Das Coronavirus und die schwache Nachfrage aus der Autoindustrie setzen auch BASF zu. Im 3. Quartal wurden Wertberichtigungen von 2,8 Mrd. € vorgenommen. Daraus resultiert ein Ebit-Verlust von – 2,6 (+1,3) Mrd. €. Nach Steuern und Anteilen Dritter blieb ein Verlust von –2,1 Mrd. € übrig, nach einem Gewinn von 911 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 5 % auf 13,8 Mrd. €. Bei der Vorstellung der Quartalszahlen machte Konzernchef Martin Brudermüller hinter der Dividende für 2020 ein Fragezeichen. Es könnte wegen der Pandemie zu einer „Anpassung der Ausschüttung kommen“. Insgesamt rechnet das Management für 2020 mit Erlösen von 57 bis 58 (59,3) Mrd. € sowie einem Ebit von 3 bis 3,3 (4,6) Mrd. €, vorausgesetzt es kommt nicht wieder zu erneuten starken wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund der Pandemie.
Musterdepot-Wert BASF eignet sich für das Langfrist-Depot; (A–).
Ein schwächelndes Agrargeschäft und milliardenschwere Abschreibungen auf das seit der Monsanto-Übernahme stark vergrößerte Geschäftsfeld brachten Bayer im 3. Jahresviertel einen deutlichen Nettoverlust inklusive nicht fortgeführtem Geschäft von –2,74 Mrd. € ein, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Überschuss von 1,04 Mrd. € eingefahren worden war. Inzwischen sind 88.500 Vergleiche im Rahmen der Glyphosat-Schadenersatzzahlungen vollzogen worden. Für die noch ausstehenden Fälle plant der Konzern weitere 750 Mio. € ein. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank konzernweit um 21,4 % auf 1,80 Mrd. €. Einbrüche im Maissaatgut- und Pflanzenschutzgeschäft führten sodann im Q3 zu einem Umsatzrücckgang um 13,5 % auf 8,5 Mrd. €. Positiv entwickelte sich hingegen der Bereich mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie Gesundheitsprodukten. Der Umsatz in der Sparte Consumer Health legte um 6,2 % auf 1,205 Mrd. € zu und damit deutlich stärker als der Markt. Der Ausblick 2020 hat weiter Bestand (vgl. ES 41/20).
Wer jetzt schon an den Turnaround bei Bayer glaubt, der steigt auf dem akt. Kursniveau ein; (A–).
Wacker Chemie konnte die Pandemieauswirkungen ein Stück weit durch weiterhin gute Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten kompensieren. Außerdem erholte sich auch die Polysilizium-Sparte wieder. Hinzu kamen niedrige Rohstoffkosten und das laufende Sparprogramm. Von Juli bis Ende September setzten die Münchener mit 1,18 Mrd. € 7 % weniger um. Das Ebitda sank zwar deutlich um 30 % auf 190,8 Mio. €, aber im Vorjahreszeitraum erhielt Wacker eine hohe Versicherungszahlung. Bereinigt um diesen Betrag wuchs das Ergebnis um 19 %. Unterm Strich landete der Gewinn dann bei 67,7 (86,3) Mio. €. Nach wie vor gibt sich der Konzern bei der 2020er Prognose vorsichtig. Er geht davon aus, dass der Umsatz sowie das Ebitda unter den Vorjahreswerten liegen werden.
Wacker Chemie zeigt innerhalb der Coronakrise Stärke und ist damit ganz klar eine Kaufposition; (A–).