Derzeit beherrschen vor alle die Themen Künstliche Intelligenz und Elektromobilität den Markt. Dabei gerät ein signifikanter Anlagetrend derzeit in den Hintergrund: Wasser – das blaue Gold. Doch obwohl 70 % der Erde mit Wasser bedeckt sind, ist Süßwasser bzw. sauberes Trinkwasser nur sehr begrenzt verfügbar. Und im Gegensatz zu Öl ist Wasser durch nichts zu ersetzen. Entsprechend benötigt es angesichts des Klimawandels intelligente Lösungen, um auch in Zukunft auf den Rohstoff zugreifen zu können.
Der Weltmarktführer bei der Entwicklung, Herstellung und Anwendung von hochentwickelten Technologien für die Wasserindustrie findet sich in den USA. Xylem ist zudem einer der führenden Gerätehersteller für Wasser- und Abwasseranwendungen mit einem breiten Portfolio an Produkten und Dienstleistungen für den kompletten Wasserkreislauf: von der Sammlung, Verteilung und Verwendung bis hin zur Rückgabe des Wassers an die Natur. Das Unternehmen hat zudem eine führende Marktposition bei Ausrüstern und Service-Providern in den Kernanwendungsbereichen von Wasseranlagen der Industrie, insbesondere Beförderung, Behandlung, Tests, Haustechnik, der industriellen Verarbeitung und Bewässerung. Die hauseigenen Marken wie Bell & Gossett und Flygt sind in der gesamten Branche bekannt und werden in dutzenden Bereichen eingesetzt. Die Lösungen des Konzerns finden darüber hinaus bereits in über 150 Ländern Anwendung, und der Expansionskurs läuft bei den Amerikanern weiter auf Hochtouren.
Entwicklung zum Lösungs-Allrounder
Mit der 7,5 Mrd. $ schweren Übernahme (über eigene Aktien) des US-Konkurrenten Evoqua im vergangenen Jahr entstand die weltweit modernste Plattform zur Überwindung von kritischen Wasserproblemen von Kunden und Gemeinden. Während Xylem vor allem Pumpen, Ventile und Messgeräte für die Wasserindustrie herstellt, bietet Evoqua Wasserdienstleistungen für Kommunen und Industrieunternehmen an, wie z.B. Filter- und Desinfektionssysteme.
„Das weltweite Bewusstsein für Wasser als systemisches Risiko für die Gesellschaft war noch nie so ausgeprägt wie heute. Die Investitionen in Wasserlösungen steigen kontinuierlich, da sich Kommunen und Unternehmen auf der ganzen Welt mit den wachsenden Herausforderungen wie Wasserknappheit, Wasserqualität und Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel beschäftigen – ebenso wie mit der Frage, wie diese Probleme auf erschwingliche Weise gelöst werden können“, so der zu Beginn des Jahres ausgeschiedene ehemalige CEO Patrick Decker. Neben einem Jahresumsatz von mehr als 7 Mrd. $ geht Xylem in den kommenden drei Jahren zudem von Synergieeffekten von bis zu 140 Mio. $ aus. Die Zahlen zu den ersten 9 Monaten zeigen, dass das Management bei seiner Shoppingtour durchaus richtig gelegen hat.
Starke Zahlen im angespannten Markt
„Die Nachfrage blieb robust, was sich in einem guten Auftragswachstum in allen Segmenten und einem gesunden Book-to-Bill-Verhältnis widerspiegelte. Das moderate organische Umsatzwachstum im Quartal war größtenteils auf einen günstigen Projektzeitpunkt zurückzuführen“, so CEO Matthew Pine. Dabei hatte Xylem, wie viele andere Unternehmen, vor allem mit einer zurückhaltenden Konjunktur zu kämpfen. Die Zahlen zu den ersten 9 Monaten konnten sich dennoch durchaus sehen lassen: Der Umsatz belief sich insgesamt auf 6,31 (5,25) Mrd. $. Operativ verbesserte sich das Ergebnis von 441 Mio. $ im Vorjahr auf ganze 742
Mio. $. Auch nach Steuern konnte der Wassertechnologie-Experte mit einem Gewinn von 564 (343) Mio. $ weiter zulegen.
Bei der Integration von Evoqua befindet sich Xylem laut Management ebenfalls auf Kurs. Vor diesem Hintergrund präzisierte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2024. Bei einem Umsatzplus von gut 15 % auf 8,5 Mrd. $ soll sich das Ergebnis je Aktie bei 4,22–4,24 (zuvor: 4,18–4,28) $ einfinden.
Das Thema Wassertechnologie dürfte in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Daher positioniert man sich schon jetzt für das Zukunftsthema.
ISIN: US98419M1009
WKN: A1JMBU