Der Stahlkonzern investiert in Duisburg, um künftig klimaschonender produzieren zu können. Für mehr als 2 Mrd. € Gesamtkosten errichtet Thyssenkrupp in Duisburg eine erste riesige Anlage zur Erzeugung von grünem Stahl. Im Herbst sollen die Aufträge vergeben werden, der Produktionsstart ist 2026 geplant, ein Jahr später, als bisher vorgesehen.
Dafür wird die Anlage deutlich größer als ursprünglich kalkuliert. Ausgelegt ist sie auf eine Jahreskapazität von 2,5 Mio. Tonnen. Fast ein Viertel der aktuellen Flachstahlprodukten im Duisburger Werk könnte dann langfristig klimaschonend mithilfe von Wasserstoff hergestellt werden. Wie viel der Konzern aus eigener Tasche investieren wird, blieb offen. Klar ist, dass ein Großteil des Geldes aus Zuschüssen kommen wird. „Das Großprojekt steht weiterhin unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die öffentliche Hand“, so Thyssenkrupp. Die Anträge für Bundes- und Landesmittel liegen bereits seit geraumer Zeit zur Prüfung in Brüssel. Wann die Freigabe kommt, ist jedoch noch nicht absehbar.
Gut möglich, dass auch der Börsengang der Wasserstofftochter Nucera schneller kommt als gedacht. Durch die Ankündigung des Porsche-IPO‘s (vgl. ES 36/22) hat sich das Klima für Börsengänge grundsätzlich etwas aufgehellt. Zumal das Nucera-IPO mit einem Volumen von bis zu 600 Mio. € auch deutlich kleiner ausfallen würde, als die anvisierten 10 Mrd. € dem Porsche-Börsengang.
Thyssenkrupp bleibt gar keine andere Wahl, als sich von den altbewährten Energiequellen unabhängiger zu machen. Das ist allerdings noch kein Investmentargument, schließlich kostet der Umbau zunächst Milliarden €. Die Aktie wird weiter gemieden; (B–).