Das 1. Halbjahr war bei Thales vor allem von den COVID-19-Auswirkungen gezeichnet. Insbesondere die Einschränkungen im Luftverkehr haben sich beim Zulieferer deutlich bemerkbar gemacht. Demnach ging der Auftragseingang in den ersten 6 Monaten um 13 % auf 6,09 Mrd. € zurück. Die Erlöse fielen mit 7,75 (8,19) Mrd. € ebenfalls geringer aus. Nach Steuern wurde der bereinigte Gewinn mit 232 (574) Mio. € sogar mehr als halbiert. Entsprechend passt das Unternehmen seine Jahresprognose an und visiert nunmehr Umsätze von 16,5–17,2 (18,4) Mrd. € an.
Thales ist branchenbedingt schwer von der Coronakrise getroffen. Der Titel ist aktuell nur etwas für Anleger mit starken Nerven; (B).
Das jüngst aufgelegte Sparprogramm zeigt beim Spirituosenhändler Pernod Ricard wohl bereits erste positive Tendenzen. Demnach geht das Unternehmen im lfd. Jahr bei seinem bereinigten operativen Gewinn „nur“ noch von einem Rückgang um 15 % aus. Bislang hatte Pernod Ricard hier mit einem Minus von gut 20 % gerechnet. Vor allem die Nachfrage auf dem chinesischen Markt habe sich seit April langsam wieder gebessert.
Pernod Ricard lagert man weiter ein; (B+).
Da der internationale Tourismus nahezu lahmgelegt war und die Geschäfte weltweit beinahe komplett über mehrere Monate geschlossen waren, brach der Nettogewinn des Luxuskonzerns LVMH im 1. Halbjahr um ganze 80 % auf 522 Mio. € ein. Die Umsatzerlöse sanken um mehr als ein Viertel auf 18,4 Mrd. €. Das Unternehmen hofft derweil auf eine stetige Erholung der Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte. Über eine mögliche Zwischendividende für die Aktionäre will der Konzern im Oktober entscheiden.
LVMH ist dennoch weiter nichts für Schnäppchenjäger; (B).
Zwar hatte auch der Reifenhersteller Michelin mit den Coronaauswirkungen zu kämpfen, allerdings fielen diese weniger stark aus als befürchtet. Die Umsätze gingen in den ersten 6 Monaten auf 9,36 (11,78) Mrd. € zurück. Auch netto verbuchte der Konzern mit 310 Mio. € einen deutlichen Gewinneinbruch, denn im Vorjahr hatte hier noch ein Ergebnis in Höhe von 1,44 Mrd. € in den Büchern gestanden.
Michelin bleibt vorerst auf der Watchlist; (B+).
Durch Kostensenkungen will der zuletzt arg gebeutelte Autozulieferer Faurecia in der zweiten Jahreshälfte zurück in die Gewinnzone fahren. Zudem rechnet das Unternehmen dann mit einem Umsatz von 7,6 Mrd. €. In den ersten 6 Monaten hatte die Coronakrise den Umsatz der Franzosen um 31,2 % auf 6,17 Mrd. € gedrückt. Operativ verzeichnete Faurecia sogar einen Verlust von –114 Mio. € nach einem Gewinn von 645 Mio. € im Vorjahr.
Faurecia ist branchenbedingt stark von den Coronaauswirkungen betroffen. Dies dürfte auch noch einige Wochen so anhalten. Daher bleibt man hier erst einmal am Seitenrand; (B).
Zwar verzeichnete Remy Cointreau im vergangenen 1. Quartal 2020/21 einen um 33,2 % auf 150,1 Mio. € verringerten Umsatz. Allerdings gibt sich der Spirituosenhersteller für die erste Jahreshälfte optimistischer. Demnach soll der operative Gewinn nur um 35–40 % geringer ausfallen. Bislang ging das Unternehmen von einem Minus von 45–50 % aus.
Remy Cointreau überzeugt; (B+).