Paris – Der französische Medienkonzern musste im Streit mit Telecom Italia (TIM) um deren Festnetz-Verkauf an ein Konsortium um KKR eine Schlappe verbuchen. Ein italienisches Gericht wies einen Antrag der Franzosen, die Verkaufsentscheidung des TIM-Vorstands für nichtig zu erklären, ab. Der Konzern will gegen das Urteil Revision einlegen. Zudem hätte der Verkauf des Festnetzgeschäfts von der Aktionärsversammlung abgesegnet werden müssen. Vivendi, das einen Anteil von 24 % an TIM hält, reichte im Dezember 2023 Klage bei einem Mailänder Gericht ein und argumentierte, dass die Entscheidung des TIM-Vorstands, dem Deal im Wert von bis zu 22 Mrd. € zuzustimmen, unrechtmäßig sei. Der Verkauf wurde im vergangenen Juli abgeschlossen.
Damit kehrt weiterhin keine Ruhe bei Vivendi ein. Erst im Dezember hatte sich der Konzern im Zuge seiner Neuausrichtung in vier Sparten aufgeteilt. Neben dem Pay-TV- und Produktionsunternehmen Canal+, zu dem auch das Filmstudio Studiocanal gehört, wurde auch die Werbeagentur Havas in Amsterdam und der Verlag Louis Hachette Group eigenständig in Paris an die Börse gebracht.
Das einstige Medienschwergewicht Vivendi kommt nicht aus dem Kurstief. Abstand halten! (B–).