Geringere Einnahmen der Investmentbank und hohe Personalkosten haben Morgan Stanley einen Gewinnrückgang eingebrockt. Zwar steigerte die Bank ihre Erträge im 3. Quartal insgesamt um 2 % auf knapp 13,3 Mrd. $. Dass die Einnahmen insgesamt überhaupt stiegen, verdankte das Unternehmen jedoch vor allem der Vermögensverwaltung. Der Gewinn ging nach Steuern indes auf 2,4 Mrd. $ und damit um gut 9 % zurück. Darüber hinaus legte die Bank mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Morgan Stanleys Finanzchefin Sharon Yeshaya sieht allerdings Grund zur Hoffnung und sprach von einer soliden Entwicklung in einem gemischten Umfeld. So habe die Bank im Quartal anderthalbmal so viele Fusionen und Übernahmen bekannt gegeben wie ein Jahr zuvor. Es kämen weitere Aufträge hinzu, und alles deute auf eine Erholung hin, so die Managerin.
Morgan Stanley muss derzeit zwar eine deutliche Kurskorrektur verbuchen, allzu vorschnell sollte man sich jedoch nicht von dem Wert trennen; (A–).
Nach einem unerwartet erfolgreich verlaufenen Q3 gibt sich der Pharma- und Medizintechnikgigant Johnson & Johnson auch für den restlichen Jahresverlauf optimistisch. Insgesamt stieg der Umsatz im Berichtszeitraum trotz Einbußen im Corona-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast 7 % auf 21,4 Mrd. $. Der Gewinn nach Steuern blieb mit gut 4,3 Mrd. $ indes auf Vorjahresniveau. Das Management um Konzernchef Joaquin Duato peilt auf Jahressicht dennoch einen Erlös von 84,4 bis 84,8 Mrd. $ an. Dies wäre ein Plus von 8,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei sind die abgestoßene Sparte Kenvue, die zuvor Johnson & Johnson‘s Consumer Health hieß, sowie der Erlös mit Corona-Impfstoffen ausgeklammert.
J&J ist und bleibt eine gute Langfrist-Option. Hier legt man nochmals nach; (A–).
„Wir haben sehr starke Ergebnisse im 1. Quartal geliefert und sind damit auf dem richtigen Weg, das obere Ende unserer Prognosespanne zu erreichen“, so Procter & Gamble-Chef Jon Moeller zum Quartalsbericht. In den 3 Monaten bis Ende September steigerte das Unternehmen seinen Erlös aus eigener Kraft um 7 % auf knapp 21,9 Mrd. $. Nach Steuern verbesserte sich das Ergebnis auf 4,52 (3,94) Mrd. $. Für das lfd. Geschäftsjahr blieb das Unternehmen indes bei seinen bisherigen Zielen. Die Manager peilen ein organisches Umsatzplus von 4–
5 % an. Im jüngst abgelaufenen vergangenen Geschäftsjahr lag der Konzernerlös bei 82 Mrd. $. Das Ergebnis je Aktie soll zwischen 6,25 und 6,43 (5,90) $ liegen.
In den vergangenen Monaten ging es bei P&G charttechnisch auf und ab. Die akt. Aufholjagd lädt derweil zum Verweilen ein; (B+).
Der US-Gesundheitskonzern Abbott Laboratories hat mit seinen Diabetes-Produkten mehr umgesetzt als erwartet. Die Umsätze des Blutzucker-Überwachungsgeräts „FreeStyle Libre“ kletterten im 3. Quartal um über
30 % auf rund 1,4 Mrd. $. Das mache fast 14 % des gesamten Umsatzes aus. Damit stemmt sich das Unternehmen vor allem gegen Marktbedenken aufgrund des Erfolgs des Konkurrenzproduktes Ozempic der dänischen Firma Novo Nordisk. Hürden bei der Erstattung durch die Krankenkassen könnten das Marktwachstum für diese Medikamente beschränken, gab Abbott-Chef Robert Ford an und sorgte damit nochmals für ein Aufatmen unter den Abbott-Anlegern.
Im abgelaufenen 3. Quartal lagen die Umsätze konzernweit u.a. aufgrund des Corona-Geschäfts mit 10,14
Mrd. $ indes 2,6 % unter dem Vorjahreswert. Nach Steuern blieb der Gewinn mit 2,00 (2,04) Mrd. $ jedoch stabil. Der Konzern hob dennoch angesichts des guten Diabetes-Geschäfts das untere Ende seiner Prognosespanne beim bereinigten Gewinn für das lfd. Geschäftsjahr auf 4,42 bis 4,46 $ pro Aktie an, nachdem zuvor eine Spanne zwischen 4,30–4,50 $ angepeilt worden war.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz hatte es Abbott zuletzt nicht leicht. Die langfristigen Aussichten bleiben jedoch aussichtsreich. Spekulativ nachkaufen; (A–).
Das Vorgehen gegen das Teilen von Zugangsdaten und das günstigere Abo mit Werbeanzeigen bringen Netflix viele neue Kunden. Die Abonnenten-Zahl stieg im vergangenen Quartal um 8,76 Mio. Das waren deutlich mehr als die knapp 6 Mio., die der Streaming-Anbieter selbst erwartet hatte. Das Unternehmen fühlt sich nun so sehr bestärkt in seiner Strategie, dass einige Abo-Varianten zunächst für Kunden in den USA, Frankreich und Großbritannien teurer werden sollen. Die Amerikaner haben nun zum Quartalsende insgesamt 238,4 Mio. zahlende Kunden. Der Umsatz stieg insgesamt um 8 % auf 8,54 Mrd. $. Der Gewinn nach Steuern wuchs um rund ein Fünftel auf gut 1,68 Mrd. $.
Netflix wird auch die nächste Börsen-Staffel gestreamt; (B+).
Der Elektroauto-Hersteller Tesla steigerte in den 3 Monaten bis Ende September zwar den Umsatz im Jahresvergleich um 9 % auf 23,35 Mrd. $, allerdings lag der Konzern damit unter den Markterwartungen. Der Gewinn nach Steuern sank im Jahresvergleich um 44 % auf 1,85 Mrd. $. Tesla hatte zuletzt mehrfach die Preise gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Auslieferungen sanken im vergangenen Quartal unter anderem wegen geplanter Auszeiten zur Modernisierung von Fabriken. Zugleich bekräftigte der Konzern das Auslieferungsziel von rund 1,8 Mio. Fahrzeugen in diesem Jahr.
Die durchaus riskante Rabatt-Strategie macht Tesla aktuell zu einer spekulativen Wette. Abwarten! (B+).
„Im 3. Quartal sahen wir positive Verbesserungen bei den Rohstoff- und Produktionskosten, aber die niedrigeren durchschnittlichen realisierten Preise für Aluminiumoxid und Aluminium hatten den größten Einfluss auf unsere Ergebnisse“, so Alcoa-Präsident und CEO William F. Oplinger. Insgesamt verzeichnete der weltgrößte Aluminiumproduzent im Berichtszeitraum einen Umsatz von 2,60 (2,85) Mrd. $. Nach Steuern sorgte eine Wertberichtigung in Höhe von 58 Mio. $ zudem für einen verringerten Verlust von –168 (–746) Mio. $.
Alcoa leidet wie die gesamte Branche unter den derzeitigen Marktbedingungen. Hier bleibt man vorerst nur auf dem Beobachtungsposten; (B).