Wall_Street.jpg
@GettyImages

US-Berichtssaison auf Höhepunkt

Die anhaltenden geopolitischen Spannungen sowie Produktrückrufe haben PepsiCo. im abgelaufenen Geschäftsjahr wie erwartet belastet. Dennoch konnte der Nahrungsmittelgigant in 2024 seine Erlöse auf 91,85 (91,47) Mrd. $ leicht steigern. Auch operativ stand mit 12,89 (11,99) Mrd. $ mehr in den Büchern. Der Nettogewinn landete derweil bei 9,63 (9,16) Mrd. $. Anleger dürfen sich mit 5,69 (5,42) $ je Aktie über die 53. Dividendenerhöhung in Folge freuen. Für das laufende Jahr zeigte sich das Management derweil zurückhaltend und stellt lediglich ein organisches Umsatzplus im niedrigen einstelligen Bereich in Aussicht. Der Gewinn je Aktie soll, nach 8,16 $ in 2024, im mittleren einstelligen Bereich zulegen.

PepsiCo. zählt zu den Dividendenaristokraten. Auf dem aktuellen Kursniveau sammelt man noch einige Stücke ein; (A–).    

Der US-Pharmariese Merck & Co. hat 2024 mit einem starken Schlussquartal beendet, wodurch auf Gesamtjahressicht ein Erlöseplus von 7 % auf 64,17 Mrd. $ erreicht wurde. Vor allem das Krebsmedikament Keytruda schob die Ergebnisse erneut an. Während auch das Geschäft mit Tierarzneien gut lief, schwächelte die Nachfrage nach der HPV-Impfung Gardasil. Für 2024 steht dennoch ein Gewinn von 17,13 Mrd. $ in den Büchern. Im Vorjahr hatten hohe Forschungskosten den Nettogewinn auf 377 Mio. $ einbrechen lassen. Wegen der Gardasil-Problematik peilt der Pharmakonzern in 2025 Erlöse zwischen 64,1 und 65,6 Mrd. $ an.

Der Ausblick von Merck & Co. kam an der Börse nicht gut an. Der Wert versorgt jedoch langfristig das Depot; (B+).

Während Amgen die Entwicklungen beim Adipositas-Hoffnungsträger MariTide konsequent fortsetzt, gab es bei einem anderen Projekt in diesem Bereich einen Rückschlag. Wie die Amerikaner bekanntgaben, hat die US-Zulassungsbehörde FDA eine Phase-1-Studie mit AMG 513 bei Menschen mit Fettleibigkeit vorerst auf Eis gelegt. Derzeit würden Gespräche über einen Weg zur Wiederaufnahme der Studie laufen. 2024 waren die Erlöse vor allem wegen gestiegener Medikamentenverkäufe um 19 % auf 33,4 Mrd. $ geklettert. Der Gewinn nach Steuern ging indes um fast 40 % auf gut 4,0 Mrd. $ zurück. Grund dafür waren primär höhere Ausgaben auch im Zusammenhang mit der Übernahme von Horizon. Für 2025 visiert Amgen einen Umsatz von 34,4 bis 35,7 Mrd. $ an.

Der FDA-Schreck hielt den Amgen- Kurs nur kurz in Atem. Mittlerweile geht es hier wieder aufwärts. Entsprechend bleiben Anleger weiter investiert; (B+).   

Nachdem in 2023 die stark gesunkene Nachfrage nach Coronamedikamenten und -impfstoffen die Ergebnisse von Pfizer stark belasteten, fuhr der Umsatz im vergangenen Jahr auf 63,6 (59,6) Mrd. $ vor. Unterm Strich vervielfachte sich der Gewinn auf 8,0 (2,1) Mrd. $.  Für 2025 peilt der Pharmariese einen Umsatz von 61 bis 64 Mrd. $ sowie einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie von 2,80–3,00 (3,11) $ an.

Das schwächelnde COVID-Geschäft scheint Pfizer langsam aber sicher hinter sich zu lassen. Hier stimmen die Langfristaussichten; (A–).   

