Aufgrund des aktuellen Absatz- und Rohstoffpreisniveaus wird der Biogas-Hersteller für das Geschäftsjahr 2022/23 (30.06.) etwas vorsichtiger und senkt das Ebitda-Ziel auf 240 Mio. €, nachdem man zuvor von 300 Mio. € ausgegangen war. Nach ersten Berechnungen erwirtschaftete Verbio in den ersten 9 Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Ebitda von rd. 214 Mio. €. Für den 11. Mai sind die ausführlichen Zahlen für den Berichtszeitraum angekündigt.
Nun hat das Unternehmen aus Zörbig bei Leipzig über ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft Verbio North America Holdings die Übernahme sämtlicher Anteile an South Bend Ethanol, LLC vollzogen. „Das Unternehmen besitzt und betreibt eine Bioethanolanlage in South Bend/Indiana, USA. Die Anlage hat eine Produktionskapazität von ca. 250.000 Tonnen (ca. 85 Millionen Gallonen) Bioethanol pro Jahr”, so Verbio zu den neuen US-Aktivitäten im Konzern. Geplant sei nun, „die Anlage nach dem Vorbild der deutschen Bioraffinerien in eine kombinierte Bioethanol-Biomethan-Produktion mit der Produktionskapazität von ca. 850.000 MWh Biomethan und 250.000 Tonnen Bioethanol pro Jahr umzubauen”, so das ostdeutsche Unternehmen.
Die Übernahme finanziert Verbio aus frei verfügbarem Cash, verfügbaren Kreditlinien und internen Cash Flows. In den USA erhofft man sich Steuergutschriften auf Basis gesetzlicher Grundlagen im „Inflation Reduction Act” für Investitionen in den Klimaschutz und für die Herstellung klimafreundlicher Produkte. Man gehe davon aus, dass das Nettofinanzvermögen der Gesellschaft bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022/2023 weiterhin im positiven Bereich liegen werde.
Die Prognosekürzung sorgte erneut für einen Kursrückschlag. Allmählich dürfte die Verbio-Aktie aber genug gelitten haben; (B+).