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US-Berichtssaison in vollem Gange

Die US-Berichtssaison ist in vollem Gange. Während einige Unternehmen mit überraschenden Quartalszahlen aufwarten konnten, entwickelten sich andere im Rahmen der Markterwartungen.

Trotz schwerer Naturkatastrophen in den USA konnte Travelers Co. seine Einnahmen u.a. dank einer wachsenden Nachfrage weiter steigern. Insgesamt lagen die Prämieneinnahmen im 3. Quartal bei 11,32 (10,49) Mrd. $. Die Umsätze konnten konzernweit auf 11,90 (10,64) Mrd. $ gesteigert werden. Nach Steuern stand ein Gewinn von 1,26 Mrd. $ in der Bilanz, nach 404 Mio. $ im Vorjahr. Aktionäre können sich daherüber eine stabile Quartalsdividende von 1,05 $ je Aktie freuen (Quellensteuer beachten!).

Für Travelers läuft es derzeit rund. Nach dem massiven Kurssprung können Investoren allerdings durchaus über erste Gewinnabsicherungen nachdenken. Der Restbestand sichert das Depot jedoch weiter ab; (B+).

In den 3 Monaten per Ende September sanken die Erlöse von Procter & Gamble um 1 % auf 21,7 Mrd. $. Organisch, sprich bereinigt um Wechselkurs- sowie Portfolioeffekte, verzeichnete der Konzern ein leichtes Wachstum von 2 %. Dabei trugen Preissteigerungen zum Plus bei. Allerdings belasteten die Rückgänge im Schönheitspflegebereich. Dies lag u.a. an einem schwächeren Hautpflegegeschäft, und hier insbesondere an einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Procters chinesischer Luxuspflegeserie. Unter dem Strich verdiente der Konsumgüterkonzern im 1. Quartal 2024/25 knapp 4,0 Mrd. $ und damit 12 % weniger. Dabei belasteten Kosten für die Einstellung von Geschäften in Wachstumsmärkten wie Argentinien.

Die Prognose für das lfd. Geschäftsjahr bestätigte der Konzern: So soll sich das organische Wachstum auf 3–5 % belaufen.

Procter & Gamble kann sich charttechnisch derzeit gegen die angespannte Marktlage behaupten. Wer hier bereits Stücke im Depot hält, lagert diese weiter ein; (B+). 

Die Ausgabefreude der Kunden lässt auch den Kreditkartenanbieter American Express (AmEx) positiver auf den weiteren Jahresverlauf blicken. Der Umsatz zog im 3. Quartal auf 16,64 (15,38) Mrd. $ an. Die Vorsorge für Kreditausfälle stieg wie erwartet um rund 200 Mio. $ auf 1,4 Mrd. $. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 2,5 Mrd. $, das war ein Anstieg von 2 %.

Entsprechend positiv gibt sich der Konzern für das weitere Jahr: So will das Unternehmen im Gesamtjahr nun 13,75 bis 14,05 $ Gewinn je Aktie erzielen. Bisher hatte AmEx-Chef Stephen Squeri 13,30 bis 13,80 $ erwartet. Das Unternehmen zielt seit einiger Zeit verstärkt auf zahlungsfreudige Kunden, die für vergleichsweise hohe Karten-Gebühren unter anderem Rabatte auf Reisen und Zugang zu den Flughafen-Lounges von American Express bekommen.

American Express ist nicht zu stoppen. Der Langfristwert ist und bleibt ein stabiles Investment; (B+).

Im Streik Zehntausender Arbeiter bei Boeing scheint es weitere Lösungsansätze zu geben. Der kriselnde Flugzeugbauer bietet nun u.a. eine Einkommenserhöhung von 35 % über eine Laufzeit von vier Jahren. Zuletzt wurden 30 % angeboten. Die Gewerkschaft IAM will ihre rund 33.000 Mitglieder noch in dieser Woche über den Vorschlag abstimmen lassen. Durch den am 13. September begonnenen Streik im Nordwesten der USA wurde die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 lahmgelegt. Der bereits mit Problemen kämpfende Konzern gerät dadurch noch stärker unter Druck.

Derweil werden aktuell Gerüchte laut, wonach der Flugzeugbauer den Verkauf von Vermögenswerten erwägt, um seine Finanzen aufzubessern. Boeing habe nach Medienberichten vergangene Woche eine Vereinbarung getroffen, eine kleine Verteidigungseinheit zu veräußern, die Überwachungsgeräte für das US-Militär herstellt. Boeing lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

Auch wenn eine Streik-Lösung in Sicht sein könnte, bleibt man bei Boeing auf Abstand; (B–).   

Im 3. Quartal 2024 erzielte der weltgrößte Aluminiumproduzent Alcoa einen Umsatz von 2,9 Mrd. $, was einem Anstieg von 12 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies ist insbesondere auf höhere Aluminiumpreise und die verstärkte Produktion zurückzuführen. Das Segment Aluminiumoxid (Alumina) konnte ebenfalls von einem Preisanstieg profitieren, der den Rückgang der Versandmengen ausglich. Das Unternehmen verzeichnete hier einen Umsatzanstieg von 9 % gegenüber dem Vorquartal, unterstützt durch einen Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um 22 %​. Das Nettoergebnis konnte auf 90 Mio. $ gesteigert werden, nach einem Verlust von –168 Mio. $ im Vorjahr.

Zudem schloss Alcoa im Berichtszeitraum zwei bedeutende Transaktionen ab. Am 1. August 2024 wurde die Übernahme von Alumina Limited erfolgreich beendet. Diese strategische Akquisition stärkt die Position von Alcoa als führenden Akteur im Bereich der Aluminiumoxidproduktion und gibt dem Unternehmen mehr Flexibilität in der Wertschöpfungskette. Darüber hinaus kündigte Alcoa den Verkauf seines 25,1-prozentigen Anteils an den Ma’aden-Joint Ventures in Saudi-Arabien für rund 1,1 Mrd. $ an. Dieser ist Teil der Strategie, das Portfolio zu straffen und sich auf profitable Kernaktivitäten zu konzentrieren. Der Abschluss dieser Transaktion wird für das 1. Halbjahr 2025 erwartet​.

Nach schwierigen Zeiten scheint Alcoa den Turnaround endlich geschafft zu haben. Dabeibleiben! (B+). 

Kunden von Microsoft können ab November autonome Programme auf Grundlage von Künstlicher Intelligenz (KI) nutzen. Mit den Apps ließen sich etwa Kundenanfragen bearbeiten, Verkaufschancen identifizieren und das Inventar verwalten. Zudem führt das Unternehmen zehn einsatzbereite Assistenten ein, die bei Routineaufgaben helfen können.

Bei Microsoft lässt man den Restbestand einfach in aller Ruhe im Depot seine Runden drehen; (B+).