Materialengpässen und daraus resultierende Projektverzögerungen bei seinen Kunden bremsten den Batteriehersteller aus. Einige Abnehmer hätten auch durch lokale Lockdowns in Asien ihre Produktion zeitweise gestoppt. Deshalb rechnet Varta für das Gesamtjahr 2021 nur noch mit einem Umsatzanstieg um 3,5 % auf 900 Mio. €. Bisher standen 940 Mio. € auf der Agenda. Die Prognose für das Ebitda von 275 (241) Mio. € und einer Ebitda-Marge von 30 % gilt nach wie vor. Mehr Details zum Ausblick werden bei der Vorlage der Zahlen für das 3. Quartal Mitte November erwartet.
Varta ist insbesondere stark bei Lithium-Ionen-Knopfzellen für die beliebten kabellosen Kopfhörer, aber auch für Hörgeräte. Allerdings hat der Konzern auch die Haushaltsbatterien mit dem Markennamen Varta seit Anfang 2020 wieder im eigenen Haus. Zudem produziert Varta Wallboxen und andere Energiespeicher. Seit einiger Zeit rechnet sich das Unternehmen auch mit Batteriezellen für Elektroautos Chancen aus.
Mit Blick auf das Geschäft rund um die E-Mobilität will der MDax-Konzern nun erst einmal reichlich Geld in die Hand nehmen. "In den Geschäftsjahren 2022 und 2023 bereitet sich das Unternehmen auf eine große Wachstumsoffensive mit der neu entwickelten ultra-hochleistungsfähigen V4Drive-Zelle und dem Einstieg in das E-Mobility-Geschäft vor", hieß es. Hierfür werde viel in die Mitarbeiterqualifikation, die Einstellung neuer Angestellter sowie in neue Produktionsanlagen investiert. Erste Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Geschäftsfeld würden ab 2024 erwartet.
Vor diesem Hintergrund werde das bereinigte operative Ergebnis in den kommenden beiden Jahren voraussichtlich langsamer wachsen als der Umsatz, hieß es weiter. Beim Umsatz rechnet das Management für 2022 und 2023 mit einem Anstieg um jeweils rund 100 Mio. €. Varta könnte im kommenden Jahr also die Umsatzmilliarde knacken.
Zunächst wird Varta jedoch für die reduzierte Umsatzprognose einmal mehr stark abgestraft; (A–).