Im Zuge der Coronapandemie wurde deutlich, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung einiges Nachholpotenzial aufweist. Neben der Forschung nach einem Impfstoff gegen COVID-19 wurden Homeschooling und vor allem Homeoffice die beherrschenden Themen der Pandemie. Daher zählt die IT-Branche besonders zu den Coronaprofiteuren. Und auch trotz einer langsam spürbaren Normalisierung der Krisensituation hält der Digitalisierungs-Boom weiter an – nachzuhören auch in unseren ES-„Roadshow-Podcasts“ über die IT-Branche.
Nach einem erfolgreichen 1. Halbjahr sieht sich der IT-Dienstleister Adesso auf Kurs bei der Erreichung seiner Guidance für 2021. Vor allem dank einer hohen Auslastung im Segment IT-Services erreichte das Unternehmen mit einem Umsatz von 322,4 (246,1) Mio. € einen neuen Halbjahreshöchstwert. Allen voran in Deutschland legten die Erlöse um 33 % zu. Im Ausland betrug das Plus 25 % – getragen in erster Linie durch die Türkei, Spanien und Österreich. Das Ebitda sprang um 158 % auf 55,7 Mio. € an. Für den überproportionalen Anstieg war ein Einmaleffekt aus dem Verkauf der e-Spirit Group verantwortlich. Aber auch ohne diesen legte das operative Ergebnis um 76 % auf 38 Mio. € zu. Das Konzernergebnis konnte mit 30,45 (5,47) Mio. € indes mehr als verfünffacht werden. Auf Jahressicht stellt das Management einen Umsatz von mehr als 600 (523,4) Mio. € sowie ein Ebitda in Höhe von 89 (60,4) Mio. € in Aussicht; (B+).
Die deutliche Belebung des Marktes, welche sich ab dem 4. Quartal 2020 bemerkbar machte, schob die Geschäfte der Softing AG auch in der 1. Jahreshälfte weiter an. Der Auftragseingang kletterte in diesem Zeitraum von 37,2 Mio. auf 48,8 Mio. € und erreichte damit beinahe wieder das Vorkrisenniveau von 2019 in Höhe von 51,5 Mio. €. Auch wenn ein Großteil davon, unter anderem aufgrund der Lieferengpässe in der Chipindustrie, erst im Schlussquartal 2021 erlöswirksam wird, setzte das Unternehmen mit 39,5 Mio. € bereits 10 % mehr um. Allen voran der Bereich IT-Networking, welcher im Zuge der COVID-19-Krise eingebrochen war, konnte um 55 % auf 4,7 Mio. € zulegen. Im Bereich Automotive stagnierten die Erlöse hingegen auf Vorjahresniveau (6,7 Mio. €). Der Ebit-Verlust konnte auf –0,2 Mio. € eingedämmt werden, nach –1,8 Mio. € im Vergleichszeitraum. Unterm Strich reduzierte Softing das Minus auf –0,2 (–1,9) Mio. €. Für das laufende Jahr avisiert das Management ein Umsatzplus in allen Bereichen (ausgenommen Automotive) von 10 bis 15 %; (B+).
Auch im 2. Quartal setzte USU Software die positive Geschäftsentwicklung aus dem 1. Jahresviertel fort. Auf Halbjahressicht legten die Umsatzerlöse auf 53,9 (52,1) Mio. € zu. Vor allem inländische Digitalisierungsprojekte schoben das bereinigte Ebit von 3,9 Mio. € im Vorjahr auf 4,6 Mio. € an. Zudem beendete das Unternehmen die 1. Jahreshälfte mit einem Rekordauftragsbestand in Höhe von 66,2 Mio. €. Das entspricht einem Plus von 11,2 %. Zudem schob die erfreuliche Entwicklung im Segment Software-as-a-Service (SaaS) das bereinigte Ebit auf 4,6 (3,9) Mio. € an. Das bereinigte Konzernergebnis fiel mit 4,03 Mio. € ebenfalls besser aus. Im 1. Halbjahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen 3,48 Mio. €. Für 2021 bleibt das Management bei seiner ausgegebenen Prognose und avisiert weiterhin ein leichtes Umsatzwachstum (2020: 107,3 Mio. €) sowie ein bereinigtes Ebit zwischen 9 und 10 (9,24) Mio. €; (B+).