U.a. dank guter Geschäfte mit dem COVID-Impfstoff Comirnaty und dem Corona-Medikament Paxlovid blickt Pfizer etwas optimistischer auf den weiteren Jahresverlauf. Im 2. Quartal lag der Umsatz mit 13,28 Mrd. $ gut 2 % über dem Vorjahr. Nach Steuern stand mit 41 Mio. $ jedoch nach wie vor deutlich weniger als den 2,33 Mrd. $ im Vorjahr. „Für Pfizer war dies das erste Quartal mit einem Umsatzwachstum seit dem 4. Quartal 2022“, so Finanzchef David Denton. Für dieses Jahr erwartet Pfizer nun mit den beiden COVID-Produkten einen Umsatz von etwa 8,5 Mrd. $ statt der bisher anvisierten rund 8 Mrd. $. Das Umsatzziel liegt zudem bei 59,5 bis 62,5 (zuvor: 58,5–61,5) Mrd. $. Rückenwind kommt dabei auch von der Übernahme des Krebsspezialisten Seagen.
Pfizer scheint sich aus dem Kurskeller herauszuarbeiten. Spekulative Investoren behalten den Wert im Visier; (B+).
T-Mobile US konnte im 2. Quartal mit einem starken Neukundengeschäft überzeugen. Nach Abzug von Kündigungen kamen zwischen April und Ende Juni 777.000 Mobilfunkkunden hinzu. Der Umsatz stieg um 3 % auf fast 19,8 Mrd. $. Bereinigt um Sondereffekte legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber. Ebitda) um fast 9 % auf 8 Mrd. $ zu. Unter dem Strich machte T-Mobile US wegen weggefallener Integrationskosten zudem einen Gewinnsprung um knapp ein Drittel auf fast 3 Mrd. $.
T-Mobile US läuft und läuft und...; (B+).
Kraft Heinz bekommt die Zurückhaltung seiner Kunden infolge höherer Preise für Snacks und Fertiggerichte zu spüren. Zwischen April und Juni sanken die Erlöse organisch um 2,4 % auf 6,5 Mrd. $. Der Nettogewinn brach um ganze 90 % auf 100 Mio. $ ein. Entsprechend dampfte der Vorstand sein Umsatzziel für 2024 ein. Organisch peilt das Management nun einen stagnierenden Umsatz oder Rückgang um 2 (zuvor: bis zu 2) % an.
Kraft Heinz gibt dennoch gerade wieder Gas. Hier bleibt man zunächst investiert; (B+).
Wegen anhaltend guter Geschäfte mit seinem Krebsmedikament Keytruda rechnet Merck & Co. für 2024 mit einem höheren Umsatz als bislang. In den 3 Monaten bis Ende Juni konnten die Erlöse um 7 % auf 16,1 Mrd. $ erhöht werden. Dabei entwickelte sich Keytruda besser als erwartet. Allerdings sucht Merck bereits nach neuen Umsatzquellen und gibt dafür Milliarden aus. Grund dafür ist der Preisdruck auf dem Medikament, der später im Jahrzehnt aufkommen dürfte. Unter dem Strich und ohne Sondereffekte erzielte das Pharmaunternehmen einen Gewinn von 5,8 Mrd. $, nach einem Verlust von –5,2 Mrd. $ im Vorjahr. Dies lag jedoch u.a. an der 11 Mrd. $ schweren Übernahme von Prometheus Biosciences im Vorjahr. 2024 rechnet das Management derweil mit Erlösen in der Bandbreite von 63,4–64,4 (60,1) Mrd. $.
Merck & Co. konnte die hohen Markterwartungen zwar nicht erfüllen, die Korrektur ist jedoch deutlich übertrieben. Weiterhin ein gutes Langzeitinvestment; (A–).
Kelly Ortberg soll den strauchelnden Flugzeugbauer Boeing aus der Krise führen. Der Manager hat am 8. August die Führung übrnommen. Sein Vorgänger Dave Calhoun hatte zuvor den Rückzug bis zum Jahresende angekündigt. Im vergangenen Quartal bis Ende Juni fielen die Auslieferungen in der Verkehrsflugzeug-Sparte im Jahresvergleich um 32 % auf 92 Maschinen. Konzernweit sank der Umsatz um 15 % auf knapp 16,9 Mrd. $. Unter dem Strich verbuchte Boeing einen weiteren Verlust von –1,44 Mrd. $, nach –149 Mio. $ im Jahr zuvor.