Trotz gestiegener Kosten konnte PayPal im abgelaufenen Jahr mit 31,8 (29,8) Mrd. $ mehr umsetzen. Auch operativ stand mit 5,3 (5,0) Mrd. $ mehr in den Büchern. Unterm Strich setzte der Nettogewinn indes leicht auf 4,1 (4,2) Mrd. $ zurück. Für 2025 hat das Management rund um CEO Alex Chriss Aktienrückkäufe im Volumen von 15 Mrd. $ angekündigt. Zudem wird mit einem EPS in der Bandbreite von 4,80 bis 4,95 (3,99) $ gerechnet.

Trotz positiver Zahlen geriet der Kurs von PayPal zuletzt unter Druck. Die Wachstumsaussichten der Amerikaner überzeugen jedoch; (A–).

Wie viele Techkonzerne aktuell konnte auch die Google-Mutter Alphabet die hohen Markterwartungen nicht erfüllen. Im Fokus steht vor allem der Konkurrenzdruck durch den wachsenden KI-Einsatz von Wettbewerbern. Gleichzeitig steckt der Konzern weiter viel Geld in den Ausbau eigener KI-Fähigkeiten. Im vergangenen Geschäftsjahr beliefen sich die Umsätze auf 307,39 (350,02) Mrd. $ – und das trotz eines nach wie vor wachsenden Werbegeschäfts der Tochter. Operativ fiel das Ergebnis auf 84,29 (112,39) Mrd. $ zurück. Auch nach Steuern verzeichnete der Konzern mit 73,79 (100,12) Mrd. $ zunächst einen Gewinnrückgang. Im lfd. Jahr will Alphabet rund 75 Mrd. $
in den Ausbau der Infrastruktur investieren.

Alphabet gibt nach dem ersten Kursschock bereits wieder Gas. Hier bleibt man langfristig investiert; (B+).   

Nach Verbesserungen bei seiner Plattform für Werbeanzeigen hat Snap das Schlussquartal mit einem Gewinn abschließen können. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer von Snapchat stieg im Berichtszeitraum zudem nochmals  um 9 % auf 453 Mio. und übertraf damit sogar seine eigenen Schätzungen. Auf Jahressicht konnten die Amerikaner ihren Umsatz um 16 % auf 5,36 Mrd. $ verbessern. Nach Steuern konnte der Verlust zudem auf –697,86 Mio. $ beinahe halbiert werden, nach einem Fehlbetrag von –1,32 Mrd. $ im Vorjahr. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren vor allem in den Einsatz von KI-Anwendungen investiert.

Aktuell versucht sich Snap wieder am Rebound. Noch ist die Aktie jedoch hochvolatil. Abwarten! (B). 

Trotz eines guten Geschäftsjahres 2024 enttäuschte der Fahrdienst Uber mit seinem Ausblick. Im Berichtszeitraum fuhr das Unternehmen einen Umsatz von 43,98 Mrd. $ ein und damit gut 18 % mehr als im Vorjahr. Nach Steuern erhöhte sich der Gewinn von 1,89 Mrd. auf 9,86 Mrd. $. Dies ist zwar eine deutliche Steigerung, im Schlussquartal ließen u.a. höhere Kosten den Zuwachs jedoch etwas abschwächen. Angesichts der Währungseinflüsse visiert Uber im 1. Quartal Buchungen in Höhe von 42,0–43,5 Mrd. $ an und damit weniger als die 44,2 Mrd. $ im Vorquartal.

Uber ist und bleibt eine hochvolatile Wette. Langfristig orientierte Investoren steigen hier nach wie vor nicht zu; (B).   

„2024 war eines der besten Jahre in der Geschichte von Boston Scientific, angetrieben durch unser innovatives Portfolio sowie bedeutende klinische Erfolge und kommerzielle Exzellenz in allen Unternehmen und Regionen“, so CEO Mike Mahoney. Insgesamt sorgten auch die Einführung neuer Medikamente für ein Umsatzplus auf 16,75 (14,24) Mrd. $. Nach Steuern konnte der Biotechkonzern den Gewinn auf 1,85 (1,57) Mrd. $ verbessern. Angesichts der guten Entwicklung geht Boston Scientific für 2025 von einem Umsatzplus in der Bandbreite von 12,5–14,5 % aus.

