tan geht demnach von einem Umsatz in Höhe von 5,75 Mrd. $ (plus oder minus 150 Mio. $) aus. Analysten hatten hier mit einem Wert von mindestens 5,79 Mrd. $ gerechnet.
Broadcom kann sich trotz Corona nach wie vor gut halten; (B+).
Der Anbieter von Kommunikationssoftware Slack Technologies hat in den vergangenen Monaten maßgeblich von der weltweiten Ausweitung der Homeoffice-Arbeitsplätze profitiert. Neben einem Umsatzanstieg um ganze 50 % auf 201,7 Mio. $ verzeichnete das Unternehmen auch einen Anstieg der zahlenden Kunden um ganze 12.000. In den beiden vorherigen Quartalen lag der Zuwachs hier bei gut 5.000 Neukunden. Unter dem Strich weitete sich der Verlust allerdings u.a. aufgrund gestiegener Kosten auf –75,21 (–33,33) Mio. $ aus. Für das Gesamtjahr geht Slack indes weiter von wachsenden Umsatzzahlen aus und peilt hier Gesamterlöse von 855–870 Mio. $ an. Das wäre ein Anstieg von 36–38 % gegenüber dem Vorjahr.
Slack wandert auf die Beobachtungsliste; (B+).