Paris – Der Ton im Übernahmekampf zwischen den französischen Umweltkonzernen Veolia und Suez verschärft sich weiter. Veolia warf seinem Konkurrenten Suez jüngst „Selbstsabotage“ vor und drohte mit rechtlichen Schritten gegen die Mitglieder des Verwaltungsrats. Hintergrund sind Gerüchte über einen möglichen Verkauf von Suez-Aktivitäten in Australien und Großbritannien, die Veolia zufolge 80 % der Entsorgungsaktivitäten von Suez außerhalb Frankreichs ausmachen. Veolia will Suez daran hindern, sie zu verkaufen. Das Unternehmen hat sich auch in seinem Übernahmeangebot von Anfang Februar von 18 € pro Suez-Aktie vorbehalten, das Angebot zurückzuziehen, falls Suez sich von den als strategisch erachteten Unternehmensteilen trennt. Suez sprach derweil von einer „Droh-Mitteilung“ Veolias und rief seinen Konkurrenten zu „Zurückhaltung und Ruhe in der Kommunikation“ auf. Zu Marktgerüchten nehme man jedoch keine Stellung, so die Franzosen.
Der Übernahmekampf entwickelt sich mehr und mehr zu einer Schlammschlacht. Dennoch sollten Aktionäre von Veolia und Suez angesichts der starken Positionen beider zunächst die Füße still halten; (B+).