Boston Scientific nimmt ein Hoch nach dem anderen. Entsprechend kann man durchaus über erste Gewinnmitnahmen nachdenken; (B+).

Ford kann die Verluste in seinem Geschäft mit Elektroautos nicht stoppen. Ford-Chef Jim Farley hofft, das Ruder mit neu entwickelten Elektromodellen rumzureißen. Sie sollen „in ein paar Jahren“ auf den Markt kommen, so der Manager. Dank starker Verkäufe von Fahrzeugen mit Verbrenner-Motoren und Nutzfahrzeugen schaffte der Konzern 2024 einen Umsatz von 184,99 (176,19) Mrd. $ einzufahren. Nach Steuern stand ein Gewinn von 5,88 (4,35) Mrd. $ in der Bilanz. Der Konzern geht für das lfd. Geschäftsjahr dennoch von einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns auf 7,0 bis 8,5 (10,2) Mrd. $ aus.

Ford schafft es nicht aus dem Kurskeller, auf Abstand fahren; (B–).   

Ein florierendes Geschäft mit seinen Diabetes- und Abnehmmitteln hat Eli Lilly 2024 ein überraschend starkes Schlussquartal beschert. Im gesamten Jahr schoss der Umsatz um fast ein Drittel auf gut 45,0 Mrd. $ in die Höhe. Unter dem Strich konnte der Gewinn mit 10,59 (5,24) Mrd. $ sogar verdoppelt werden. Die im Januar veröffentlichte Umsatzprognose für 2025 wurde bekräftigt. Das Unternehmen starte in das Jahr mit einer „enormen Wachstumsdynamik“, so Konzernchef David Ricks. Demnach plant Lilly mit einem Umsatzanstieg auf 58 bis 61 Mrd. $.

Eli Lilly setzt gerade wieder zur Rally an. Hier lässt man den Restbestand in aller Ruhe weiterlaufen; (B+). 

Der Sportausrüster Under Armour hat im 3. Quartal 2024/25 seine Margen verbessert und daraufhin die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Für das Gesamtjahr rechnet Under Armour nun mit einem bereinigten Jahresgewinn von 0,28 bis 0,30 $ pro Aktie, verglichen mit den zuvor anvisierten 0,24–0,27 $ je Aktie. Der Konzern profitierte von einer steigenden Nachfrage in Nordamerika und Asien und von seinen Bemühungen, die in der Branche weit verbreiteten Preisnachlässe einzudämmen. Der Umsatz ging dennoch erneut um 8 % auf 1,40 Mrd. $ zurück. Die Restrukturierungskosten drückten den Nettogewinn zudem auf 1,23 Mio. $,
nach 110,75 Mio. $.

Bei Under Armour wartet man weiterhin auf den Turnaround; (B).   

Angesichts des wachsenden Investorendrucks hat der Mischkonzern Honeywell kürzlich Pläne für eine Aufspaltung in drei Geschäftsbereiche bekanntgegeben. Der Umbau umfasst die Abtrennung der Luft- und Raumfahrtsparte sowie des Automatisierungsgeschäfts in eigenständige Unternehmen. Darüber hinaus wird die bereits angekündigte Ausgliederung der Sparte für hochentwickelte Werkstoffe fortgesetzt. Der Abschluss des Aufspaltungsprozesses ist für die
2. Jahreshälfte 2026 vorgesehen und soll für die Aktionäre steuerfrei erfolgen. 2024 erzielte Honeywell einen Umsatz von 38,5 (36,7) Mrd. $. Nach Steuern stand ein Gewinn  von 5,71 (5,66) Mrd. $ in der Bilanz. Für 2025 prognostiziert Honeywell einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 10,10 und 10,50 $, was einem Anstieg von
2 bis 6 % entspricht.   

Bei Honeywell geht man die Aufspaltungspläne vorerst mit; (B+).

