In der US-Ölbranche kommt es zum nächsten Mega-Deal: ConocoPhillips übernimmt seinen Wettbewerber Marathon Oil für satte 22,5
Mrd. $. Der Zukauf wird komplett mit Aktien abgewickelt. Die Anteilseigner von Marathon sollen 0,2550 ConocoPhillips-Aktien für jede gehaltene Aktie erhalten. Den Abschluss der Übernahme, die 5,4 Mrd. $ Schulden einschließt, ist für das 4. Quartal angesetzt.
In der US-Öl- und Gasindustrie hatte es zuletzt eine Reihe von Übernahmen gegeben. Alleine im vergangenen Jahr wurden Fusionen im Wert von 250
Mrd. $ abgeschlossen. Anfang diesen Monats gaben die US-Aufsichtsbehörden etwa grünes Licht für den 60 Mrd. $ schweren Kauf von Pioneer Natural Resources durch Exxon Mobil. Diamondback Energy kündigte zu Jahresbeginn die Übernahme des Rivalen Endeavor Energy für 26 Mrd. $ an. Die von Chevron vorgeschlagene Fusion mit Hess im Wert von 53 Mrd. $ wurde zudem erst in der vergangene Woche von den Aktionären des Unternehmens genehmigt.
Übernahmen kommen bei den Investoren meistens nicht gut an – das zeigt sich auch gerade bei ConocoPhillips. Allerdings sollte man hier nicht vorschnell das Handtuch werfen; (B+).
Der US-Pharmakonzern Merck verstärkt seine Entwicklungspipeline mit der Übernahme des britischen Biotechunternehmens EyeBio für bis zu 3 Mrd. $. Die Amerikaner zahlen zunächst 1,3 Mrd. $ in bar, darüber hinaus winken erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von 1,7 Mrd. $. Mit dem Deal sichert sich Merck den Zugriff auf das Augenmedikament Restoret von EyeBio, das sich gegenwärtig im frühen Stadium der klinischen Entwicklung zur Behandlung von Netzhauterkrankungen befindet, die durch Anomalien der Blutgefäße gekennzeichnet sind und zu Sehstörungen führen können.
Den Abschluss der Übernahme erwartet der Konzern im 3. Quartal. Die Amerikaner sind aktuell verstärkt auf der Suche nach Zukäufen, da ihr wichtiges Medikament, die Krebsimmuntherapie Keytruda, Ende des Jahrzehnts seinen Patentschutz verliert.
Frühzeitig eine Alternative zu Keytruda zu suchen, ist kein schlechter Ansatz. Angesichts der jüngsten Korrektur wandert Merck auf die Buy-List; (A–).
Die Muttergesellschaft der britischen Royal Mail hat einem nachgebesserten Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky zugestimmt. Damit geht die International Distributions Services (IDS) für 3,57 Mrd. £ an den Investor. „Der Vorstand von IDS hat ein weitreichendes Paket ausgehandelt“, so Keith Williams, der Vorsitzende des Gremiums. Die Investmentgesellschaft EP Group von Kretinsky hatte ihr Gebot zuvor auf 370 p je Aktie erhöht, nachdem die IDS eine frühere Offerte von 320 p zunächst abgelehnt hatte. Die Royal Mail ist finanziell schwer angeschlagen, auch weil das Briefvolumen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist. Die Übernahme von IDS ist jedoch nicht der erste „Abstecher“ in den Zustellerbereich: So hält Kretinsky 29 % an der niederländischen PostNL.
Die Übernahme durch den Investor kam bei IDS erwartungsgemäß gut an, der Wert schoss nach oben. Bestandsinvestoren sollten dennoch überlegen, die guten Zeiten für einen sanften Ausstieg zu nutzen; (B–).