Mailand – Nach langem Hin und Her kommt Bewegung in den geplanten Verkauf des Festnetzes der Telecom Italia (TI). Denn der Investor KKR hat letztlich doch noch ein verbindliches Übernahmeangebot für diesen Geschäftsbereich vorgelegt. Für den Telekom-Dienstleister Sparkle, der im Rahmen dieses Deals ebenfalls an den Finanzinvestor gehen soll, stehe die bindende Offerte allerdings noch aus. Ersten Angaben zufolge bewertet KKR den TI-Geschäftsbereich wie erwartet mit mehr als 23 Mrd. €. Die Annahmefrist für das Gebot laufe bis zum 8. November, könnte aber bis zum 20. Dezember verlängert werden. Der Verkauf des Festnetzes ist der Eckpfeiler des geplanten TI-Umbaus und dient unter anderem zum Abbau des 26 Mrd. € hohen Schuldenbergs. Um sich Kontrolle über das als strategisch wichtig betrachtete Geschäftsfeld zu sichern, will der italienische Staat mit bis zu 20 % bei der Firma NetCo, in der das TI-Festnetzgeschäft und die Tochter Sparkle gebündelt sind, einsteigen.
Die eher wenigen Informationen sowie das noch immer drohende Veto des Großaktionärs Vivendi trieben die Anleger trotz des Übernahmeangebots bereits aus der TI-Aktie. Verwunderlich ist dies jedoch keinesfalls; (B–).