Besonders Chemieunternehmen bekommen die hohen Rohstoff- und Energiekosten heftig zu spüren. Bei dem Hersteller von Specialty Chemicals sieht es nicht anders aus. Dennoch sollten Langfristanleger diese Situation nur als Momentaufnahme wahrnehmen und die Chance für sich nutzen.
Letztendlich überraschen die niedrigeren Margen im Neunmonatszeitraum bei Alzchem bei einem derartigen Wirtschaftsumfeld wenig. Doch in diesem extremen Markt zeigt sich der Konzern wiederum auch recht widerstandsfähig. Die Nachfrage stimmt ohnehin, wie man an der Umsatzentwicklung sehen kann. Denn hier steht in der Bilanz ein strammes Wachstum auf 409,02 (311,24) Mio. €. Beim Ebit ging es dagegen angesichts der genannten Aspekte auf 28,1 (31,68) Mio. € runter. Dennoch gelang es, unter dem Strich mehr herauszuholen. Mithilfe von Kostensenkungen erhöhte sich der Konzerngewinn immerhin um 6,7 % auf 23,4 Mio. €.
Auch die Bestätigung der Prognose für 2022 ist ein absolut positives Signal. Damit strebt das Unternehmen nach wie vor einen Umsatz von bis zu 520 (Vj.: 422,3) Mio. € an. Bei dem bereinigten Ebitda bleibt es bei den Erwartungen eines „merklich abnehmend bis besonders stark steigenden“ Wertes (Vj.: 62,0 Mio. €). Allerdings werde man wohl mit Blick auf die Strommärkte eher das untere Ende des Korridors erreichen.
Die Investitionen in künftiges Wachstum sollen indes nicht unter den aktuellen Marktbedingungen leiden. Auch dies ist für Anleger ein mehr als erfreuliches Zeichen! Und so wurden bereits im 3. Quartal die Produktionskapazitäten für das Vorprodukt Natriumsarkosinat erweitert. Dieser Alleskönner wird etwa als Reinigungsmittel in der Kosmetik oder der Industrie eingesetzt. Das Bewertungsniveau der Alzchem-Aktie lässt aufhorchen. Das geschätzte 2023er Kurs-Gewinn-Verhältnis kommt gerade einmal auf 8! An der Dividendenrendite 2022e von über 7 % gibt es ohnehin nichts zu mäkeln.
Das Geschäftsmodell von Alzchem ist top und die Aktie auf dem aktuellen Niveau ein Underdog mit viel Potenzial.
ISIN: DE000A2YNT30/WKN: A2YNT3
