USA_Wall_Street.jpg

US-Berichtssaison geht in die nächste Runde

  • Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Pharmagigant Pfizer dank seines Coronaimpfstoffes einen wahren „Run“ verzeichnet. Insgesamt setzte das Unternehmen 2021 mit 81,3 Mrd. $ ganze 95 % mehr um. 37 Mrd. $ stammen dabei alleine aus den Erlösen durch das Vakzin Comirnaty. Unter dem Strich erzielte Pfizer knapp 22 (9,2) Mrd. $ Gewinn. Im lfd. Jahr wollen die Amerikaner den Umsatz auf 98–102 Mrd. $ steigern. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll auf 6,35–6,55 $ klettern, nach 4,42 $ in 2021. „Sollten wir dies erreichen, wäre dies das höchste Niveau in der Pfizer-Geschichte“, so Finanzchef Frank D‘Amelio.

Pfizer ist und bleibt eine mehr als gute Halteposition; (B+).

  • Erst kürzlich sorgten Übernahmegerüchte bei Peloton für Aufschwung. Nun gibt der Fitnesskonzern mit einem Personalwechsel einen ersten Zukunftsausblick. Mitgründer John Foley will den Chefposten demnach abgeben. Übernehmen soll Barry McCarthy, der früher Finanzchef bei Branchengrößen wie Netflix oder Spotify war. Im jüngst abgelaufenen 2. Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich zwar um gut 6 % auf 1,13 Mrd. $, jedoch primär aufgrund von Übernahmeeffekten. Unterm Strich stand ein Verlust von knapp –440 Mio. $ nach einem Gewinn von 63,6 Mio. $ im Vorjahr.

Peloton behält man angesichts der aktuellen Übernahmefantasie genau im Auge; (B+). 

  • Dank Preiserhöhungen sowie guten Geschäften in den Bereichen Elektronik und Wassertechnik erzielte der Spezialchemiekonzern DuPont im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Der Umsatz kletterte 2021 um 16 % auf 16,7 Mrd. $. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss betrug gut 6,5 Mrd. $. Im Vorjahr hatte wegen hoher Abschreibungen ein Verlust von knapp –3 Mrd. $ in den Büchern gestanden. Für 2022 stellte Finanzchefin Lori Koch weitere Verbesserungen in Aussicht. Der Umsatz soll auf 17,4–17,8 Mrd. $ zulegenn.   

Den Kursknick konnte DuPont bereits wieder ausmerzen. Entsprechend bleibt der Wert spekulativ ein reizvolles Investment; (A–). 

  • Dank einer hohen Nachfrage im US-Heimatmarkt steigerte Harley Davidson den Umsatz trotz Lieferproblemen um 32 % auf 5,3 Mrd. $. Der Nettogewinn legte von 1,3 Mio. $ im Vorjahr auf ganze 650 Mio. $ zu. Harley-Chef Jochen Zeitz setzt seit einigen Monaten  vor allem auf Kostensenkungen, höhere Preise und eine Elektromotorrad-Offensive, um den Traditionskonzern aus seiner Starre zu befreien – offensichtlich mit Erfolg.

Der Harley Davidson-Kurs gibt aktuell kräftig Gas. Dennoch ist der Titel nach wie vor nur etwas für spekulative Anleger; (B). 

  • Trotz Gegenwinds von Seiten der Omikron-Variante bleibt der Fahrdienstanbieter Lyft durchaus optimistisch für das lfd. Jahr. Zwar gab das Management keine konkreten Ziele aus, man sei jedoch „positiv der aktuellen Entwicklung gegenüber eingestellt“. Im abgelaufenen Gesamtjahr 2021 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 3,21 (2,36) Mrd. $. Nach Steuern blieb dennoch ein Verlust von –1,01 (–1,75) Mrd. $ stehen.

Lyft kann trotzdessen nach wie vor nicht überzeugen; (B). 

  • Die Menschen sind wieder unterwegs! Das kommt erwartungsgemäß auch dem Fahrdienstanbieter Uber zugute. Allein im Schlussquartal legten die Umsätze um 83 % auf 5,8 Mrd. $ zu. Einen Großteil macht jedoch auch weiterhin der Food-Delivery-Service Uber Eats aus. Im Gesamtjahr lag der Umsatz bei 17,46 (11,14) Mrd. $. Nach Steuern konnte das Unternehmen u.a. dank eines positven Bewertungseffekts seinen Verlust zudem auf –496 Mio. $ eindämmen, nach –6,77 Mrd. $ im Vorjahr.

Zwar scheint Uber die Coronalast langsam hinter sich zu lassen. Ein Investment ist der Wert dennoch weiter nicht; (B). 

  • Angesichts der guten Entwicklung auf dem Spielemarkt bleibt Mattel auch für das lfd. Jahr optimistisch. Der Barbie-Hersteller geht demnach in 2022 von einem Umsatzwachstum von 8–10 % aus. 2021 nahmen die Erlöse insgesamt um 19 % auf 5,5 Mrd. $ zu. Den Nettogewinn erhöhte der zweitgrößte US-Spielzeughersteller sogar um satte 631 % auf 903 Mio. $! Mattel hatte zuletzt einen wahren Riesencoup gelandet und sich die Lizenz für Disney-Prinzessinnen aus Filmen wie „Die Eiskönigin“ gesichert. Bislang hielt Konkurrent Hasbro die exklusiven Vermarktungsrechte.

Ready, Set, Go! – das heißt es derzeit bei Mattel. Wer hier bereits einen Bestand aufgebaut hat, lässt diesen einfach weiterlaufen; (B+).