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US-Berichtssaison geht weiter

Der mit Verlusten kämpfende Halbleiter-Riese Intel will seine Kosten u.a. mit einem massiven Stellenabbau in den Griff bekommen. In einem milliardenschweren Sparprogramm sollen mehr als 15 % der zuletzt gut 125.000 Arbeitsplätze wegfallen. Vom 4. Quartal an will der Konzern zudem vorerst keine Dividende mehr zahlen. Im vergangenen Quartal bis Ende Juni verbuchte Intel einen um 1 % auf 12,8 Mrd. $ verringerten Umsatz. Nach Steuern stand ein Verlust von gut –1,6 Mrd. $  in den Büchern, nach einem Gewinn von 1,48 Mrd. $ ein Jahr zuvor. Das Branchen-Urgestein dominierte einst den Chipsektor, fiel dann aber zurück. Intel-Chef Pat Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, hat aber noch viel Arbeit vor sich. Die Geschäftszahlen des vergangenen Quartals nannte Gelsinger „enttäuschend“, und auch die Lage im 2. Halbjahr werde schwieriger sein als bisher erwartet.

Intel befindet sich gerade in einer Übergangsphase, dabei schlummert in dem Branchen-Dino eigentlich Marktpotenzial. Wer spekulativ unterwegs ist, kann hier eine Turnaround-Wette auf Weitsicht eingehen – darf aber die Hürden nicht aus den Augen verlieren! (B+). 

Die anhaltenden Schwierigkeiten im wichtigen chinesischen Markt sorgen bei Starbucks auch im 3. Quartal für rückläufige Ergebnisse. Während sich der Umsatz mit 9,11 (9,17) Mrd. $ zunächst weitgehend stabil hielten, ging es unter dem Strich auf 1,05 (1,14) Mrd. $ zurück. Die US-Kaffee-Kette hat bereits seit einigen Monaten mit einer rückläufigen Kundennachfrage in China zu kämpfen. Hinzu kommen Proteste in westlichen Staaten vor dem Hintergund des Umgangs des Konzerns mit dem Nahost-Konflikt.

Die anhaltenden Schwierigkeiten machen Starbucks deutlich zu schaffen. Hier macht man es sich zunächst an der Seitenlinie gemütlich; (B+). 

Der US-Biotechnologiekonzern Moderna streicht die Umsatzprognose für seine Impfstoffe gegen COVID-19 und RSV (Atemwegserkrankungen) angesichts der geringeren Nachfrage nochmals drastisch zusammen. Im 2. Quartal brach der Umsatz insgesamt um fast 30 % auf 241 Mio. $ ein, der Nettoverlust verringerte sich indes auf –1,28 (–1,38) Mrd. $. Für 2024 rechnet Moderna nun nur noch mit Umsätzen von 3,0 bis 3,5 Mrd. $ – knapp 25 % weniger als bislang anvisiert.  Finanzchef James Mock rechnet in der Europäischen Union nur noch mit sehr geringen Umsätzen mit dem Vakzin. „Angesichts der aktuellen Saison und der Haushaltsplanung vieler Länder sowie ihrer vorhandenen Vorräte sehen wir eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für nennenswerte EU-Umsätze im Jahr 2024“, so Mock. Bei seinem Impfstoff gegen den Atemwegserreger RSV, der im Mai in den USA zugelassen worden war und das zweite Produkt des Unternehmens auf dem Markt ist, bekommt Moderna zudem den scharfen Wettbewerb durch Konkurrenzprodukte zu spüren.

Moderna kann nach wie vor nicht überzeugen; (B). 

Biogen gibt sich für den weiteren Jahresverlauf etwas optimistischer, und das trotz des Rückschlags in der EU. Vor wenigen Wochen mussten die Amerikaner die Ablehnung des Antrags für das Medikament Leqembi in der EU verkraften. Insgesamt lag der Umsatz des Konzerns im 2. Quartal bei 2,46 (2,56) Mrd. $. Unter dem Strich ging der Gewinn leicht auf 583,6 (591,6) Mio. $ zurück.

Konkret hob der Pharmagigant seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an, da die Markteinführung neuer Medikamente wie Skyclarys gegen seltene Krankheiten den Verlust von Marktanteilen bei älteren Multiple-Sklerose-Medikamenten ausgleichen soll.

Der Arzneimittelhersteller hat zudem Arbeitsplätze abgebaut, seine Pipeline für Medikamente gegen seltene Krankheiten durch Übernahmen gestärkt und neue Produkte wie das Alzheimer-Medikament Leqembi vorgestellt, um wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Die Verkäufe von Leqembi in den Vereinigten Staaten kommen jedoch nur langsam in Gang, da zusätzliche diagnostische Tests, zweimonatliche Infusionen und regelmäßige Gehirnscans erforderlich sind.

Biogen setzte hohe Erwartungen an den Erfolg von Leqembi. Bis diese nicht erfüllt werden, bleibt man hier auf Abstand; (B).