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Vorzeitige Ostergeschenke

Zinssenkungsfantasien im Körbchen

Die Anleger haben die Woche der Notenbanken gut hinter sich gebracht. Denn von den Währungshütern ging vor allem ein Signal aus: Zinsen runter! Dies- und jenseits des Atlantiks sahen die Indizes neue Höchststände. Dies ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass die jüngste Rally bereits einiges vorweggenommen hat.

Gleich mehrere Notenbanken-Treffen mussten die Anleger in der vergangenen Woche verfolgen. Aber es hat sich gelohnt! Zwar ließ die US-Notenbank den Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 %, allerdings bekannte sich Fed-Chef Jerome Powell erneut zu drei Schritten in diesem Jahr. Insgesamt sollen die Zinsen in 2024 um 0,75 % nach unten gehen. An den Terminmärkten wird inzwischen auf eine Zinssenkung im Juni mit 70 % Wahrscheinlichkeit gewettet. Indes hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren vergangenen Aussagen schon einmal Taten folgen lassen und senkte überraschend die Zinsen. In Europa zeichnet sich ebenfalls ein ähnlicher Kurs ab. Laut Italiens Notenbankchef Fabio Panetta bewegt sich die EZB immer mehr in diese Richtung. Diese
Meinung teilt auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel. „Ich glaube nun, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass wir die erste Zinssenkung bis zur Sommerpause sehen werden.“ Am
11. April treffen sich die europäischen Währungshüter zu ihrer nächsten Sitzung.

In Deutschland gab es darüber hinaus positivere Töne aus der Wirtschaft. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hellte sich überraschend kräftig auf und ist so gut wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Angesichts der absehbaren Zinswende schöpft die Wirtschaft wieder Hoffnung und könnte die Rezession sogar vielleicht doch noch verhindern. Das Ifo-Geschäftsklima – als wichtigster Gradmesser für die Konjunktur – stieg im März um 2,1 auf 87,8 Punkte.

Im kommenden Berichtszeitraum legen nun gleich mehrere wichtige europäische Länder, wie z.B. Spanien und Frankreich, ihre Verbraucherpreisdaten vor. Die Konsumforscher der GfK präsentieren darüber hinaus ihre Prognose für die deutsche Verbraucherstimmung für den April. Damit dürften die Anleger weitere Hinweise für die künftige Zinsentwicklung sammeln.

Zwar dürfte die „bullishe“ Stimmung noch über die Osterfeiertage getragen werden, aber Vorsicht sollte der ständige Begleiter sein.