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Erneute Untersuchungen bei Ericsson

Stockholm – Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat eine neue Untersuchung zum Umgang des schwedischen Netzwerkausrüsters mit seinem „Fehlverhalten“ im Irak eingeleitet. Der Konzern hatte im Februar 2022 zugegeben, dass es Bestechungszahlungen im Irak, möglicherweise indirekt an die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gegeben habe. Dem waren Recherchen des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) vorausgegangen. Bei den Untersuchungen des Zeitraums 2011 bis 2019 seien bei Ericsson Zahlungen ohne eindeutigen Empfänger gefunden worden. Auch seien Geldtransfers an Mittelsmänner geflossen und alternative Transportrouten gewählt worden, etwa um den irakischen Zoll zu umgehen.

Einige Routen seien zu der Zeit von terroristischen Organisationen wie dem Islamischen Staat (IS) kontrolliert worden, hieß es von dem Konzern. Allerdings hätten die Prüfer bislang nicht herausfinden können, wer letztlich das Geld empfangen habe. Direkte Belege für Zahlungen an den IS gebe es jedoch nach wie vor nicht. Andere Zahlungen deuteten zudem auf potenzielle Geldwäsche hin. Ericsson-Vorstand Börje Ekholm gab an, dass das Unternehmen nach Abschluss der Untersuchung im Jahr 2019 die Ergebnisse für nicht wesentlich genug gehalten habe, um sie offenzulegen. Ericsson hatte nach Korruptionsermittlungen bereits im Jahr 2019 rund 1 Mrd. $ gezahlt. Damals ging es u.a. um Geschäfte in China, Indonesien, Vietnam und Kuwait. Die Schweden mussten sich damals auch verpflichten, bestimmte Dokumente und Informationen bereitzustellen.

Die Korruptionsvorwürfe drücken auf die Performance von Ericsson. Investoren müssen hier derzeit starke Nerven beweisen; (B).