Die Hoffnungen liegen nun auf Ortberg. Ob er Boeing aus der Krise führen kann, muss sich zeigen; (B).
Trotz des hohen Zins- und Inflationsniveaus geben die Kunden nach wie vor relativ viel Geld aus. Dies macht sich entsprechend positiv beim Kreditkartenanbieter Mastercard bemerkbar. Im 2. Quartal erzielten die Amerikaner einen Umsatz von 7,0 Mrd. $ und damit gut 11 % mehr als im Vorjahr. Nach Steuern verbuchte Mastercard einen Gewinn von 3,3 (2,8) Mrd. $. Vor allem der US-Jobmarkt habe vielen Kunden größere Arbeitsplatzsicherheit verschafft, sodass sie ohne Einschränkungen einkaufen.
Mastercard lässt man in aller Ruhe weiterlaufen; (B+).
Eine robuste Nachfrage nach Gebrauchtwaren hat dem Onlinehändler Ebay einen Gewinnanstieg beschert. Während der Umsatz in den 3 Monaten bis Ende Juni um 1 % auf 2,57 Mrd. $ anstieg, legte der Gewinn nach Steuern mit 226 Mio. $ um ganze
31 % zu. Zudem hatte der Konzern von kostengünstigen Autoteilen und Zubehör profitiert. Allerdings bleibt Ebay mit Blick auf das lfd. 3. Quartal etwas vorsichtiger. Hier setzt der Konzern einen Umsatz von 2,50–2,56 Mrd. $ an.
Restbestand laufen lassen; (B+).
Der in New York notierte Chip-Produzent ARM profitiert zwar weiterhin von der Explosion der Ausgaben für KI, aber die Schwäche in anderen Märkten hat das Management veranlasst, die hochgesteckten Erwartungen zu dämpfen. Der Umsatzsprung im
1. Quartal 2024/25 (per Ende April) sei auf die Unterzeichnung „einer Handvoll“ größerer Lizenzverträge zurückzuführen, so ARM-Finanzchef Jason Child. Gleichzeitig hätten die Einnahmen aus Umsatzbeteiligungen geschwächelt, weil Verbraucher bei Neuanschaffungen zögerten. Insgesamt konnte das Unternehmen seine Umsätze auf 939 (675) Mio. $ steigern. Netto fiel mit 223 (105) Mio. $ ein höherer Gewinn an. Der in Großbritannien beheimatete Chip-Designer stellt für das lfd. Quartal derweil Erlöse von 780 bis 830 Mio. $ in Aussicht .
ARM bleibt unter Beobachtung; (B+).
In Erwartung einer anziehenden Nachfrage nach Handys mit Künstlicher Intelligenz (KI) blickt Qualcomm optimistischer auf den weiteren Jahresverlauf. Insgesamt konnten die Erlöse im 3. Quartal auf 9,39 (8,45) Mrd. $ verbessert werden. Nach Steuern konnte das Ergebnis mit 2,13 Mrd. $ derweil um 18 % gesteigert werden. Angesichts der guten Entwicklung ist auch der Ausblick auf das lfd. Schlussquartal durchaus vielversprechend: Der weltgrößte Anbieter von Smartphone-Chips rechnet für das lfd. Quartal mit einem Umsatz zwischen 9,5 und 10,3 Mrd. $
Die positiven Zahlen spiegeln sich noch nicht im Kurs wider, abwarten! (B+).
Der Abbau von Lagerbeständen und das aufgesetzte Sparprogramm laufen bei Stanley Black & Decker auf Hochtouren. Während die Umsätze mit 4,02 (4,16) Mrd. $ im Q2 weitgehend stabil gehalten werden konnten, fiel nach Steuern ein Verlust von –11,2 Mrd. $ an, nach 177 Mio. $ im Vorjahr. CEO Donald Allan sieht den Konzern dennoch auf Kurs und rechnet allein in diesem Jahr mit Einsparungen von 1,5 Mrd. $. Bis Ende 2025 sollen dann nochmals 2 Mrd. $ weniger Kosten anfallen.
Stanley lässt man erstmal weiter im Depot werkeln; (B+).