Ein wachsender Bedarf an individuell zugeschnittenen Prozessoren hat Arm zu einem Rekord-Quartalsumsatz verholfen. Insgesamt legten die Erlöse im
3. Quartal 2024/25 um 19 % auf 983 Mio. $ zu. Nach Steuern konnte der Gewinn deutlich auf 252 (87) Mio. $ verbessert werden. Auf dieser Basis präzisierte die Firma, auf deren Entwürfen praktisch alle Smartphone-Prozessoren und zunehmend auch PC- und Serverchips basieren, ihre Ziele für das Gesamtjahr 2024/2025. So soll der Umsatz sich bei 3,94–4,04 (zuvor: 3,8–4,1) Mrd. $ einfinden. Der Überschuss werde voraussichtlich bei 1,56 bis 1,64 statt 1,45 bis 1,65 $ je Aktie liegen.

Arm bleibt im Depot verankert; (B+).   

Die von neuen KI-Funktionen befeuerte Smartphone-Nachfrage hat Qualcomm ein starkes Startquartal 2024/25 beschert „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Quartal einen Umsatzrekord erzielt haben“, so CEO Cristiano Amon. Der Umsatz lag mit 11,67 Mrd. $ gut
18 % über dem Vorjahreswert. Unter dem Strich legte der Gewinn von 2,77 auf 3,18 Mrd. $ zu. Für das lfd. Vierteljahr stellt Qualcomm Erlöse von 10,2 bis 11,0 Mrd. $ in Aussicht.

Noch bleibt der große Ausbruch bei Qualcomm aus. Spekulativ orientierte Investoren setzen den Wert jedoch schon jetzt auf die Watchlist; (B+).

Die massive Einkaufstour von Bristol Myers Squibb scheint erste Früchte zu tragen. So legten die Umsätze beim vielbeachteten Herzmedikament Camzyos 2024 um 153 % auf 223 Mio. $ zu. Der Schizophrenie-Hoffnungsträger Cobenfy entwickelt sich indes nach wie vor nur schleppend. Insgesamt erzielte der Pharmakonzern im Gesamtjahr einen Umsatz von 48,3 (45,0) Mrd. $. Nach Steuern stand u.a. aufgrund höherer Kosten ein Verlust von –8,95 Mrd. $ in der Bilanz, nach 8,03 Mrd. $ im Vorjahr. Auch der Ausblick für 2025 blieb mit einem Umsatz von gut 45,5 Mrd. $ zunächst verhalten.   

Der Expansionskurs muss bei BMS zunächst langfristigen Erfolg hervorbringen, bevor man hier wieder zusteigt; (B). 

Die Umstrukturierung trägt beim Spielzeughersteller Mattel erste Früchte. Während die Erlöse im Gesamtjahr zwar noch leicht auf 5,38 (5,44) Mrd. $ zurückgingen, konnte das operative Ergebnis auf 694,3 (561,7) Mio. $ verbessert werden. Auch nach Steuern erzielte der US-Konzern mit 541,8 (214,4) Mio. $
einen signifikant höheren Gewinn. Auf das lfd. Jahr blickt Mattel positiv. So dürften die Verkäufe bei konstanten Wechselkursen zwischen 2 und 3 % steigen. Derweil plant der Konzern mehrere seiner Spielzeugfiguren für weitere Zwecke wie Filme, Serien und Spiele zu nutzen und sieht sich gut positioniert, um „den Marktanteil in unserem Unterhaltungsgeschäft im Jahr 2025 zu erhöhen“, wie sich CEO Ynon Kreiz äußerte.

Mattel sezt nach einem schwierigen Jahr zur Erholung an. Dabeibleiben! (B+).   

McDonald‘s machte im Geschäftsjahr 2024 neben der inflationsbedingten Zurückhaltung der Kunden vor allem der E.coli-Ausbruch im Oktober zu schaffen. Der Konzern musste zeitweise in rund 20 % seiner 14.000 US-Filialen den Verkauf des Quarter Pounder aussetzen. Mit Rabattaktionen konnte der Fast Food-Riese seinen Umsatz zwar mit rd. 6,4 Mrd. $ stabil halten, dies dürfte sich jedoch langfristig auf die Marge auswirken. Nach Steuern stand ein Gewinn von 2,02 (2,04)
Mrd. $ in der Bilanz.

Noch stemmt sich McDonald‘s charttechnisch erfolgreich gegen die angespannte Lage. Gewinne ab­sichern! (B+).