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US-Berichtssaison geht weiter

  • Aufgrund einer schwächeren Nachfrage aus der Unterhaltungselektronik- und Chipindustrie rechnet der Spezialchemiekonzern DuPont für 2023 mit einem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Im vergangenen Jahr legten die Erlöse vor allem dank Preiserhöhungen von 4 % auf 13,02 Mrd. $ zu. Der operative Gewinn stieg um 3 % auf rund 3,26 Mrd. $. Unterm Strich stand mit 5,85 (6,52) Mrd. $ dennoch weniger in den Büchern. Für die ersten 3 Monate 2023 geht das Management von einem Umsatz von 2,9 (3,3) Mrd. $ sowie einem bereinigten Ebitda von 710 (818) Mio. $ aus. Im weiteren Jahresverlauf sollte sich aber die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik stabilisieren. Das Unternehmen rechnet für 2023 mit Erlösen zwischen 12,3 und 12,9 Mrd. $ und einem bereinigten Ebitda von 3,0 bis 3,3 Mrd. $.

DuPont bleibt auf der Watchlist; (B+). 

  • Der Online-Bezahldienst PayPal ist zum Jahresende trotz Inflations- und Rezessionssorgen deutlich gewachsen. Im 4. Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 7 % auf 7,38 Mrd. $. Auf Jahressicht stieg der Umsatz auf 27,5 (25,4) Mrd. $. Das operative Ergebnis setzte jedoch auf 3,8 (4,1) Mrd. $ zurück. Der Nettogewinn sank auf 2,4 (4,2) Mrd. $. Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management von Wachstum aus. Der Gewinn je Aktie soll auf 3,27 (2,09) $ zulegen. Zeitgleich gab PayPal den Rücktritt von Vorstandschef Dan Schulman zum Jahresende bekannt. Wer ihm nachfolgen wird, sei noch unklar. Vergangene Woche hatte PayPal bekannt gegeben, angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds rund 7 % seiner Beschäftigten zu entlassen – rund 2.000 Mitarbeiter.

PayPal konnte sich zuletzt in einem schwierigen Umfeld behaupten. Anleger setzen auf eine Trendwende; (A–). 

  • Der Fahrtenvermittler und Essenslieferant Uber konnte im 4. Quartal von einer robusten Nachfrage profitieren. Auf Jahressicht kletterte der Umsatz auf 31,88 (17,46) Mrd. $. Beim bereinigten Ebitda schaffte der Konzern mit 1,71 Mrd. $ sogar den Turnaround. Im Vorjahr stand hier noch ein Minus von –774 Mio. $. Unterm Strich schreibt Uber mit –9,1 Mrd. $ aber weiterhin tiefrote Zahlen. Im Vorjahr stand allerdings „nur“ ein Verlust von –496 Mio. $ in der Bilanz. Das Management um Chef Dara Khosrowshahi plant für das neue Jahr erneut Wachstum ein. Im 1. Quartal 2023 soll das bereinigte Ebitda in der Bandbreite von 660 und 700 (168) Mio. $ liegen.

Auch wenn Uber operativ bereits die Trendwende geschafft hat, dürfte der Weg aus der Verlustzone noch einige Zeit in Anspruch nehmen; (B). 

  • Die anhaltende Konsumzurückhaltung hat dem Spielzeughersteller Mattel die Bilanz 2022 verhagelt. Während sich der Umsatz mit 5,43 (5,46) Mrd. $ nahezu stabil zeigte, verlor das operative Ergebnis hingegen deutlich auf 675,5 (729,6) Mio. $. Unterm Strich stand ein Gewinn von 393,9 Mio. $, nach 903,0 Mio. $ im Vorjahr. Für 2023 zeigte sich der Barbie-Hersteller zurückhaltend und rechnet für 2023 mit einem konstanten Umsatz und einem bereinigten EPS von 1,10 bis 1,20 (1,25) $.

Im Spielesektor gibt es aktuell durchaus spannendere Kandidaten als Mattel; (B). 

  • AbbVie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 mehr verdient. Dank der breiten Aufstellung legte der Umsatz auf 58,1 (56,2) Mrd. $ zu. Das operative Ergebnis zog ebenfalls auf 18,12 (17,92) Mrd. $ an. Unterm Strich verbesserte sich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn leicht von 11,55 Mrd. auf 11,85 Mrd. $. Für 2023 wird ein bereinigtes EPS in der Bandbreite von 10,70 bis 11,10 (6,63) $ in Aussicht gestellt.

AbbVie wird an schwachen Tagen ins Depot gebucht; (A–). 

  • Lieferkettenunterbrechungen und gestiegene Kosten haben Kellogg im vergangenen Geschäftsjahr zu schaffen gemacht. Die Nachfrage nach Snacks, Cerealien und Co. blieb jedoch weiterhin hoch und hob den Umsatz auf 15,32 Mrd. $ – das entspricht einem Plus von 8 %. Währungsbereinigt legten die Erlöse sogar um 11,5 % zu. Hohe Kosten drückten das operative Ergebnis hingegen auf 1,64 (1,75) Mrd. $. Unterm Strich blieb mit 962 Mio. $ ebenfalls weniger stehen, nach 1,5 Mrd. $ im Vorjahr. Für 2023 stellt der Konzern ein Umsatzplus von 5 bis 7 % und einen Anstieg des operativen Ergebnisses von 7 bis 9 % in Aussicht.

Trotz der Widrigkeiten des vergangenen Jahres behält man Kellogg weiterhin im Depot; (B+). 

  • Rabatte im Weihnachtsgeschäft haben Under Armour im 3. Quartal Rückenwind gegeben und das Management veranlasst, den Ausblick für das Jahr 2022/23 (per Ende März) anzuheben. Zwischen Oktober und Dezember setzte der Sportartikelhersteller mit 1,58 (1,53) Mrd. $ mehr um. Unterm Strich zog der Gewinn auf 121,6 Mio. $ an, nach 109,7 Mio. $ im Vergleichszeitraum. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nun einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,52 bis 0,56 (0,77) $. Zuvor wurden 0,44 bis 0,48 $ in Aussicht gestellt.

Spekulativ ist Under Armour durchaus einen Blick wert; (B+).