Auf der am 30. Juni stattgefundenen Hauptversammlung erklärte Traton-Chef Matthias Gründler, dass der Nutzfahrzeugproduzent den chinesischen Markt verstärkt ins Visier nimmt.
Nachdem die Kartellbehörden der 3,7 Mrd. $ schweren Übernahme des US-Rivalen Navi-star grünes Licht gaben, ist die Übernahme durch die VW-Nutzfahrzeugholding, die eigenständig an der Börse notiert ist, abgeschlossen. Damit wächst der Konzern gemessen am Gesamtumsatz um gut 30 %. Zudem teilte das Unternehmen mit, eine Kapitalerhöhung über mehr als 1 Mrd. € in Erwägung zu ziehen.
Auch die Verkaufszahlen sollen sich, eigenen Angaben zufolge, im 2. Quartal erholt haben. Der Absatz von Scania, MAN und VW-Lastwagen habe deutlich über den Zahlen der ersten 3 Monate gelegen, als 60.000 Fahrzeuge verkauft wurden. Der Auftragseingang soll zudem den Rekordwert in Höhe von 81.700 Orders im Q1 noch übertroffen haben.
Der Vorstand kündigte zusätzlich auf dem virtuell stattgefundenen Aktionärstreffen an, sich stärker auf den chinesischen Markt zu fokussieren. China sei der größte Nutzfahrzeugmarkt der Welt, und viele Kunden bevorzugen zunehmend teurere Lastwagen. Weitere Übernahmen scheinen aktuell jedoch nicht geplant: „Derzeit analysieren wir, wie wir aus eigener Kraft das Potenzial unserer Marken in China am besten ausschöpfen können“, so Gründler.
Mit der Akquisition des US-Konkurrenten dürfte Traton auch kursseitig weiter Fahrt aufnehmen; (A–).