Zürich – Wenn sich ein Investor wie Cevian einkauft bedeutet dies vor allem eines: einen radikalen Umbau. Dies ist auch beim Schweizer Versicherungskonzern nicht anders. Entsprechend präsentierte Baloise ein „umfassendes Maßnahmenpaket“. CEO Michael Müller will zudem etwaige Zukäufe zunächst aussetzen. Rund 350 Mio. CHF hatte die Baloise in den letzten sieben Jahren in Fintech-Firmen investiert. Der Erfolg blieb aus. Letztes Jahr trugen die Töchter gerade einmal 116 Mio. CHF zum Umsatz bei. Nun kommen sie auf den Markt. Zudem werden 250 Stellen gestrichen und die Effizienz und Kostendisziplin sollen gesteigert werden. Gleichzeitig soll jedoch ein höherer Anteil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Am margenschwachen Deutschland-Geschäft hält die Baloise jedoch zunächst ebenso fest wie an den anderen Auslandsmärkten.
Dass dies Cevian alles andere als versöhnlich stimmt war zu erwarten: „Damit die Baloise ein erstklassiges Schweizer Versicherungsunternehmen werden kann, braucht es echten Fokus und echten Ehrgeiz“, so der Cevian-Partner Robert Schuchna. „Die angekündigten Maßnahmen sind in beiden Punkten ungenügend.“
Noch tut sich das Baloise-Management schwer, die Erwartungen von Cevian zu erfüllen – über kurz oder lang müssen sich die Schweizer jedoch anpassen. Wem die Situation zu heiß wird, nimmt bei den aktuellen Kursen Gewinne mit; (B).